Loyada

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لويادا
Loyada
Loyada (Dschibuti)
Loyada (Dschibuti)
Koordinaten 11° 28′ N, 43° 15′ OKoordinaten: 11° 28′ N, 43° 15′ O
Basisdaten
Staat Dschibuti
Region Arta
Höhe 10 m
Einwohner 1646 (2005)
Loyada im äußersten Osten der Region Arta
Loyada im äußersten Osten der Region Arta
Loyada im äußersten Osten der Region Arta

Loyada (arabisch لويادا) ist eine kleine Ortschaft im östlichsten Teil der Region Arta in Dschibuti, an der Grenze zur Region Awdal in Somalia bzw. dem faktisch unabhängigen Somaliland.

Frankreich und Großbritannien zogen 1888 die Grenze zwischen Britisch-Somaliland und dem französischen Dschibuti von Loyada im Norden nach Jaldessa im Süden. Der Name des Ortes ist von Afar Lē-ʿádu oder Lē-ʿadó abgeleitet, was so viel wie „weiße Süßwasserstelle“ bedeutet und auf Somali zu Loowyaʿádde „mit weißen Waden“ verballhornt wurde. Die französische Kolonialbehörde benutzte die Schreibweise Loyada, die Schreibung auf Standard-Somali lautet Lawya caddo.[1]

1976 brachten bewaffnete somalische Unabhängigkeitskämpfer, die von der Regierung Somalias unterstützt wurden, in Loyada einen Bus mit Kindern in ihre Gewalt und verschleppten sie als Geiseln nach Somalia. Damit wollten sie die Unabhängigkeit der französischen Kolonie erpressen. Zwei der Kinder kamen bei dieser Geiselnahme um, die von der französischen Fremdenlegion und der Groupe d’intervention de la gendarmerie nationale beendet wurde.[2][3]

In Loyada befindet sich der einzige offizielle Grenzübergang zwischen Dschibuti und Somaliland/Somalia. Ende 1999 und im Verlauf des Jahres 2000 schlossen Dschibuti und Somaliland den Übergang mehrmals wegen politischer Differenzen. 2002 verbesserten sich die Beziehungen unter dem neuen Präsidenten von Somaliland, Dahir Riyale Kahin, und man einigte sich darauf, die Grenze in Loyada wieder zu öffnen.[4] Das UNHCR hat in Loyada eine Empfangsstelle für somalische Flüchtlinge eingerichtet.[5]

2002 wurde Loyada aus der Hauptstadtregion Dschibuti ausgegliedert und wurde Teil der neu errichteten Region Arta.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Didier Morin: Poésie traditionnelle des Afars. Société d'études linguistiques et anthropologiques de France. Bd. 364. Peeters Publishers, Paris 1997, ISBN 90-6831-989-2, S. 16.
  2. Colin Legum: Africa Contemporary Record: Annual Survey and Documents. Africana Publishing Company, 1978, ISBN 978-0-8419-0158-2 (google.de [abgerufen am 4. Juni 2020]).
  3. Alain Rouvez, Michael Coco, Jean-Paul Paddack: Disconsolate Empires: French, British and Belgian Military Involvement in Post-colonial Sub-Saharan Africa. University Press of America, 1994, ISBN 978-0-8191-9643-9 (google.de [abgerufen am 4. Juni 2020]).
  4. Africa South of the Sahara 2004. Europa Publications, Routledge, 2004, ISBN 1-85743-183-9, S. 360.
  5. UNHCR: Global Appeal 2010-2011 – Djibouti