Lucien Bodard

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Lucien Bodard, genannt Lulu le Chinois (* 9. Januar 1914 in Chongqing; † 2. März 1998 in Paris) war ein französischer Reporter, Schriftsteller und Schauspieler.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bodard war der Sohn des Diplomaten Albert Bodard und dessen Ehefrau Anne-Marie Greffier. Der Vater war 1914 Konsul Frankreichs in Chengdu, Sichuan. Seine erste Schulbildung bekam der Sohn durch Hauslehrer. Um 1924 reiste seine Mutter mit ihm zurück nach Frankreich, um ihm die bestmögliche Schul- und Universitätsbildung zu ermöglichen.

Nach erfolgreichem Abschluss bereiste Bodard Nordafrika; um 1940 hielt er sich für einige Zeit in London auf. Zwischen 1944 und 1946 arbeitete er als Journalist in Fernost. 1946 ging er nach Nordafrika, um von dort über die französischen Kolonien bzw. die französische Politik dort zu berichten. Ab 1948 arbeitete er fast 30 Jahre als Chefreporter für die Zeitung France Soir und berichtete u. a. über den Algerienkrieg, Französisch-Indochina und die Ereignisse in Hongkong.[1] Chefredakteur Pierre Lazareff (und mit ihm auch andere Rezensenten) verglich ihn des Öfteren mit Albert Londres und Joseph Kessel. Bodard wurde zu einem unbestechlichen Kommentator der französischen Politik im Ausland.

In diesen Jahren lernte er die italienische Filmemacherin Marguerite Perato[2] kennen und heiratete sie. Nach kurzer Zeit trennte sich das Ehepaar und Bodard heiratete am 30. Mai 1962 bei Boulogne-Billancourt Huguette Cord’Homme und hatte mit ihr einen Sohn: Julien (* 1967). Seine dritte Ehe schloss Bodard mit Marie-Françoise Leclère, einer Redakteurin des Wochenmagazins Le Point.

Lucien Bodard ging 1975 in den Ruhestand und begann als Schriftsteller zu arbeiten. Er starb am 2. März 1998 in Paris und fand auf dem Cimetière du Montparnasse seine letzte Ruhestätte.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erzählungen
  • La mésaventure espagnole. Oswald, Paris 1981, ISBN 2-253-02733-2. (EA Paris 1946).
  • Les plairsirs de l'hexagone. Gallimard, Paris 1971.
Romane
Sachbücher
  • La Chine de la douceur. Gallimard, Paris 1957.
    • deutsche Übersetzung: Chinas lächelndes Gesicht. Erfahrungen und Erlebnisse. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt/M. 1961.
  • La Chine du cauchemar. Gallimard, Paris 1961.
    • deutsche Übersetzung: Alpdruck China. Der neue politische Kurs. Wegner Verlag, Hamburg 1962.
  • La guerre d'Indochine. Grasset, Paris 1963/67 (5 Bde.)
  1. L'enlisement. 1963.
  2. L'illusion. 1965.
  3. L'humiliation. 1965.
  4. L'aventure. 1967.
  5. L'éspuisement. 1967.
  • La guerre d'Indochine. L'enlisement - l'humiliation - l'aventure. Grasset, Paris 1997, ISBN 2-246-55291-5.
  • Mao. Gallimard, Paris 1970 (zusammen mit Marie Cardinal)
  • Le massacre des Indiens. Éditions J'ai lu, Paris 1974 (Gallimard, Paris 1968. EA Paris 1969)
  • LE plus grand drame du monde. La Chine de Tseu Hi à Mao.

Rollen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur und Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Olivier Weber: Lucien Bodard. Un aventurier dans le siècle. Plon, Paris 1997, ISBN 2-259-18315-8.
  • Olivier Weber und Michel Vuillermet: Lucien Bodard, dit „Lulu le Chinois“. 1998 Dokumentation für France 5.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kurznachruf, spiegel.de, 9. März 1998, abgerufen am 30. März 2014
  2. Sie wurde später unter dem Namen Mag Bodard bekannt.