Ludwig Christ

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Ludwig Christ (* 5. September 1900 in Winterburg, Kreis Kreuznach; † 13. März 1938 in Koblenz) war ein deutscher Politiker (NSDAP) und von 1933 bis 1938 Oberbürgermeister der Stadt Trier.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Besuch der Volksschule wurde er Lehrling in einem Schreibwarengeschäft. 1917–1918 war Christ Kriegsfreiwilliger. Nach dem Krieg war er zunächst als Reisender tätig. Zum 1. September 1928 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 97.695)[1] und war ab 1932 auch hauptamtlich als Gauschatzmeister tätig. Nach der Machtübernahme wurde er ehrenamtlicher Beigeordneter der Stadt Koblenz.[2] Er war der »starke Mann« in der Koblenzer Stadtverwaltung. Unter seiner Leitung kam es zu den ersten politischen Säuberungen.[3] Es folgte seine Ernennung zum Preußischen Staatsrat.[4]

Am 20. Oktober 1933 wurde Christ durch den preußischen Innenminister zum Oberbürgermeister von Trier ernannt. Bereits fünf Tage später, am 25. Oktober 1933, wurde er in das Amt eingeführt, zunächst kommissarisch und ab 1. Januar 1934 endgültig.[4]

Für die Ernennung hatte sich vor allem der NSDAP-Gauleiter Gustav Simon eingesetzt. Die Ernennung erfolgte nach der unter Vorwänden vollzogenen Zwangspensionierung des Oberbürgermeisters Heinrich Weitz. Christ wollte aus dem »schwarzen Trier« ein »braunes Trier« machen. 1937 gab er an, auf freie Stellen der Stadtverwaltung »immer nur Altkämpfer« der NSDAP (bis dahin 160 Personen) eingestellt zu haben. Nicht zuletzt durch ein solches Vorgehen hatte er »die Mehrheit der Einheimischen vor den Kopf gestoßen«.[5]

1937 erkrankte Christ an Leukämie und starb am 13. März 1938.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reinhard Bollmus: Trier und der Nationalsozialismus (1925–1945). In: Kurt Düwell und Franz Irsigler (Hg): Trier in der Neuzeit. Spee-Verlag, Trier 1988. Seiten 538–544, 550, 575, 580
  • Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 393.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bundesarchiv R 9361-VIII KARTEI/5100922
  2. Emil Zenz: Geschichte der Stadt Trier. 3. Band, 1928–1945. NCO-Verlag, Trier 1973. S. 176–179
  3. Peter Bucher: Koblenz während der nationalsozialistischen Zeit. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte. Bd. 11 (1985), S. 211–245
  4. a b Erich Stockhorst: Fünftausend Köpfe. Wer war was im Dritten Reich. Velbert [u. a.], Blick + Bild-Verl., 1967. Seite 92
  5. Reinhard Bollmus. In: Heinz Monz (Hrsg.): Trierer biographisches Lexikon. Wissenschaftlicher Verlag, Trier 2000, ISBN 3-88476-400-4. S. 64
  6. Emil Zenz: Geschichte der Stadt Trier. 3. Band, 1928–1945. NCO-Verlag, Trier 1973. S. 176–179