Luftangriffe auf Mainz

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Kriegsmahnmal und Symbol des zerstörten Mainz: Die Ruine der Christophskirche

Luftangriffe auf Mainz erfolgten nach wenigen kleinen Fliegerangriffen im Ersten Weltkrieg im Luftkrieg des Zweiten Weltkriegs mehrfach zwischen 1941 und 1945. Die Angriffe von Royal Air Force (RAF) und US Army Air Forces (USAAF) forderten in Mainz zahlreiche Todesopfer und verursachten große Zerstörungen.

Erster Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Bürgersteig eingelassenes halbrundes dunkles Pflasterband um ein weißes Pflastersteinfeld zum Gedenken an den Tod einer Frau durch einen Luftangriff 1918

Fliegerangriffe waren im Ersten Weltkrieg relativ selten und nahezu wirkungslos. In der Mainzer Neustadt kamen am 9. März 1918 bei einem französischen Luftangriff elf Menschen zu Tode.[1] In der Adam-Karrillon-Straße erinnert eine in den Boden eingelassene Markierung an diesen Vorfall.[2]

Zweiter Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersicht größerer Luftangriffe auf Mainz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Altstadt (11./12. und 12./13. August 1942)
  • Bischofsheim (9. September 1942, Herbst 1944, 13. und 27. Januar 1945, 27. Februar 1945)
  • Ginsheim (23./24. April 1944)
  • Gonsenheim (Kathen-Kaserne: 19. Oktober 1944)
  • Gustavsburg (besonders 9., 15. September 1944 und 27. Februar 1945)
  • Kastel (besonders 8. September 1944)
  • Kostheim (Herbst 1944)
  • Neustadt (11./12. und 12./13. August 1942, 20. Dezember 1943, Herbst 1944, 1. und 27. Februar 1945)
  • Weisenau (besonders 19. Oktober 1944, 1. und 27. Februar 1945)

Strategische Einschätzung der Alliierten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das britische Ministerium für wirtschaftliche Kriegsführung erstellte unter dem Titel „The Bomber’s Baedeker“ eine Liste fast aller Städte in Deutschland mit einer Kategorisierung von Angriffszielen. Fast alle für Mainz angegebenen Ziele waren höchstens in der Kategorie 3 eingestuft, dazu zählten der Zoll- und Binnenhafen, der Hauptbahnhof, die beiden Eisenbahnbrücken (Kaiser- und Südbrücke) und der Bahnhof Mainz-Bischofsheim mit seinem großen Rangierbahnhof, der damals eine Kapazität von 3.200 Waggons pro Tag hatte.[3] Als weitere Ziele wurden das Elektrizitätswerk und die Gaswerke angegeben. Auch die Schiffswerften und das MAN Werk Gustavsburg sowie die Waggonfabrik Gebrüder Gastell wurden erwähnt.[4] Zu den chemischen Werken zählten unter anderem die Chemische Fabrik Budenheim, Werner & Mertz und ein Werk der Degussa in Mombach.

1939 bis 1941[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges blieb es zwei Jahre bis September 1941 bei nur kleineren Sprengbombenabwürfen durch die britische RAF. Bei dem ersten größeren Angriff der RAF am 13. September 1941, der eigentlich Frankfurt am Main zum Ziel hatte, wurde der Mainzer Hauptbahnhof getroffen und 22 Menschen starben.

1942 und 1943[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis August 1942 kam es nur zu kleineren Angriffen. Am 11. August 1942 starteten im Rahmen der neuen Area Bombing Directive 158 RAF-Bomber in Großbritannien zu einem Großangriff auf Mainz. In der folgenden Nacht warfen sie rund 200 Tonnen Bomben ab, darunter auch sehr gefährliche Phosphorbomben. In der nächsten Nacht warfen 133 Bomber etwa 180 Tonnen Bomben ab. Die Bomben trafen zum großen Teil die Altstadt mit der Karmeliterkirche[5], bischöflichem Palais, der orthodoxen Synagoge und dem Mainzer Dom, aber auch Teile der Neustadt und Mombach brannten ab. Die 1703 fertiggestellte Mombacher Nikolauskirche samt Glockenturm wurde durch Brandbomben zerstört. St. Stephan wurde schwer beschädigt, die Johanniskirche und der Bassenheimer Hof brannten völlig aus, das Invalidenhaus wurde zur Ruine. Die Eltzer Höfe und der Bauhof brannten aus. Hunderte Menschen starben in den Flammen. Trotzdem blieben in der Innenstadt noch Wohnviertel bewohnbar. Am 9. September 1942 bombardierten alliierte Bomber Bischofsheim. Im Jahr 1943 wurde lediglich am 20. Dezember ein Angriff auf die Innenstadt geflogen.

1944[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Laufe des Jahres 1944 nahm die Intensität des Luftkrieges zu. Ein kleiner britischer Notabwurf führte in der Nacht vom 23. auf den 24. April zu Bränden in Teilen von Ginsheim. Dabei brannte auch die evangelische Kirche nieder. Im Herbst häuften sich die gezielten Angriffe auf die Stadt. Das Alice-Krankenhaus wurde am 28. Juli durch eine Luftmine schwer beschädigt.[6] Am 8. September wurde Kastel schwer getroffen, am 8. und 15. September erneut Gustavsburg. Auch Teile Kostheims wurden am 8. September und Weisenaus am 19. Oktober bombardiert. Am gleichen Tag wurde auch die Kathen-Kaserne in Gonsenheim durch Bombentreffer und Feuer zerstört. Über den ganzen Herbst verteilt gab es immer wieder Luftalarm wegen vorüberfliegender Bomberverbände.

Am 18. Dezember 1944, zwei Tage nach dem Beginn der deutschen Ardennenoffensive, waren die Bahnanlagen um Mainz Ziel des Angriffs. Nach freigegebenen Einsatzberichten der USAAF warfen 157 viermotorige B-17-Bomber der 8th Air Force in der Zeit von 13:45 bis 13:59 Uhr insgesamt 430,7 Tonnen Sprengbomben in mehreren Wellen aus etwa 8000 Metern Höhe ab. 89 Menschen starben.

Januar 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 13. und 27. Januar bombardierte die 8th Air Force Bahnanlagen in Bischofsheim und Gustavsburg. Für den 1. Februar war ein Großangriff der RAF auf Mainz geplant, doch die Bomben verfehlten das Ziel und landeten in der Mehrzahl auf dem Großberg bei Weisenau. Die Christuskirche wurde an diesem Tag durch Brandbomben und ein darauf folgendes Feuer bis auf die Außenmauern und das Stahlskelett der Kuppel zerstört.[7]

Februar 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem größten alliierten Luftangriff des Krieges auf Mainz am 27. Februar wurde die Stadt noch einmal am 4., 8. und 15. Februar das Ziel alliierter Bombenabwürfe. Am 4. Februar fanden 42 britische Mosquito-Schnellbomber auf Ablenkungsmission ihr eigentliches Ziel Wiesbaden nicht und entluden ihre Ladung stattdessen zwischen 19:13 und 19:20 Uhr über Mainz. Am 7. Februar waren 16 Mosquitos damit beauftragt, deutsche Nachtjägerverbände durch einen Angriff auf Mainz von großen Bomberangriffen gegen Kleve, Goch und den Dortmund-Ems-Kanal abzulenken. Am 14. Februar war es wiederum ein Großangriff (diesmal auf Chemnitz und Rositz), von dem mehrere Mosquito-Einsätze, u. a. auch gegen Mainz, ablenken sollten.[8]

Luftangriff am 27. Februar 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruinen vor dem Dom 1961

Am 27. Februar 1945 flogen 435 Bomber der Royal Air Force einen Angriff auf Mainz. Sie warfen in 16 Minuten (von 16:29 bis 16:45 Uhr) 1500 Tonnen Bomben ab; diese trafen weite Teile der Neustadt. St. Joseph und St. Bonifaz wurden zerstört. Ein starker Feuersturm breitete sich über eine große Fläche aus. Verbranntes flog laut Augenzeugenberichten bis nach Gonsenheim. Auch Weisenau, Gustavsburg und Bischofsheim wurden schwer getroffen. Das gerade renovierte Alice-Krankenhaus wurde völlig zerstört. Die Zahl von 1209 Toten war im Vergleich zu anderen Städten vergleichsweise niedrig. Einige von ihnen wurden auf dem Waldfriedhof in Mombach begraben. Die eigentlichen Ziele des Luftangriffs, die Bahnanlagen, blieben unbeschädigt. Schon drei Tage nach dem Angriff fuhren dort wieder Züge.

Einmarsch der Amerikaner und französische Besatzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 22. März 1945 war für das zu 80 Prozent zerstörte Mainz der Krieg zu Ende. Einheiten von Wehrmacht und Volkssturm zogen sich über den Rhein aus der Stadt zurück oder kapitulierten kampflos vor der 3. amerikanischen Armee unter General George S. Patton. Bis Juli 1945 blieb Mainz unter amerikanischer Verwaltung, danach gehörte Mainz zur französischen Besatzungszone.

Liste alliierter Luftangriffe auf Mainz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alliierte Luftangriffe auf Mainz, 23. August 1940–21. März 1945[9]
Nr. Datum Geplantes Ziel Angriffsart Alliierter Verband Anzahl Angreifer Bombenlast, in Tonnen Hauptschadensgebiete Personenverluste Bomber verloren (beschädigt)
Spreng- Brand- Splitter- Tote Verletzte
1 23.08.1940 Frankfurt Fehlwürfe RAF BC ? ? ? Kastel 2 ?
2 27.08.1940 ? Fehlwürfe RAF BC ? ? ? Kastel, Eleonorenstraße ?
3 28.08.1940 Frankfurt Fehlwürfe RAF BC ? ? ? Hechtsheim ?
4 13.06.1941 ? Fehlwürfe RAF BC ? ? ? Gonsenheim, Turnerstraße ?
5 06.08.1941 Frankfurt Fehlwürfe RAF BC ? ? ? Saarstraße Flakkaserne ?
6 13.09.1941 Frankfurt Gelegenheitsangriff RAF BC 1x Wellington 0,9 0,4 Mainz Hauptbahnhof, Erthalstraße 22 29
7 12.08.1942 Mainz-Innenstadt Hauptangriffsziel RAF BC, 1./2./3./5. Gruppe 54x Wellington, 29x Lancaster, 25x Stirling, 16x Halifax 173,74 135,13 Innenstadt, Flachsmarkt, Ludwigsstraße, Schillerstraße 171 363 17 (11)
8 13.08.1942 Mainz-Innenstadt Hauptangriffsziel RAF BC, 1./3./5. Gruppe 50x Wellington, 17x Stirling,

29x Lancaster, 6x Hampden

95,50 143,26 Innenstadt (Neustadt) 6 (18)
9 25.08.1942 Frankfurt Fehlwürfe RAF BC ? ? ? Wallstraße ?
10 09.09.1942 Frankfurt Fehlwürfe RAF BC ? ? ? Bischofsheim, Gustavsburg 8 6 ?
11 16.09.1942 Wiesbaden Fehlwürfe RAF BC 1x Mosquito ? ? Mombach, Gonsenheim ?
12 11.04.1943 Frankfurt Fehlwürfe RAF BC ? ? ? Kastel 15
13 05.10.1943 Frankfurt Fehlwürfe RAF BC ? ? ? Michelsberg 4 ?
14 26.11.1943 Frankfurt Fehlwürfe RAF BC ? ? ? Kostheim 2 2 ?
15 20.12.1943 Frankfurt Fehlwürfe RAF BC 12x Lancaster 22,50 7,50 Altstadt, Mainz-Kastel 24 62 ?
16 08.02.1944 Frankfurt Verschiebebahnhof Fehlwürfe 8USAF, 3BD ?x B17 ? ? Kastel ?
17 20.03.1944 Frankfurt Verschiebebahnhof Gelegenheitsziel (Ingelheimer Aue) 1x B17 1,8 Ingelheimer Aue
18 25.04.1944 Karlsruhe Fehlwürfe RAF BC ? ? ? Ginsheim, Bretzenheim 12 ?
19 25.07.1944 Stuttgart Fehlwürfe RAF BC ? ? ? Bischofsheim 38 ?
20 30.07.1944 Frankfurt Fehlwürfe RAF BC ? ? ? Mainz Hauptbahnhof 4 10 ?
21 15.08.1944 Flugplatz Wiesbaden-Erbenheim Fehlwürfe 8USAF, 1BD 38x B17 ? ? Kastel 3 ?
22 25.08.1944 Opelwerke Rüsselsheim Fehlwürfe RAF BC ? ? ? Bischofsheime 23 82 ?
23 08.09.1944 Heereszeugamt Mainz-Kastel, MAN-Werk Gustavsburg Hauptangriffsziel 8USAF, 3BD 356x B17 526,08 312,17 Kastel, Kostheim, Innenstadt 436 390 2 (132)
24 09.09.1944 Mainz Hbf Hauptangriffsziel 8 USAF, 2BD 265x B24 479,70 108,90 87,88 Innenstadt, Kastel 6 (106)
25 12.09.1944 Darmstadt Fehlwürfe RAF BC ? ? ? Amöneburg, Rheinallee ?
26 13.09.1944 Stuttgart-Zuffenhausen Ausweichziel (Heereszeugamt Mainz-Kastel, Verschiebebahnhof Bischofsheim) 8USAF, 3BD 42x B17 84,36 28,80 Kastel, Kosthei 2 ?
27 19.09.1944 Chemiewerke Kalle und Albert, Flugplatz Erbenheim Fehlwürfe 8USAF, 3BD 50x B17 99,34 74,84 Amöneburg, Mombach 34 45 1 (25)
28 21.09.1944 Mainz Hbf Hauptangriffsziel 8USAF, 1BD 141x B17 182,80 185,07 Innenstadt, Zahlbach, Bretzenheim 92 112 0 (54)
29 27.09.1944 Mainz Hbf Hauptangriffsziel 8USAF, 3BD 171x B17 249,93 133,81 Innenstadt, Amöneburg, Ingelheimer Aue 46 83 2 (21)
30 29.09.1944 Bingen Hafengebiet Hauptangriffsziel 9USAF 32x P47 7,50 Bingen Hafenbereich
31 Verschiebebahnhof Bingerbrück Hauptangriffsziel 9USAF, 9BD 72x A20 90,27 Bingerbrück 30 ? 2 (41)
32 09.10.1944 Mainz Hbf, MAN-Werk Gustavsburg Hauptangriffsziel 8USAF, 3BD 354x B17 768,58 Innenstadt, Saarstraße, Gustavsburg 154 90 0 (84)
33 12.10.1944 Mainz-Innenstadt Hauptangriffsziel RAF BC, 8PFF 1x Mosquito ? Große Bleiche 3 2
34 19.10.1944 Mainz Hbf, MAN-Werk Gustavsburg Hauptangriffsziel 8USAF, 2BD 330x B24 539,24 338,57 Innenstadt, Kastel, Weisenau, Gonsenheim, Gustavsburg 148 53 6 (182)
35 Wiesbaden Fehlwürfe RAF BC, 8PFF ?x Mosquito ? ? Gonsenheim, Ginsheim, Gustavsburg
36 01.11.1944 Hindenburgbrücke Hauptangriffsziel 8USAF, 3BD 13x B17 27,68 Freies Feld 0 (?)
37 09.11.1944 Tanklager Bingen Hafen Hauptangriffsziel 9USAF 44x P47 9,98 Bingen Hafenbereich 2 23
38 10.11.1944 Flugplatz Erbenheim Fehlwürfe 8USAF, 3BD ? ? ? Amöneburg, Ingelheimer Aue ?
39 18.11.1944 Wiesbaden Fehlwürfe RAF BC, 8PFF ?x Mosquito ? ? Kastel 11 ?
40 25.11.1944 Verschiebebahnhof Bingerbrück, Tanklager Bingen Hauptangriffsziel 8USAF, 2BD 252x B24 560,88 62,25 Bingen und Rüdesheim (Wohngebiete) ~400 ? 0 (43)
41 27.11.1944 Verschiebebahnhof Bingerbrück Hauptangriffsziel 8USAF, 3BD 148x B17 280,78 Bingerbrück 23 ? 0 (36)
42 02.12.1944 Hauptangriffsziel 8USAF, 2BD 135x B24 325,68 Bingerbrück 12 8 11 (4)
43 04.12.1944 Mainz Hbf Hauptangriffsziel 8USAF, 3BD 221x B17 513,93 65,60 Weisenau, Zahlbach ? ? 1 (106)
44 10.12.1944 Verschiebebahnhof Bingerbrück Hauptangriffsziel 8USAF, 2BD 173x B24 618,08 56,95 Bingerbrück 27 30 0 (4)
45 18.12.1944 Mainz Hbf Hauptangriffsziel 8USAF, 3BD 157x B17 351,00 74,20 Mombach, Mainz Hbf 110 116 0 (2)
46 22.12.1944 Verschiebebahnhof Bingerbrück Hauptangriffsziel RAF BC, 4. Gruppe, 8PFF 80x Halifax, 12x Lancaster, 1x Mosquito 323,20 7,62 Verschiebebahnhof Bingerbrück 6 (4)
47 28.12.1944 Frankfurt Fehlwürfe RAF BC, 8PFF ?x Mosquito ? ? Bretzenheim ~12 ~24 ?
48 29.12.1944 Verschiebebahnhof Bingerbrück Hauptangriffsziel 8USAF, 1BD 144x B17 286,31 46,99 Verschiebebahnhof Bingerbrück 47 30 2 (104)
49 30.12.1944 Verschiebebahnhof Bischofsheim Hauptangriffsziel 8USAF, 1BD 105x B17 206,03 21,32 Bischofsheim, Ingelheimer Aue, Weisenau, Kastel, Gustavsburg ? ? 0 (?)
Mainz Hbf Hauptangriffsziel
Mainz-Kastel Gelegenheitsziel
50 31.12.1944 Verschiebebahnhof Bingerbrück Gelegenheitsziel 8USAF, 2BD 10x B24 32,21 Freies Feld 9
51 01.01.1945 Mainz Hbf Hauptangriffsziel RAF BC, 8PFF ?x Mosquito ? ? Saarstraße, Mombach, Hauptbahnhof 6 5
52 02.01.1945 Verschiebebahnhof Bischofsheim Hauptangriffsziel 9USAF 5x P38 1,13 Verschiebebahnhof, Bischofsheim 1 28
53 06.01.1945 Hanau Fehlwürfe RAF BC ? ? ? Weisenau ?
54 08.01.1945 Frankfurt Hbf Fehlwürfe 8USAF, 3BD ? ? ? Gustavsburg, Kastel 7 ?
55 13.01.1945 Mainzer Eisenbahnbrücken, Verschiebebahnhof Bischofsheim Hauptangriffsziel 8USAF, 3BD 319x B17 684,48 Bischofsheim, Kastel, Kostheim, Mombach, Gonsenheim 123 193 3 (126)
Hindenburgbrücke Hauptangriffsziel 8USAF, 2BD 89x B24 210,02 Bingen-Gaulsheim 8 32
56 21.01.1945 Mainz Hbf Hauptangriffsziel RAF BC, 8PFF 4x Mosquito 7,20 Neustadt 2 6
57 01.02.1945 Mainz-Innenstadt Hauptangriffsziel RAF BC, 4/6/8PFF 276x Halifax, 40x Lancaster, 5x Mosquito 724,74 320,05 Großberg, Weisenau, Bretzenheim, Laubenheim 77 51 0 (2)
58 02.02.1945 Wiesbaden Fehlwürfe RAF BC ? ? ? Neustadt, Kastel, Amöneburg 1 ?
59 03.02.1945 RAF BC ? ? ? Altstadt, Gonsenheim 2 ?
60 06.02.1945 Hindenburgbrücke Hauptangriffsziel 9USAF 4x P47 0,9 Gemarkung Bingen-Gaulsheim
61 07.02.1945 Mainz-Innenstadt Hauptangriffsziel RAF BC, 8PFF 16x Mosquito 23,30 Saarstraße, Ingelheimer Aue 1 1
62 08.02.1945 Hindenburgbrücke Hauptangriffsziel 9USAF 4x P47 0,9 Gemarkung Bingen-Gaulsheim
63 11.02.1945 Verschiebebahnhof Bingerbrück Hauptangriffsziel 9USAF, 9BD 37x A20 48,08 Rochusberg 1
64 14.02.1945 Mainz-Innenstadt Hauptangriffsziel RAF BC, 8PFF 19x Mosquito 34,50 Innenstadt, Kostheim 35 19
65 27.02.1945 Mainz-Innenstadt Hauptangriffsziel RAF BC, 4/6/8PFF 300x Halifax, 130x Lancaster, 5x Mosquito 635,43 935,16 Innenstadt ~1.200 ~1.000 2 (5)
66 05.03.1945 Verschiebebahnhof Bingerbrück Hauptangriffsziel 9USAF, 9BD 75x B26 106,14 ? ? ?
67 13.03.1945 Tanklager Bingen Hauptangriffsziel 9USAF 16x P47 6,35 Bingen Hafenbereich ? ?
68 15.03.1945 Flakstellung Bingen-Rochusberg Hauptangriffsziel 9USAF 16x P47 6,35 Rochusberg 5 ?
69 21.03.1945 Kasernen in Gonsenheim Hauptangriffsziel 9USAF 16x P47 1,80 ? ? ?

Wiederaufbau nach dem Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wiederaufbau nach dem Krieg verlief sehr schleppend. Während Städte wie Frankfurt am Main längst wiederaufgebaut waren, gab es in Mainz nur unkoordinierte Einzelaktionen. Dies lag unter anderem daran, dass die Franzosen Mainz zu einer Modellstadt nach Plänen von Marcel Lods ausbauen wollten. Das allererste Interesse der Einheimischen galt der Wiederherstellung von Wohnraum. Dem stand auch nach dem Scheitern der Modellstadt-Pläne die Initiative der Franzosen (Gründung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Benennung von Mainz anstelle der provisorischen Lösung Koblenz als Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz im Jahr 1950) entgegen. Die frühe Wiederaufnahme der Mainzer Fastnacht gab Mainz Impulse für die positive spätere Entwicklung nach dem Krieg. Erst der May-Plan von 1958 ließ einen geregelten Wiederaufbau zu. Auch der Denkmalpfleger Fritz Arens engagierte sich für seine Heimatstadt. Zur Zweitausendjahrfeier 1962 war Mainz weitgehend neuaufgebaut; es gab um 1970 aber immer noch einzelne Trümmergrundstücke und bis heute ein- bis zweistöckige Notbebauungen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Als Feuer vom Himmel fiel – Das Inferno von Mainz. Film von Matthias Schaider, ZDFinfo 2010[10]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christoph Bathelt, DER SPIEGEL: Bombenkrieg. Abgerufen am 11. Juni 2021.
  2. Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz: Kulturdenkmäler des Landes Rheinland-Pfalz. Bd. 2.1: Stadt Mainz, Stadterweiterungen des 19. und 20. Jahrhunderts. Düsseldorf, 1985. ISBN 3-590-31032-4.
  3. „The Bomber’s Baedeker. Guide to the Economic Importance of German Towns and Cities, 2nd (1944) Edition“; Band 2; S. 459
  4. „The Bomber’s Baedeker. Guide to the Economic Importance of German Towns and Cities, 2nd (1944) Edition“; Band 2; S. 460–461
  5. Günther Gillessen (Hrsg.): Wenn Steine reden könnten. Mainzer Gebäude und ihre Geschichten. Führungen durch eine Stadtlandschaft. Philipp von Zabern, Mainz 1991, ISBN 3-8053-1206-7, S. 84.
  6. Kurzchronik der Alice-Schwesternschaft Mainz 1870–2005
  7. Daniela Tratschitt: Die mächtige Kuppel der Christuskirche. In: Der Mainzer – Die Stadtillustrierte. Juni 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Dezember 2013; abgerufen am 8. Dezember 2013 (Heft 261).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dermainzer.net
  8. Dieter Busch: Der Luftkrieg gegen Mainz während des Zweiten Weltkrieges. v.Hase & Koehler Verlag, Mainz 1988, ISBN 3-7758-1162-1, S. 298–300.
  9. Dieter Busch: Der Luftkrieg im Raum Mainz während des Zweiten Weltkrieges 1939–1945. v.Hase & Koehler Verlag, Mainz 1988, ISBN 3-7758-1162-1, S. 372–381.
  10. Video Das Inferno von Mainz in der ZDFmediathek, abgerufen am 3. Februar 2014. (offline)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinz Leiwig: Der Tag, als Mainz unterging – 27. Februar 1945. Wartberg Verlag, 2004. ISBN 3-8313-1476-4.
  • Heinz Leiwig: Bomben auf Mainz. 27. Februar 1945. Fakten, Hintergründe, Augenzeugen mit bisher unveröffentlichten Fotos und Dokumenten. Wartberg Verlag, 1995. ISBN 3-928849-02-6.
  • Ludwig Falck: Mainz – ehemals, gestern und heute. Eine Stadt im Wandel der letzten 60 Jahre. Verlag J. F. Steinkopf, Stuttgart 1984. ISBN 3-7984-0599-9.
  • Dieter Busch: Der Luftkrieg im Raum Mainz während des Zweiten Weltkrieges 1939–1945. Mainz 1988.
  • Hans-Jürgen Kotzur: Mainz 27. Februar 1945. Zeitzeugen berichten. Mainz 1995.
  • Richard Kurtz: Mainz in Flammen. Ein Tatsachenbericht über den Luftangriff am 27. Februar 1945. Mainz 1951.
  • Friedrich Schütz: Mainz vor 50 Jahren. In: Mainz. Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft. Heft 3, 1992 S. 129–132.
  • Friedrich Schütz: Da wurde Mainz zur Frontstadt. In: Mainz. Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft. Heft 4, 1994.
  • Friedrich Schütz: Bis zum bitteren Ende… In: Mainz. Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft. Heft 1, 1995.
  • August Schuchert: Luftschutzmaßnahmen, Fliegerschäden und Wiederherstellungsarbeiten am Mainzer Dom 1939/45. In: Jahrbuch für das Bistum Mainz. Jg. 1, 1946. S. 24–53.
  • August Schuchert: Fliegergeschädigte Kirchen, Pfarrhäuser und Klöster im Bistum Mainz 1939–1945. Ein Dokumentarbericht. In: Jahrbuch für das Bistum Mainz. Jg. 6 1951/1954, S. 15–53.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]