Lukáš Hrádecký

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Lukáš Hrádecký
Lukáš Hrádecký, 2022
Personalia
Geburtstag 24. November 1989
Geburtsort BratislavaTschechoslowakei
Größe 192 cm
Position Tor
Junioren
Jahre Station
1996–2001 Turun Pallokerho
2001–2007 Turku PS
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2006–2009 Turku PS 0 (0)
2008 → Åbo IFK (Leihe) 11 (0)
2009–2013 Esbjerg fB 74 (0)
2013–2015 Brøndby IF 67 (0)
2015–2018 Eintracht Frankfurt 101 (0)
2018– Bayer 04 Leverkusen 188 (0)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
Finnland U17 1 (0)
Finnland U18 11 (0)
Finnland U19 1 (0)
0000–2008 Finnland U20 4 (0)
2009–2010 Finnland U21 10 (0)
2010– Finnland 91 (0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 14. April 2024

2 Stand: 21. März 2024

Lukáš Hrádecký (* 24. November 1989 in Bratislava, Tschechoslowakei, heute Slowakei) ist ein finnischer Fußballtorwart slowakischer Herkunft. Der finnische Nationalspieler steht seit der Saison 2018/19 beim deutschen Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen unter Vertrag. Seit 2021 ist er Mannschaftskapitän. Unter ihm erreichte der Verein in der 2023/24 die erste Deutsche Meisterschaft.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hrádecký begann 1996 mit sieben Jahren mit dem Fußballspielen in Turku beim ortsansässigen Turun Palloseura auf der Position des Stürmers; später wechselte er die Position und spielte als Torhüter.[1] Dort begann er 2006 auch seine Profikarriere, wurde aber in keiner Ligabegegnung des Profiteams eingesetzt und verbrachte zudem eine Saison beim unterklassigen Stadtrivalen Åbo IFK, bei dem er elf Ligaeinsätze bestritt.

In der Winterpause der Saison 2008/09 wechselte er zum dänischen Erstligisten Esbjerg fB. In der Rückrunde kam er in keinem Spiel zum Einsatz. Am 26. Juli 2009 (2. Spieltag) gab er beim 3:1-Sieg gegen Brøndby IF mit seiner Einwechslung in der sechsten Minute der Nachspielzeit für den verletzten Lars Winde sein Debüt für Esbjerg fB. In dieser Spielzeit blieb er Ersatztorhüter und kam zu fünf Einsätzen. In der Folgespielzeit bestritt Hrádecký 13 Punkt- und zwei Pokalspiele. Am Ende der Spielzeit stieg er mit Esbjerg fB aus der Superliga ab. In der Zweitliga-Spielzeit 2011/12 avancierte er zum Stammtorhüter und absolvierte 25 Punktspiele; ihm gelang mit der Mannschaft in dieser Spielzeit der direkte Wiederaufstieg. Danach bestritt Hrádecký in der Spielzeit 2012/13 alle 33 Ligaspiele im dänischen Oberhaus.

Er wechselte zur Spielzeit 2013/14 zum Ligakonkurrenten Brøndby IF. Seinen Einstand absolvierte er am 21. Juli 2013 beim 1:1 am ersten Spieltag im Spiel gegen den FC Vestsjælland. Hrádecký kam in allen 33 Punktspielen zum Einsatz und qualifizierte sich mit Brøndby IF am Ende der Spielzeit als Tabellenvierter für die Qualifikation zur UEFA Europa League.

Zur Saison 2015/16 wechselte Hrádecký zum deutschen Bundesligisten Eintracht Frankfurt, bei dem er einen bis zum 30. Juni 2018 gültigen Vertrag unterzeichnete.[2] Sein Bundesligadebüt für Eintracht Frankfurt gab er am 16. August 2015 bei der 1:2-Niederlage im Auswärtsspiel gegen den VfL Wolfsburg. Er bestritt alle 34 Begegnungen in der Bundesliga und beide Relegationsspiele. Auch in den Spielzeiten 2016/17 und 2017/18 war er Stammtorhüter. Im Mai 2018 gewann Hrádecký mit der Eintracht nach einem 3:1-Finalsieg gegen den FC Bayern München den DFB-Pokal.

Zur Saison 2018/19 wechselte Hrádecký ablösefrei zum Ligakonkurrenten Bayer 04 Leverkusen, bei dem er einen Vertrag bis 2023 unterschrieb.[3] Hrádecký ist seit dem Saisonstart 2021/22 Kapitän der Leverkusener Mannschaft. Der kurz zuvor eingestellte Cheftrainer Gerardo Seoane ernannte ihn zum Nachfolger des Chilenen Charles Aránguiz, der das Amt erst im Jahr zuvor übernommen hatte und im Verein verblieb.[4]

Sein Vertrag in Leverkusen läuft bis 2026.[5]

Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hrádecký gab sein Debüt für die A-Nationalmannschaft am 21. Mai 2010, als er im Test-Länderspiel gegen die Auswahl Estlands zur zweiten Halbzeit für Jukka Lehtovaara eingewechselt wurde. Zuvor war er für alle Nachwuchsnationalmannschaften zum Einsatz gekommen.

Für die Europameisterschaft 2021, für die sich Finnland erstmals qualifizieren konnte, wurde er in den finnischen Kader berufen. Nach einem Auftaktsieg gegen Dänemark, der von dem Zusammenbruch des Dänen Christian Eriksen überschattet wurde, verloren die Finnen gegen Russland und Belgien und schieden als zweitschlechtester Gruppendritter aus.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Esbjerg fB

Eintracht Frankfurt

Bayer 04 Leverkusen

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hrádecký kam im November 1989 in Bratislava in der Tschechoslowakei als Sohn eines Ingenieur-Ehepaars zur Welt. Die Familie wanderte nach Finnland aus, als sein Vater zu einem finnischen Volleyballklub wechselte und Lukáš ein Jahr alt war;[6][7] die Familie ließ sich in Turku nieder.[8]

Hrádecký spricht neben Finnisch, Slowakisch, Englisch und Dänisch auch fließend Deutsch.[8]

Sein jüngerer Bruder Tomáš (* 1992) ist ebenfalls Fußballspieler und in Tschechien aktiv, sein jüngster Bruder Matej (* 1995) spielt wie Lukáš in der finnischen Nationalmannschaft.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hrádecký wurde 2016, 2017, 2018 und 2020 von den Sportjournalisten zum Fußballer des Jahres in Finnland gekürt, 2016 bis 2018 auch vom finnischen Fußballverband.

2020 wurde er zu Finnlands Sportler des Jahres gewählt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lukáš Hrádecký – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. DER STERN AUS FINNLAND; finlandiagroup.fi, finnisch, abgerufen am 20. Mai 2020
  2. Lukas Hradecky wechselt zur SGE. SG Eintracht Frankfurt, 7. August 2015, abgerufen am 15. Oktober 2022.
  3. Tervetuloa! - Bayer 04 verpflichtet Lukáš Hrádecký. Bayer 04 Leverkusen, 23. Mai 2018, abgerufen am 23. Mai 2018.
  4. Hradecky übernimmt die Binde bayer04.de, abgerufen am 31. Juli 2021
  5. Der Kapitän bleibt auf Kurs – Bayer 04 verlängert mit Hradecky bayer04.de, abgerufen am 30. August 2022
  6. Michael Ebert (Aufzeichnung): Hradecky ist „gekommen, um die 1 zu werden“. kicker.de, 7. August 2015, abgerufen am 1. September 2016.
  7. Lukas Hradecky - Der Torhüter; fnp.de, vom 30. April 2017, abgerufen am 20. Mai 2020
  8. a b Ingo Durstewitz, Thomas Kilchenstein: Interview Lukas Hradecky: „Zweimal im Jahr geht man halt K.o.“ Frankfurter Rundschau, 4. Dezember 2015, abgerufen am 1. September 2016.