Luppe (Fluss)

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Luppe
Luppe zwischen Wegwitz und Zöschen

Luppe zwischen Wegwitz und Zöschen

Daten
Gewässerkennzahl DE: 5658
Lage Sachsen-Anhalt
Flusssystem Elbe
Abfluss über Saale → Elbe → Nordsee
Quelle als Abzweig der Neuen Luppe bei Kleinliebenau
51° 22′ 45″ N, 12° 12′ 23″ O
Mündung bei Schkopau in die SaaleKoordinaten: 51° 23′ 26″ N, 11° 59′ 43″ O
51° 23′ 26″ N, 11° 59′ 43″ O

Länge etwa 25 km[1]
Abfluss[1] MQ
54 l/s
Linke Nebenflüsse Augraben, Bach
Kleinstädte Schkopau

Die Luppe ist ein rechter Nebenfluss der Saale. Sie war bis zum Bau der Neuen Luppe in den 1930er Jahren der größte Nebenarm der Weißen Elster in deren anastomosierendem Unterlauf (oft als Binnendelta bezeichnet) und zweigte im Leipziger Gewässerknoten von dieser ab. Zusammen überschwemmten sie regelmäßig die Elster-Luppe-Aue, ein großes Auwaldgebiet zwischen Leipzig und Halle.

Abgrenzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Elster-Luppe-Aue (1907) und die Neue Luppe (rot gestrichelte Linie)[2]

Mit dem Bau der Neuen Luppe wurde die ehemalige Luppe zusammen mit ihren zahlreichen Nebenarmen in mehrere verbliebene Teilstücke aufgeteilt. Luppe bezeichnet heute noch den ehemaligen Unterlauf, das etwa 25 km lange Teilstück, das in die Saale mündet. Die anderen Teilstücke münden heute in die Neue Luppe (Kleine Luppe, Nahle oder Alte Luppe), sind abflusslose Altarme (Sixtholzluppe) oder verfüllt worden, wie der Abschnitt zwischen der Nahle im Bereich der Gustav-Esche-Straße und der Alten Luppe nahe dem Alfred-Kunze-Sportpark in Leutzsch, welcher aber noch heute die Grenze zwischen Leutzsch und Wahren bildet. Die Rote Luppe, die Heuwegluppe, die Namenlose Luppe, die Nördliche Alte Luppe und die Moorluppe sind nördlich der Alten Luppe gelegene, ehemalige Nebenarme derselben.

Die Rote Luppe zweigte östlich von Gundorf rechtsseitig von der Luppe ab und mündete nördlich von Gundorf in dieselbe. Kurz vor der Mündung der Roten Luppe zweigte ebenfalls rechtsseitig die Heuwegluppe von der Roten Luppe ab. Nach der Mündung der Roten Luppe zweigten weiterhin rechtsseitig erst die Namenlose Luppe und danach die Nördliche Alte Luppe von der Luppe ab. Die Heuwegluppe und die Namenlose Luppe vereinigten sich nördlich der heutigen Mündung der Alten Luppe mit der Nördlichen Alten Luppe, welche bei Maßlau wieder in die Luppe mündete. Das rechtsseitig der Neuen Luppe gelegene, Sixtholzluppe genannte Teilstück ist die Verlängerung der Alten Luppe und heute ein Stillgewässer ohne Abfluss. Die Moorluppe hatte ihren Ursprung Zwischen Zweimen und Zöschen und mündete zwischen Lössen und Burgliebenau in den Markgraben, ebenfalls ein ehemaliger Nebenarm der Luppe.

Heutiger Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luppe bei Wallendorf
Luppewehr bei Kleinliebenau am Auslass des Flutpolders
Die letzte Luppebrücke vor der Mündung, im Hintergrund das Kraftwerk Schkopau
Mündung der Luppe, im Hintergrund die Saale-Elster-Talbrücke

Die Luppe zweigt nördlich von Kleinliebenau von der Neuen Luppe ab, wird von dieser aber nicht gespeist und ist damit in diesem Bereich ein stehendes Gewässer.[1] Sie durchzieht einen Flutpolder bei Kleinliebenau, verläuft weiter durch Horburg-Maßlau und nimmt anschließend bei Dölkau linksseitig den Augraben auf, der ein ehemaliger Nebenarm des Zschampert ist.[3] Im weiteren Verlauf passiert die Luppe Zweimen, Zöschen, Wegwitz und Wallendorf, wo ihr ebenfalls von links der Lützener Abzweig des Elsterfloßgrabens bis zu dessen Stilllegung zufloss. Anschließend fließt die Luppe durch Tragarth und Löpitz, wo sie auch wieder linksseitig den Bach aufnimmt. Nachdem sie kurz darauf an Lössen vorbeigeflossen ist, vereinigt sie sich mit der Alten Saale, deren Bett sie bis zu ihrer Mündung in die Saale bei Schkopau nutzt.

Menschliche Eingriffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren 1936 bis 1938 wurden im Raum Leipzig Teilstücke der Luppe (Neue Luppe) und der Weißen Elster verlegt, begradigt und eingedeicht. Diese Maßnahme zum schnelleren Abführen der Hochwasser verhinderte die Überflutung großer Gebiete des Leipziger Auenwalds, förderte aber auch die fortschreitende Austrocknung der natürlichen Feuchtgebiete und führte damit zur Gefährdung der an den speziellen Lebensraum angepassten Flora und Fauna.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Luppe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Wiederherstellung ehemaliger Wasserläufe der Luppe. (Abschnitt 2.1.2.1 Luppewildbett), Teil 1, bgmr Landschaftsarchitekten, 2006, S. 18 (PDF-Datei; 13,7 MB)
  2. (Neue Luppe nachträglich eingezeichnet), Ausschnitt von Blatt 10 (von 1907), Topographische Karte Sachsen 1:25000 (Messtischblätter), Abteilung für Landesaufnahme des Königl. Sächs. Generalstabes, Leipzig, Auf: deutschefotothek.de
  3. Meilenblätter von Sachsen 1:12000 "Berliner Exemplar", aufgenommen 1780–1806 unter Leitung von Friedrich Ludwig Aster, Kart. M 14433, Blätter B7, B8, B13, auf: deutschefotothek.de