Māris Kučinskis

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Māris Kučinskis

Māris Kučinskis (* 28. November 1961 im Bezirk Limbaži[1]) ist ein lettischer Politiker und war vom 11. Februar 2016 bis zum 23. Januar 2019 Ministerpräsident seines Heimatlandes. Seit dem 14. Dezember 2022 ist er Innenminister im Kabinett Kariņš II.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner Schulzeit in Valmiera studierte Māris Kučinskis von 1983 bis 1988 Wirtschaftswissenschaften an der Universität Lettlands in Riga.[2] Anschließend arbeitete er in der Kommunalverwaltung von Valmiera. 1991 war er Mitgründer der Firma „SIA Apgāds“, die vor allem im Baustoffhandel tätig war.[3] Zudem arbeitete er für den örtlichen Energieversorger „Valmieras enerģija“ und für die Haus- und Liegenschaftsverwaltungsfirma „Valmieras namsaimnieks“. Seit 2011 war er für die „Vereinigung der großen Städte Lettlands“ (Latvijas Lielo Pilsētu asociācija, LLPA) tätig, den Zusammenschluss der neun so genannten „Republik-Städte“.[2] 2013 wurde er deren Geschäftsführer. Zudem leitete er seit 2012 die Lobby-Agentur „Liepājas pārstāvniecība Rīgā“ (Vertretung Liepājas in Riga).[4]

Māris Kučinskis ist mit Laine Kučinska verheiratet. Er hat zwei Söhne aus einer früheren Ehe.[3]

Politische Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine politische Laufbahn begann Kučinskis 1994 in der Kommunalpolitik, im Stadtrat von Valmiera. Von 1996 bis 2003 war er (mit einer Unterbrechung 1997/1998) dessen Vorsitzender. Von 1998 bis 2000 war er Vorsitzender des Rates des damaligen Rajons Valmiera. 1998 kandidierte er auf der Liste der Tautas partija (Volkspartei, TP) bei der Wahl zur 7. Saeima erstmals – erfolglos – um ein Parlamentsmandat. Auch bei der Wahl zur 8. Saeima 2002 scheiterte er, erlangte jedoch im Folgejahr als Nachrücker einen Parlamentssitz. Von 2004 bis 2006 war er im ersten Kabinett von Aigars Kalvītis Minister für regionale Entwicklung und kommunale Selbstverwaltung. Von 2006 bis 2010 war er Abgeordneter der TP in der 9. Saeima, dann, in der 10. Saeima (2010/2011), Abgeordneter des Wahlbündnisses Par Labu Latviju! (PLL), dem sich die TP 2010 angeschlossen hatte. Bei der Wahl zur 11. Saeima 2011 kandidierte er – erfolglos – auf der Liste des Bündnis Zaļo un Zemnieku savienība (Bündnis der Grünen und Bauern, ZZS). Bei der Wahl zur 12. Saeima 2014 kehrte Kučinskis auf der Liste der ZZS ins Parlament zurück.

Kučinskis ist Mitglied der kleinen, in Kurland tätigen Regionalpartei Liepājas partija (LP), die von dem Geschäftsmann Uldis Sesks, dem langjährigen Bürgermeister von Liepāja, gesteuert wird. Liepājas partija war lange Zeit mit im Wahlbündnis ZZS organisiert, das es ihr ermöglichte, auch auf nationaler Ebene Einfluss zu nehmen.

Nachdem Ministerpräsidentin Laimdota Straujuma im Dezember 2015 zurückgetreten war, beauftragte Präsident Raimonds Vējonis am 13. Januar 2016 Kučinskis, eine neue Regierung zu bilden. Am 11. Februar 2016 wählte ihn die Saeima zum 13. Ministerpräsidenten seit der Wiedergewinnung der Unabhängigkeit Lettlands.[5] Am selben Tag stellte er sein Kabinett vor.[6]

Nachdem er selber bei der Parlamentswahl in Lettland 2018 ein Mandat erringen konnte, sein Wahlbündnis aber nicht mehr an der Regierung beteiligt wurde, blieb er als Abgeordneter im Parlament. Im Laufe der Legislaturperiode trennte sich Kučinskis LP vom Bündnis der Grünen und Bauern. Stattdessen gründete man mit anderen Partnern das Wahlbündnis Apvienotais saraksts (Vereinte Liste, AS), um auch weiterhin auf nationaler aktiv sein zu können.

Bei der Parlamentswahl 2022 wurde das neuen Bündnis auf Anhieb drittstärkste Kraft. Māris Kučinskis konnte sein Abgeordnetenmandat verteidigen und wurde im neuen Kabinett Kariņš II Innenminister.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Māris Kučinskis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Biogrāfija (Memento des Originals vom 11. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mariskucinskis.wordpress.com (lettisch)
  2. a b Māris Kučinskis (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mk.gov.lv auf der Webseite der lettischen Regierung (englisch), abgerufen am 15. Februar 2016.
  3. a b Mr K. im Einsatz: man lebt nur zweimal! auf lettland.blogspot.de, 22. Januar 2016, abgerufen am 15. Februar 2016.
  4. Māris Kučinskis vadīs Liepājas pārstāvniecību Rīgā (lettisch, Übersetzung des Titels: Māris Kučinskis leitet die Vertretung Liepājas in Riga), abgerufen am 15. Februar 2016.
  5. Reinhard Veser: Ende der Stagnation? Lettland hat wieder eine Regierung. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. Februar 2016, S. 8.
  6. Pressemitteilung der lettischen Staatskanzlei: Government headed by Māris Kučinskis launches work, abgerufen am 15. Februar 2016.
VorgängerAmtNachfolger
Laimdota StraujumaMinisterpräsident von Lettland
11. Februar 2016–23. Januar 2019
Krišjānis Kariņš