MT Aerospace

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
MT Aerospace

Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1. Juli 2005
Sitz Augsburg, Deutschland Deutschland
Leitung Hans Steininger, CEO
Mitarbeiterzahl 434[1]
Umsatz 58,4 Mio. Euro[1]
Branche Luft- und Raumfahrt
Website www.mt-aerospace.com
Stand: 31. Dezember 2021

Die MT Aerospace AG ist ein mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Augsburg, das überwiegend Bauteile für die Luft- und Raumfahrtbranche produziert. Es handelt sich dabei um ein Tochterunternehmen des Raumfahrt- und Technologiekonzerns OHB. Neben Produkten für die Luft- und Raumfahrt werden bei der Tochtergesellschaft MT Mechatronics in Mainz mechatronische Systeme für Antennen und Teleskope hergestellt. Die Raumfahrtsparte ist mit rund 75 % Umsatzanteil allerdings Haupteinnahmequelle des Unternehmens.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

MAN Technologie

Im Jahre 1969[2] gründete der MAN-Konzern die Abteilung „MAN Neue Technologie“ als Zentralbereich für konzernweite Forschung und Entwicklung. Bereits kurz darauf im Jahre 1971 beteiligt sich das Unternehmen erstmals an dem Raumfahrtprojekt Europa aus dem später die Ariane-Raketen hervorging. Als weiteres Geschäftsfeld wurde ab 1989 die Lieferung für Wassertanks für die A320–Modelle erschlossen. Bereits 5 Jahre später wurde der 1000. Wassertank ausgeliefert. 1996 erfolgte die Übernahme der Tankfertigung des Ariane-Programms von der DASA in Oberpfaffenhofen. Ein Jahr später wurde die Zeppelin Technologie GmbH in Friedrichshafen übernommen und die Tochtergesellschaft MAN Spatial Guyane S.A.S. für den Betrieb und die Wartung der Startanlagen am Weltraumbahnhof in Kourou gegründet. Im Jahr 2000 übernahm man Dowty Boulton Ltd. in Wolverhampton und somit den Geschäftsbereich für Tanks von Satelliten.

Die MT Aerospace AG entstand im Juli 2005 nach dem Aufkauf der Aktien des Tochterunternehmens MAN Technologie AG von MAN durch die OHB aus Bremen (zu 70 %) und die Apollo Capital Partners aus München (zu 30 %).[3]

In Santiago de Chile gründet die MT-Aerospace AG, als Montagedienstleister des ALMA-Teleskopes, im Jahr 2009 die MT Mecatronica. Im selben Jahr erfolgt der Zuschlag für die Entwicklung und Fertigung der Abwassertanks für den Airbus A350 sowie die Qualifikation für die Treibstofftanks im Alphabus für die Versorgung der ISS. 2010 erfolgt die Übernahme des Triebwerkszulieferers Aerotech Peissenberg durch die MT Aerospace Holding GmbH.[4]

Produkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereich Raumfahrt
Bereich Luftfahrt
Bereich Antennen & Mechatronik

Verfahrenstechniken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für diese Produkte und bezahlte Anwendungsentwicklungen sind verschiedene, zum Teil sehr fortschrittliche Verfahrenstechniken im Einsatz:

  • Fließdrücken von Stahlringen zu Boostergehäusen der Trägerrakete Ariane 5
  • Rührreibschweißen von Raketentanks
  • Umformungen von Metallen zu Tankkomponenten mittels Kryotechnik
  • Gewebeablege- und Faserwickeltechniken für die Herstellung von CFK-Komponenten
  • Vakuuminfusionstechnik für CFK-Bauteile im Bereich der Luftfahrt- und Raumfahrttechnik
  • CVI-Verfahren zur Herstellung von Verbundkeramikkomponenten

Standorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Standorten bestehen in Augsburg, Mainz, Santiago de Chile und Kourou in Französisch-Guyana.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 im elektronischen Bundesanzeiger
  2. Von Ideen und Erfolgen, 40 Jahre MAN Technologie, Hans-Georg Hansen, Horst Rauchk (Hrsg.), Paartalverlag, Dasing, ISBN 978-3-00-025030-9
  3. Der Treibstoff für die Technologie der Zukunft – Artikel in der Augsburger Allgemeinen vom 19. Juni 2009
  4. Historie der MT Aerospace (Memento vom 8. April 2014 im Internet Archive)
  5. Koordinatorin der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt Brigitte Zypries auf Informationsbesuch bei MT Aerospace in Augsburg

Koordinaten: 48° 23′ 15″ N, 10° 53′ 45″ O