Maikop

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Stadt
Maikop
Майкоп (russisch)
Мыекъуапэ (adygeisch)
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Südrussland
Republik Adygeja
Stadtkreis Maikop
Bürgermeister Michail Tschernitschenko
Gegründet 1857
Stadt seit 1870
Fläche 308 km²
Bevölkerung 144.249 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 468 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 220 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 8772
Postleitzahl 385000–385021
Kfz-Kennzeichen 01
OKATO 79 401
Website adygheya.ru/territory/maykop
Geographische Lage
Koordinaten 44° 36′ N, 40° 5′ OKoordinaten: 44° 36′ 0″ N, 40° 5′ 0″ O
Maikop (Europäisches Russland)
Maikop (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Maikop (Republik Adygeja)
Maikop (Republik Adygeja)
Lage in Adygeja
Liste der Städte in Russland

Maikop (russisch Майко́п; adygeisch Мыекъуапэ/Myekuapje) ist eine Stadt im südlichen Russland, etwa 1250 km Luftlinie südlich von Moskau. Sie ist die Hauptstadt der Republik Adygeja im Föderationskreis Südrussland und hat 144.249 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Der Name Maikop (bzw. Myekuapje) hat seinen Ursprung im Adygeischen (Tscherkessischen) und bedeutet Tal der Äpfel.

Geographie und Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt am Übergang vom hügeligen Kaukasusvorland in die Kubanniederung am Fluss Belaja. Die nächstgelegene Stadt ist Beloretschensk 24 km nordwestlich von Maikop in der benachbarten Region Krasnodar.

Maikop
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
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7
-1
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Roshydromet
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Maikop
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 3,9 5,8 11,0 18,2 22,6 26,2 28,9 28,5 24,3 17,6 12,3 6,9 17,2
Mittl. Tagesmin. (°C) −4,9 −3,3 0,4 6,9 11,0 14,4 16,7 16,0 11,9 6,3 2,8 −1,3 6,5
Niederschlag (mm) 60 41 51 58 73 89 70 58 62 66 75 69 Σ 772
Regentage (d) 8 7 8 8 8 9 7 6 7 7 9 10 Σ 94
T
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26,2
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28,5
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17,6
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12,3
2,8
6,9
−1,3
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
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Quelle: Roshydromet

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 1897 ausgegrabene Kurgan von Maikop wurde namengebend für die kupferzeitliche Maikop-Kultur mit reich ausgestatteten Wagengräbern und regen Handelsverbindungen nach Mesopotamien und dem Iran. Das heutige Maikop wurde 1857 auf adygejischem Gebiet am Fluss Belaja als russische Festung gegründet. Im Kaukasuskrieg erlangte sie strategische Bedeutung bei der Eroberung des Territoriums der Tscherkessen durch das Zarenreich. 1870 wurde Maikop zur Stadt erklärt. 1911 wurde in der Umgebung von Maikop Erdöl entdeckt, woraus sich bald eines der Zentren der kaukasischen Erdölförderung entwickelte.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Maikop am 9. August 1942 im Zuge des Unternehmens Blau von der Wehrmacht besetzt. Während der deutschen Besetzung versuchte die Technische Brigade Mineralöl erfolglos, die zuvor beim sowjetischen Rückzug zerstörten Ölförderanlagen in Maikop wieder in Gang zu bringen. Die Deutschen beabsichtigten, auch die Ölfördergebiete von Grosny und Baku einzunehmen. Der Vorstoß blieb jedoch zum Jahresende 1942 bei Wladikawkas stecken. Im Januar 1943 begann der deutsche Rückzug, so dass Maikop wenig später von den sowjetischen Streitkräften befreit werden konnte.

Von 1936 bis 1991 war Maikop die Hauptstadt des Adygejischen autonomen Gebietes der RSFSR, seit 1991 der Republik Adygeja innerhalb der Russischen Föderation.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den etwa 144.000 Einwohnern im Jahr 2010 waren zirka 64 % ethnische Russen, 20,3 % Adygejer, 5 % Armenier und 2,5 % Ukrainer. Die restlichen 8,2 % setzten sich aus anderen Minderheiten zusammen, darunter etwa Abchasen oder Tataren.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1897 34.327
1939 55.871
1959 82.135
1970 110.212
1979 127.828
1989 148.608
2002 156.931
2010 144.249

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maikop ist Sitz einer Universität, einer technischen Universität und anderer Bildungseinrichtungen, darunter einer Filiale der Südrussischen Staatlichen Technischen Universität.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Erschließung von Ölvorkommen in und um die Stadt hat sich Maikop zu einer der großen Erdölförderstätten in der Sowjetunion bzw. in Russland entwickelt.

Die wichtigsten weiteren Wirtschaftszweige sind Lebensmittelverarbeitung und Holzindustrie.

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Moschee Maikop
Städtische Brauerei

In Maikop befinden sich eine große Moschee sowie zahlreiche orthodoxe Kirchen.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Fußball ist die Stadt durch den Verein Druschba Maikop vertreten.

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Maikop – Sammlung von Bildern