Maissirup

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Corn Syrup auf schwarzer Unterlage, mit einem Zahnstocher angehoben und mit weißer Lichtreflexion auf der Vorderseite.

Maissirup ist ein Glucosesirup, der enzymatisch aus der Stärke von Mais hergestellt wird. Im Zuge der Herstellung von Isoglucose entsteht durch einen weiteren enzymatischen Prozess aus Maissirup High Fructose Corn Syrup (HFCS, ebenfalls gebräuchlich ist die Abkürzung GFS), der vor allem in den USA produziert wird. Nach der deutschen Zuckerartenverordnung[1] muss ein Glucosesirup, der mehr als 5 % Fructose des Gewichts in der Trockenmasse enthält, als „Glucose-Fructose-Sirup“ bezeichnet werden. Überwiegt der Fructoseanteil, so muss er entsprechend als „Fructose-Glucose-Sirup“ bezeichnet werden.

Süßkraft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fructose hat eine deutlich höhere Süßkraft als Glucose. In den USA hat die zu High Fructose Corn Syrup (HFCS) verarbeitete Variante eine hohe wirtschaftliche und gesundheitliche Bedeutung, da es dort für die meisten Softdrinks als energiehaltiges Süßungsmittel eingesetzt wird und überwiegend aus Genmais hergestellt wird.[2][3][4] Aufgrund protektionistischer Maßnahmen ist der Preis von Rohrzucker in den Vereinigten Staaten deutlich höher als auf dem Weltmarkt. Zugleich ist Maissirup aufgrund von Agrarsubventionen sehr günstig, was zusammengenommen zur Verwendung von HFCS als Zuckerersatz führt.[5][6] Während Mais in den USA in großem Umfang angebaut wird, kommt Rohrzucker (Saccharose) aus Zuckerrohr in den USA meist aus dem Ausland. Maissirup wird seit 1972 kostengünstig durch Umwandlung der Maisstärke mit Enzymen über Maissirup zu Isoglucose hergestellt. Diese erste HFCS-Variante (HFCS-42) hat einen Fructosegehalt von 42 % und wird vor allem zur Herstellung von Süßgetränken und Konserven eingesetzt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hella Jürgens et al.: Consuming Fructose-sweetened Beverages Increases Body Adiposity in Mice. In: Obesity Research. Band 13, Nr. 7, 2005, S. 1146–1156, doi:10.1038/oby.2005.136

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zuckerartenverordnung, pdf
  2. http://www.sustainabletable.org/704/high-fructose-corn-syrup-if-this-doesn-t-convince-you-nothing-wil
  3. Gen-Food: Mais für die Welt. In: Die Zeit. Nr. 35/2004 (online).
  4. http://ecowatch.com/2015/01/19/high-fructose-corn-syrup-unhealthy/
  5. S. Fields: The fat of the land: do agricultural subsidies foster poor health? In: Environmental health perspectives. Band 112, Nummer 14, Oktober 2004, S. A820–A823, PMID 15471721, PMC 1247588 (freier Volltext): HFCS's market success may be at least partly a result of two complementary government policies. Farm subsidies may reduce its cost, and tariffs plus quota restrictions on imports of foreign sugar make it a better buy than alternatives.
  6. Alexandra Wexler: U.S. Sugar Soars Above World Prices: Candy Makers Prepare Price Increases In: Wall Street Journal, 7. Dezember 2014. Abgerufen am 18. Dezember 2016. (englisch)