Mambai (Sprache)

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Mambai

Gesprochen in

Osttimor
Sprecher 195.778[1]
Linguistische
Klassifikation
  • Mambai
Offizieller Status
Sonstiger offizieller Status in Osttimor Osttimor (Nationalsprache)
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

map

ISO 639-3

mgm

Mambai ist eine Zentral-Malayo-Polynesische Sprache des Timorzweigs. Sie wird von der osttimoresischen Ethnie der Mambai gesprochen. Als eine der Ramelaischen Sprachen hatte sie einen stärkeren Einfluss von Papuasprachen und ambonesischen Malaiisch. Sie ist mit 195.778 Sprechern die zweithäufigste Muttersprache in Osttimor.[1]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tetum, Mambai und Portugiesisch
Die größten Sprachgruppen in den Sucos Osttimors.[2] und Anzahl der Sprecher der verschiedenen Sprachen in den einzelnen Gemeinden (Stand 2015).
Die größten Sprachgruppen in den Sucos Osttimors.[2] und Anzahl der Sprecher der verschiedenen Sprachen in den einzelnen Gemeinden (Stand 2015).
Die größten Sprachgruppen in den Sucos Osttimors.[2] und Anzahl der Sprecher der verschiedenen Sprachen in den einzelnen Gemeinden (Stand 2015).
Anteil von Mambai-Muttersprachlern in den Sucos Osttimors.

Die Hauptzentren des Mambai sind Ermera, Aileu, Remexio, Turiscai, Maubisse, Ainaro und Same. Auch ein Großteil der Exiltimoresen in Australien sprechen als Muttersprache Mambai. Mambai ist eine der in der Verfassung anerkannten 15 Nationalsprachen Osttimors.

Als die Portugiesen 1769 Dili zur neuen Hauptstadt ihrer Kolonie Portugiesisch-Timor machten, wurde in dem umliegenden Gebiet noch Mambai gesprochen. Folge war, dass das dortige Tetum Prasa starke Einflüsse aus dem Mambai hat.[3]

Grammatik und Dialekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund der bergigen Landschaft ist die Sprache in viele Dialekte zersplittert (Damata, Lolei, Manua, Mambai). Die Sprache hat eine sehr einfache Morphologie. Teilweise hat man das Vokabular von Papuasprachen übernommen, so in den südlichen Dialekten (zum Beispiel in Ainaro) vom benachbarten Bunak. Die Kreolisierung mit ambonesischen Malaiisch, die im 15. Jahrhundert vermutlich von Dili aus durch Händler entstand, ist fast vollständig. Gerade die südlichen Dialekte haben viele Wörter, die durch Synkope oder Apokope gekürzt wurden. Das Phänomen ist ebenfalls ein gemeinsames Merkmal mit dem Bunak oder dem westlichen Nachbarn, dem Uab Meto. In den nördlichen Dialekten ist es weniger stark ausgeprägt.[3]

Vergleich der Dialekte des Mambai von Ainaro und Aileu[3]
Zahl Ainaro Aileu
1 id id
2 rua ru
3 tel teul
4 pat fat
5 lim lim
6 lim-nain-ide nen
7 lim-nai-rua hitu
8 lim-nai-tel ualu
9 lim-nai-pata sia
10 sagúl sakúl

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ergebnisse der Volkszählung von 2015 Direcção-Geral de Estatística; abgerufen am 23. November 2016.
  2. Ergebnisse der Volkszählung von 2010 der einzelnen Sucos. (Memento vom 23. Januar 2012 im Internet Archive) Statistisches Amt Osttimors
  3. a b c The Languages of East Timor: Some Basic Facts. (Memento vom 19. Januar 2008 im Internet Archive)