Mara (Region)

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Mara
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Lage
Basisdaten
Staat Tansania
Hauptstadt Musoma
Fläche 30.150 km²
Einwohner 2.372.015 (2022)
Dichte 79 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 TZ-13
Politik
Regionalkommissar Adam Kighoma Malima
Koordinaten: 2° 0′ S, 34° 0′ O

Mara ist eine der 31 Regionen von Tansania mit der Hauptstadt Musoma.

Der Fluss Mara (Luftaufnahme)
Viktoriasee bei Musoma

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Region umfasst 30.150 km² (davon 7.500 km² Wasserfläche)[1] und hat rund 2,4 Millionen Einwohner (Volkszählung 2022).[2][3] Sie befindet sich im Norden des Landes und ihr Name ist vom gleichnamigen Fluss Mara abgeleitet. Dieser entspringt in Kenia, durchfließt die Region von Ost nach West und in mündet in den Viktoriasee.

Mara hat kurze Niederschläge zwischen September und Januar, eine lange Regenzeit von Februar bis Juni und dazwischen zwei Trockenzeiten.[4] Die geographische Höhe fällt von Osten nach Westen hin ab:

  • Hochland: Das Tarim-Hochland im Osten liegt 1500 bis 1800 über dem Meeresspiegel. In den zwei Regenzeiten fallen jährliche Niederschläge von etwa 1500 Millimeter.
  • Hügelland: Es schließt westlich an das Hochland an hat weite Wiesen mit einem durchschnittlichen Niederschlag von 1000 Millimetern im Jahr.
  • Seezone: Sie liegt entlang des Victoriasees etwa 10 bis 15 km weit in das Landesinnere in 1100 bis 1200 Meter Seehöhe und hat Niederschläge von 700 Millimeter im Jahr.[1]

Nach der effektiven Klimaklassifikation hat Mara hauptsächlich tropisches Savannenklima (Aw).[5]

Klimatabelle Musoma
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 23,2 23,6 23,5 23,1 23 22,4 22,1 22,4 23,1 23,8 23,3 23,1 23
Mittl. Tagesmax. (°C) 28 28,5 28,5 27,9 28 27,7 27,5 27,6 28,3 28,9 28,1 27,8 28,1
Mittl. Tagesmin. (°C) 18,5 18,7 18,6 18,3 18 17,2 16,8 17,3 18 18,7 18,6 18,4 18,1
Niederschlag (mm) 63 77 125 185 117 27 18 18 34 59 115 82 Σ 920
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17,2
27,5
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27,6
17,3
28,3
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18,7
28,1
18,6
27,8
18,4
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: climate-data.org

Nachbarregionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mara grenzt im Nordosten an die Kenia, im Osten an die Region Arusha und im Süden an die Region Simiyu. Über den Viktoriasee grenzt Mara im Südwesten an die Region Mwanza, im Westen an die Region Kagera und im Norden an Uganda.

Uganda Kenia
Kagera Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Arusha
Mwanza Simiyu

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Region in der heutigen Form wurde im Jahr 1963 aus der ehemaligen Provinz East Lake gegründet.[1]

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Region Mara wird in neun Distrikte untergliedert:[6][7]

Distrikt Einwohner

1988

Einwohner

2002

Einwohner

2012

Einwohner

2016[6]

Tarime DC 331.790 273.555 339.693 299.180
Tarime TC 75.655
Serengeti 111.689 176.057 249.420 275.223
Musoma DC 233.338 136.414 178.356 196.807
Musoma MC 6.667 107.855 134.327 148.223
Bunda DC 201.164 258.930 335.061 243.971
Bunda TC 125.751
Rorya DC n/a 217.176 265.241 292.680
Butiama DC n/a 193.410 241.732 266.739

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung Maras besteht aus vielen verschiedenen Ethnien, wie den Ikizu, Ikoma, Isenye, Jita, Kabwa, Kiroba, Kurya, Kwaya, Luo, Nata, Ngoreme, Ruri, Simbite, Sizaki, Sukuma, Taturo (Datoga) und Zanaki.[8] Im Jahr 2012 waren fast fünfzig Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre alt und nur fünf Prozent waren älter als 60.[9] Die Alphabetisierung beträgt 75 Prozent bei Männern und 69 Prozent bei Frauen (Stand 2012).[10]

Einrichtungen und Dienstleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bildung: Im Jahr 2015 gab es in der Region Mara 792 Grundschulen (davon 41 Privatschulen) und 195 weiterführende Schulen (davon wurden 32 privat geführt). Außerdem gibt es vier Kollegs zur Lehrerausbildung und eine Außenstelle der Universität Arusha, die im Jahr 2009 eröffnet wurde.[11] Sechzig Prozent der über Fünf-Jährigen sprachen Swahili, elf Prozent Englisch und Swahili.[12]
  • Gesundheit: In der Region gibt es ein Krankenhaus, 41 Gesundheitszentren und 241 Apotheken.[13]
  • Wasser: Im Jahr 2015 hatten 52 Prozent der Bevölkerung Zugang zu sauberem Wasser.[14]
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Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den über Zehn-Jährigen waren 62 Prozent beschäftigt, zehn Prozent im Haushalt (Kochen, Hygiene, Pflege) tätig, 21 Prozent in Ausbildung, drei Prozent arbeitslos und vier Prozent nicht arbeitsfähig. Von den Beschäftigten arbeiteten 83 Prozent in der Landwirtschaft (Stand 2012).[15]

Landwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehr als die Hälfte der in der Landwirtschaft tätigen Haushalte betrieben Ackerbau und Viehzucht, knapp unter der Hälfte nur Ackerbau. Von Viehzucht allein lebten 0,3 Prozent. Von den 500.000 Hektar verfügbarer landwirtschaftlicher Fläche wurden etwa drei Viertel genutzt. Davon wurden 100.000 Hektar für Dauerkulturen verwendet, hauptsächlich für Kaffee und Bananen. 300.000 Hektar wurden mit einjährigen Früchten und Gemüse bebaut, 57 Prozent in der kurzen und 43 Prozent in der langen Regenzeit. Die wichtigsten Sorten waren Mais, Hirse, Knollenfrüchte (Maniok und Süßkartoffel), Ölsamen und Gemüse. An Nutztieren wurden überwiegend Rinder, Ziegen, Schafe und Hühner gehalten (Stand 2007/2008).[16]

Fischfang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nur 1,3 Prozent der Haushalte leben vom Fischfang. Aber mehr als achtzig Prozent essen Fisch zumindest einmal pro Woche.[17]

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Serengeti-Nationalpark
Lokale Straße über den Sand River nach Kenia

Fremdenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hauptattraktion für Touristen ist der Serengeti-Nationalpark, der jährlich von 350.000 Touristen besucht wird (Stand 2013).[18]

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Straße: In der Region gibt es ein Straßennetz von 5037 Kilometern. Davon sind 412 Kilometer Hauptstraßen, die etwa je zur Hälfte asphaltiert und geschottert sind. Von 862 Kilometer Regionalstraßen sind 35 Kilometer asphaltiert, der Rest ist Schotter oder Lehm (Stand 2013).[19]
  • Flughafen: Der Flughafen der Hauptstadt Musoma hat eine tägliche Verbindung nach Nairobi. Er bietet Flüge zu den lokalen Flughäfen in der Serengeti und im Grumeti-Wildreservat.[20]

Naturschutzgebiete, Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Serengeti-Nationalpark: Der Serengeti-Nationalpark wurde 1951 gegründet und 1981 zum UNESCO-Welterbe erklärt. Er ist 14.763 Quadratkilometer groß und bekannt für die jährliche Wanderung von 1.300.000 Gnus, 150.000 Gazellen und 60.000 Zebras.[21] Mit den angrenzenden Ikorongo und Grumeti Wildreservaten liegen 9452 Quadratkilometer Reservate in Mara, das ist beinahe die Hälfte seiner Landfläche.[1]
  • Victoriasee: Der See ist mit 69.484 Quadratkilometer der größte See Afrikas. Er liegt 1134 Meter über dem Meer und beinhaltet über 200 Fischarten, der bekannteste ist der Tilapia.[22]
  • Mwalimu-Nyerere-Butiama-Museum: Museum des ersten Präsidenten Tansanias in seiner Heimatstadt Butiama, fünfzig Kilometer südöstlich von Musoma.[23]
Erster Präsident Julius Nyerere

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Region Mara

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Mara Region, History. The United Republic of Tanzania, abgerufen am 1. November 2019 (Suaheli).
  2. Tanzania Regional Profiles, 20 Mara Regional Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, 2016, S. IX, abgerufen am 1. November 2019.
  3. Tanzania: Regions and Cities. Citypopulation, abgerufen am 18. Dezember 2022.
  4. National Sample Census of Agriculture 2007/2008: Regional Report – Mara Region. University of Minnesota, Juli 2012, S. 1, abgerufen am 1. November 2019.
  5. Climate Data, Mara. Abgerufen am 1. November 2019.
  6. a b Makadirio ya Idadi ya Watu katika Majimbo ya Uchaguzi kwa Mwaka 2016. (PDF) The United Republic of Tanzania, April 2016, S. 10, abgerufen am 9. April 2022.
  7. Tanzania Regional Profiles, 20 Mara Regional Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 16, abgerufen am 1. November 2019.
  8. John Ndembwike: Tanzania: Profile of a Nation. 1. Auflage. New Africa Press, Dar es Salaam 2009, ISBN 978-9987-9308-1-4, S. 25.
  9. Tanzania Regional Profiles, 20 Mara Regional Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 20, abgerufen am 1. November 2019.
  10. Tanzania Regional Profiles, 20 Mara Regional Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 64, abgerufen am 1. November 2019.
  11. Region Mara, Services, Education. The United Republic of Tanzania, abgerufen am 1. November 2019 (Suaheli).
  12. Tanzania Regional Profiles, 20 Mara Regional Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 70, abgerufen am 1. November 2019.
  13. Region Mara, Services, Health. The United Republic of Tanzania, abgerufen am 1. November 2019 (Suaheli).
  14. Region Mara, Services, Water. The United Republic of Tanzania, abgerufen am 1. November 2019 (Suaheli).
  15. Tanzania Regional Profiles, 20 Mara Regional Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 87, 95, abgerufen am 1. November 2019.
  16. National Sample Census of Agriculture 2007/2008: Regional Report – Mara Region. (pdf) University of Minnesota, S. X–XVI, abgerufen am 2. November 2019.
  17. National Sample Census of Agriculture 2007/2008: Regional Report – Mara Region. University of Minnesota, Juli 2012, S. IX, XVIII, abgerufen am 1. November 2019.
  18. Besucherzahlen im Serengeti-Nationalpark steigen jedes Jahr. 6. September 2013, abgerufen am 2. November 2019.
  19. Region Mara, Services, Infrastructure. The United Republic of Tanzania, abgerufen am 1. November 2019 (Suaheli).
  20. Flightradar24, Musoma. Abgerufen am 2. November 2019.
  21. Serengeti National Park. Encyclopaedia Britannica, abgerufen am 2. November 2019.
  22. Lake Victoria. Encyclopaedia Britannica, abgerufen am 2. November 2019.
  23. Nyerere Home and Museum at Butiama. Abgerufen am 2. November 2019.