Marcel Collé

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Marcel Collé (* 31. März 1976 in Berlin) ist ein deutscher Synchronsprecher, Hörspielsprecher, Dialogregisseur und Dialogbuchautor. Seine Stimme ist vor allem durch die Synchronisation als Feststimme von Ashton Kutcher, Edward Furlong, Justin Bartha, Ranbir Kapoor und Aaron Paul bekannt. Auch spricht er gelegentlich, im gegenseitigen Einverständnis mit Kim Hasper abwechselnd, James Franco. Collé war von 2003 bis 2015 die deutsche Stimme des Comedian Kevin Hart.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marcel Collé besuchte die Friedrich-Ebert-Oberschule in Berlin-Wilmersdorf und verließ sie im Jahr 1993 mit dem Realschulabschluss. Nach einer Kontaktaufnahme zu der Hörspielredakteurin des Senders Freies Berlin im Rahmen der Internationalen Funkausstellung in Berlin bot sich Collé 1986 die Möglichkeit, an einem Probesprechen teilzunehmen. Über einen Zeitraum von zwei Jahren wurde er im Anschluss daran regelmäßig an der Seite erfahrener Schauspieler und Synchronsprecher wie Klaus Jepsen, Engelbert von Nordhausen und Till Hagen in den sonntäglich ausgestrahlten Kinderhörspielen des SFB eingesetzt. Auf Empfehlung stellte sich Collé zudem in Berliner Synchronfirmen als Jugendsprecher vor und übernahm 1988 erste Gast- und Nebenrollen bei der Interopa Film GmbH. Seine erste Hauptrolle folgte 1990 mit der Besetzung auf Fred Savage in der US-amerikanischen Dramedy Wunderbare Jahre, nachdem Björn Schalla wegen seines einsetzenden Stimmbruchs ab der zweiten Staffel nicht mehr zur Verfügung stand.

Seit Beginn der 2000er Jahre wird Collé regelmäßig auf Ashton Kutcher besetzt, darunter in Butterfly Effect (2004), So was wie Liebe (2005), Love Vegas (2008) und Two and a Half Men (2011–2015). Darüber hinaus synchronisiert er wiederkehrend Edward Furlong, unter anderem in Davor und danach (1996), Three Blind Mice – Mord im Netz (2003) und The Visitation (2008) sowie Justin Bartha in Das Vermächtnis der Tempelritter (2004), Das Vermächtnis des geheimen Buches (2007) und Hangover (2008). Von 2008 bis 2013 synchronisierte er den Hauptdarsteller Aaron Paul als Jesse Pinkman in der US-amerikanischen Fernsehserie Breaking Bad. 2011 übernahm er die Synchronisation von Mark Salling als Noah ‘Puck’ Puckerman in der US-amerikanischen Fernsehserie Glee sowie von Nick Zano als Johnny in der US-amerikanischen Sitcom 2 Broke Girls (seit 2012). Einem breiten Publikum ist Collés Stimme zudem durch die Vertonung von Trickfiguren wie King Bob in Disneys Große Pause (1998), Andy Larkin in Typisch Andy! (2002), Marmosettenaffe König Mauro im Animationsfilm Rio sowie von Seriendarstellern wie Sam Jones III in Smallville (2003) oder Todd Lowe in Gilmore Girls (2004) bekannt. Seit 2009 ist er auch als deutsche Stimme von Paulo Costanzo in der Rolle des Evan R. Lawson in der erfolgreichen Dramedyserie Royal Pains zu hören. Ab 2011 lieh er François Arnaud in der Fernsehserie Die Borgias seine Stimme.

In den 1990er Jahren trat Collé gelegentlich als Gastschauspieler an mehreren Theaterbühnen und Fernsehproduktionen auf, darunter in der Kriminalserie Im Namen des Gesetzes (1994), in Zwei Partner auf 6 Pfoten (1995) und in der Trash-Comedyserie Schlick.TV (2005 und 2006).

Von 2006 bis 2007 war er Miteigentümer der Sprachschule Idealingua in Málaga. Neben Englisch spricht er Spanisch und Französisch.

Seit 2012 synchronisiert er Captain Matthew Casey in der Fernsehserie Chicago Fire. Für die NBC-Fernsehserie Hannibal synchronisierte er von 2013 bis 2015 Hugh Dancy als Will Graham. Seit 2016 spricht er für Joe Gilgun die Rolle des Vampirs Cassidy in der Serie Preacher.

Außerdem spricht er Diego Luna in Rogue One: A Star Wars Story als Cassian Andor. Für die britische Fernsehserie Victoria synchronisierte er 2016 Robert MacPherson als Anson.

Nach seiner Synchronisation von Jesse Pinkman (gespielt von Aaron Paul) in Breaking Bad (2008–2013) sprach er Jesse erneut in El Camino: Ein „Breaking Bad“-Film (2019).[1]

Dialogbuch und Dialogregie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parallel zu seiner Tätigkeit als Synchronsprecher ist Collé für die deutschsprachigen Fassungen verschiedener Film- und Computerspielproduktionen verantwortlich, darunter She’s the Man – Voll mein Typ!, Sonic und Die fantastische Welt von Oz. Dialogregie führte er unter anderem in der Animeserie MegaMan NT Warrior (2004), in der Zeichentrickserie American Dad (2005), in der Computeranimationsserie Star Wars: The Clone Wars (2008), in den Thrillern Blood Diamond (2006) und Eagle Eye – Außer Kontrolle (2008) sowie in den Komödien Hot Rod – Mit Vollgas durch die Hölle (2007) und Balls of Fury (2007). Darüber hinaus verfasste Collé die Dialogbücher zu Filmen wie Hass (1995) und Tödliche Gerüchte (2000) und Serien wie Die Country Bears – Hier tobt der Bär (2002).

Hörspiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der von LPL Records produzierten Mystery-Hörspielreihe Offenbarung 23 war Collé von Folge 34–37 in wiederkehrender Rolle als Karl von Stetten zu hören. Zudem übernahm er die Vertonung der Figur Oktavian Brasov in der Universal Hörspielserie Jack Slaughter.

2010 stellte er seine Stimme dem Skit Du auch? auf der Ein Herz aus Chrom-EP der Rapper Skinny Al und Kontra K zur Verfügung.

Sprechrollen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

James Franco

Ashton Kutcher

Justin Bartha

Aaron Paul

Edward Furlong

Michael Ealy

Ben Foster

Kevin Hart

Ranbir Kapoor

Bam Margera

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Serien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Breaking Bad: Interview mit Marcel Collé, der Stimme von Jesse Pinkman (Memento des Originals vom 26. September 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.elbenwald.de, abgerufen am 13. August 2020