Margareta Bourgeoys

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Porträt Marguerite Bourgeoys von Pierre le Ber (um 1700)

Margareta Bourgeoys (* 17. April 1620 in Troyes; † 12. Januar 1700 in Montreal; eigentlich Marguerite Bourgeoys) ist eine Heilige der Römisch-katholischen Kirche. Sie war in Neufrankreich als Erzieherin tätig. Sie gründete eine Schule sowie 1658 die Congrégation de Notre-Dame de Montréal („Schwestern Unserer Lieben Frau“). Sie wurde 1950 selig- und 1982 heiliggesprochen.

Am 17. Juni 1985 ehrte die kanadische Regierung, vertreten durch den für das Historic Sites and Monuments Board of Canada zuständigen Minister, Bourgeoys und erklärte sie zu einer „Person von nationaler historischer Bedeutung“.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als 20-Jährige wandte sich Margareta Bourgeoys vom weltlichen Leben ab, nachdem sie während einer Prozession beim Anblick einer Marienstatue tief ergriffen worden war. Sie schloss sich der Marianischen Kongregation an und wurde deren Präfektin. Der Gouverneur der französischen Kolonie Ville-Marie (Montreal) in Neufrankreich, der seine Schwester in Troyes besuchte, legte ihr 1653 die Übersiedlung auf den amerikanischen Kontinent nahe. Im selben Jahr eröffnete sie dort eine Mädchenschule. Nicht zuletzt nahm sie sich der Töchter des Königs (filles du Roi) an. Bei einem Besuch in Frankreich gewann sie vier junge Frauen dafür, sich ihr anzuschließen. Mit ihnen gründete sie das Institut Unserer Lieben Frau in Montreal. Bei einer weiteren Reise nach Frankreich von 1669 bis 1671 erhielt sie von Ludwig XIV. eine Bestätigungsurkunde für das Institut. Von einer dritten Reise nach Frankreich kehrte sie 1680 nach Neufrankreich zurück. Das Gebäude der Kongregation wurde Ende 1683 durch ein Feuer zerstört, zwei Schwestern kamen dabei ums Leben. Margareta Bourgeoys begann von neuem in einem Stall, der als Schule und Wohnung genutzt wurde. Schließlich konnte sie ein neues Klostergebäude errichten. 1698 wurden die Statuten der Congrégation de Notre-Dame de Montréal von Bischof Jean-Baptiste de la Croix Chevrière de Saint-Vallier von Québec approbiert.[2] 1889 erhielt die Gemeinschaft von Papst Leo XIII. die Anerkennung als Kongregation päpstlichen Rechts.

Ein Museum in der Rue Saint-Paul in Montreal bietet eine Ausstellung über ihr Leben und Wirken.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Paul Sausseret: Éloge historique de la sœur Marguerite Bourgeoys. Fondatrice de la Congrégation de Villemarie en Canada, née à Troyes, le 17 avril 1620 et décédée à Montréal, dans l'Amérique du Nord le 12 janvier 1700. Dufey-Robert, Troyes 1864.
  • Friedrich Wilhelm BautzMargareta Bourgeoys. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage. Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 720–721.
  • Thérèse Lambert: Marguerite Bourgeoys, éducatrice, 1620–1700. Mère d'un pays et d'une Église. Éditions Bellarmin, Montréal 1978, ISBN 0-88502-255-6.
  • Simone Poissant: Marguerite Bourgeoys, 1620–1700. Éditions Bellarmin, Montréal 1982, ISBN 2-89007-476-5.
  • Lorraine Caza: La vie voyagère, conversante avec le prochain. Marguerite Bourgeoys. Bellarmin, Montréal / Éditions du Cerf, Paris 1982, ISBN 2-89007-486-2 (Bellarmin) und ISBN 2-204-01991-7 (Cerf).
  • Denis Coton: La vie héroïque de Marguerite Bourgeoys, 1620–1700. De Troyes à Montréal „sans voile ni guimpe“. Maison du Boulanger, Troyes 2001, ISBN 2-913052-05-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Marguerite Bourgeoys – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bourgeoys, Marguerite - National Historic Person. In: Directory of Federal Heritage Designations. Parks Canada/Parcs Canada, abgerufen am 18. Mai 2022 (englisch).
  2. Simone Poissant: Marguerite Bourgeoys, 1620–1700 (englische Übersetzung). Éditions Bellarmin, Montréal, 2. Aufl. 1993, ISBN 2-89007-754-3, S. 64.
  3. A Museum at the Heart of Montreal