Martin May

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Martin May (2015)

Martin May (* 21. April 1961 in Coburg) ist ein deutscher Schauspieler, Drehbuchautor, Synchronsprecher sowie Sprecher von Hörspielen & Hörbüchern.

Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

May wurde als erstes Kind der Hausfrau Inge May und des Grundschulrektors Heinz May geboren. Die Familie lebte anfangs in Weidhausen, wo er auch die Grundschule besuchte. Während seiner Schulzeit im Gymnasium Albertinum in Coburg zog die Familie nach Ahorn. 1980 schloss er das Gymnasium mit dem Abitur ab.

Im Alter von 15 Jahren hatte May am Landestheater Coburg seine ersten Auftritte als Komparse. Für die in Coburg durchgeführte Verfilmung des Buchs „Die wunderbaren Jahre“ des DDR-Autors Reiner Kunze wurde May unter 800 Bewerbern vom ursprünglich vorgesehenen Regisseur Rudolf Noelte für seine erste Rolle, die des Stephan, ausgewählt.

Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Die wunderbaren Jahre spielte May 1981 den „Fähnrich Ullmann“ in Das Boot und begann noch während der Dreharbeiten ein Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft an der Universität München, welches er nach einigen Jahren ohne Abschluss beendete. Außerdem war er Gasthörer an der Münchner Filmhochschule.

Ab 1981 folgten erste Fernsehrollen, er arbeitete mit Regisseuren wie Tankred Dorst, Peter Weck oder Michael Verhoeven. Am Theater spielte May 1982 in der Freien Volksbühne Berlin. Gemeinsam mit Maria Schell trat er unter der Regie von Rudolf Noelte in Ferdinand Bruckners Elisabeth von England in der Rolle des Southampton auf. Am Münchener Residenztheater und am Hamburger Thalia Theater sammelte er weitere Theatererfahrungen.

1984 spielte May seine erste Fernsehhauptrolle im Film Der Sohn des Bullen, bei dem Heinz Schirk Regie führte. 1988 erhielt May den Deutschen Darstellerpreis für seine Leistung in Erwin Keuschs Kinofilm Der Flieger.

Ein weiteres Standbein schuf er sich als Synchronsprecher. Sein Tätigkeitsfeld als Sprecher blieb aber nicht auf Filme und Serien beschränkt; Werbung, Hörspiele (zum Beispiel Geisterjäger John Sinclair, wo er die Rolle von Sinclairs Freund und Kollegen Suko spricht) und Hörbücher folgten. May synchronisierte unter anderem bei der Serie Die Springfield Story, Brothers – Zwischen Brüdern und sprach die Hauptrolle im Film Joint Security Area. In der Animeserie Naruto spricht er die Rolle des Kakashi. Außerdem ist er Sprecher vieler Dokumentationen für die verschiedensten Sender.

Sein erstes Drehbuch schrieb May 1988 für die ARD-Serie Büro, Büro. Des Weiteren verfasste er einige Folgen der RTL-Serie Hinter Gittern – Der Frauenknast. Für die fränkische Komödie Habersdorf, die er zusammen mit Carsten Steigerwald schrieb, erhielt er 1993 die Auszeichnung Nürnberger Autorenstipendium.

Im Film Liebe Mama (1990) war er als Autor, Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller tätig. Von 1986 bis 2001 war May, wobei er in dieser Zeit auch in diversen anderen Rollen auftrat, insgesamt zehn Mal als Assistent Robert Wegener in der Fernsehreihe Tatort (Hessischer Rundfunk) im Einsatz. In den Jahren 1989/1990 spielte er in zwölf Folgen der Fernsehserie Mit Leib und Seele an der Seite von Günter Strack die Rolle des Motorradfreaks Charly Strecker. 2004 spielte er zwei Hauptrollen in Komödien am Hamburger Theater am Holstenwall. Außerdem wurde er im selben Jahr als „Mister Expert“ für die gleichnamige Elektrokette für TV-Werbung engagiert.

Von 2011 bis Ende des Jahres 2014 war May Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Film- und Fernsehschauspieler (BFFS).[1] Außerdem ist er Mitglied der Deutschen Filmakademie[2] und der Deutschen Akademie für Fernsehen.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der Dreharbeiten zu Der Sohn des Bullen lernte May Kathinka, die Tochter des Regisseurs Heinz Schirk, kennen. Die beiden heirateten 1986. Aus dieser Ehe, die 2005 geschieden wurde, gingen zwei Töchter und ein Sohn hervor. May heiratete 2008 die Autorin, Journalistin und Musikerin Marianne Wellershoff. Das Paar hat zwei Töchter und lebt in Hamburg.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1986: Schade … Josi
  • 1986: Der Flieger
  • 1987: Zabou
  • 1990: Liebe Mama
  • 1996: Die rote Waschmaschine
  • 2005: Rotkäppchen

Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gereiht nach dem ersten Auftritt in einer Serie:

Synchronsprecher (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drehbücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1988/89: Büro, Büro: Scheiblings Plan, Die Russen kommen
  • 1990: Liebe Mama
  • 1993: Habersdorf
  • 1997/98: Hinter Gittern – Der Frauenknast: Unter Druck; In Guten wie in bösen Tagen; Das Christkind; Vertrauensfragen; Freundinnen; Traumhochzeit; Fluchtversuche
  • 2003: Gespensterkrimis: Der Turm des Grauens

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1982: Elisabeth von England (Freie Volksbühne Berlin)
  • 1983: Sie sind die Sinti (Theaterfestival München)
  • 1985: Die Frau des Bäckers (Thalia Theater Hamburg)
  • 1986: Die Kunst der Komödie (Residenztheater München)
  • 1986: Hamlet (Residenztheater München)
  • 1988: Der Marquis von Keith (Weilheimer Theatersommer)
  • 1989: Der Belagerungszustand (Luisenburgfestspiele Wunsiedel)
  • 1991: Harold und Maude (Tournee mit Neue Schaubühne München)
  • 2004: Schampus, Schecks und schwarze Wäsche (Theater am Holstenwall Hamburg)
  • 2004: Meine Frau – wie heißt sie noch? (Theater am Holstenwall Hamburg)
  • 2009: Ladies Night (Theater Oststeinbek)

Hörbücher und -spiele (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Computerspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Erklärung von Martin May, Vorstandsmitglied im Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS) bei bffs.de
  2. Martin May. In: deutsche-filmakademie.de. Deutsche Filmakademie, abgerufen am 4. November 2019.