Masai Mara

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Masai Mara National Reserve

IUCN-Kategorie II – National Park

Marafluss im Schutzgebiet

Marafluss im Schutzgebiet

Lage Narok County, Kenia Kenia
Fläche 1510 km²
WDPA-ID 1297
Geographische Lage 1° 29′ S, 35° 9′ OKoordinaten: 1° 29′ 24″ S, 35° 8′ 38″ O
Masai Mara (Kenia)
Masai Mara (Kenia)
Einrichtungsdatum 1974
Verwaltung Kenya Wildlife Service
Zebras und Gnus auf Wanderschaft im Masai Mara

Die Masai Mara (auch Maasai Mara) ist ein Naturschutzgebiet in Kenia. Sie ist Teil der Serengeti und schließt sich nördlich direkt an den Serengeti-Nationalpark (Tansania) an und hat eine Fläche von ungefähr 1510 Quadratkilometern.[1] Das Gebiet liegt auf einer Höhe von 1500 bis 1650 Meter über dem Meeresspiegel, im Südosten desselben liegen zwei Berge von 2200 Metern Höhe. Der Jahresniederschlag, der sich auf zwei Regenzeiten verteilt, beträgt im Osten 800 und im Westen 1200 Millimeter.

Herkunft des Namens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Masai Mara besteht zum einen aus der Bezeichnung des in diesem Gebiet lebenden Volksstammes der Massai. Der zweite Namensteil „Mara“ (aus der Sprache Maa) bedeutet „gepunktet“ oder „gefleckt“. Diese Bezeichnung stellt eine Referenz auf das Erscheinungsbild der Landschaft dar: von oben betrachtet erscheinen die vielen, einzeln stehenden Bäume in der Savanne wie einzelne Punkte.

Vegetation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vegetation wird hauptsächlich durch grasreiche Dornstrauchsavanne gebildet. Daneben besteht Busch- und Baumsavanne mit Galeriewald entlang des Maraflusses. Es gibt auch Inselberge.

Tierwelt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Masai Mara ist Kenias tierreichstes Reservat, sowohl in Bezug auf die Anzahl der Arten als auch auf die der Einzeltiere. Obwohl es kein typisches Elefantengebiet ist, gibt es gute Bestände derselben. 1973 ging man von 720 Tieren aus, 1977 wurden 703 Exemplare gezählt und in den Jahren 1982 und 1987 waren es 1100 Elefanten. Sie wandern in beiden Richtungen über die Staatsgrenze. Da Kenias Regierung ihren Schauwert für den Tourismus erkannt hat, sind die Bemühungen zur Erhaltung der Elefanten bemerkenswert groß. Von September bis November ziehen Herden aus der Serengeti durch Masai Mara. Die Gnus, Zebras, Thomson-Gazellen und Elenantilopen der Gegend sind für ihre ausgedehnten Wanderungen bekannt, die sie in Abhängigkeit von der Trocken- und Regenzeit unternehmen. Sie durchwandern seit dem Pleistozän im Laufe eines Jahres die komplette Serengeti von Norden nach Süden ins angrenzende Masai Mara und zurück.[2]

Bedrohung der Masai Mara[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Unruhen nach den Präsidentschaftswahlen im Dezember 2007 begaben sich aus Angst vor Übergriffen stetig weniger Touristen in das Naturschutzgebiet. Durch die dadurch entstehenden finanziellen Einbußen konnten die für den Tierschutz verantwortlichen Ranger kaum mehr bezahlt werden, wodurch Wilderei stark zunahm. Dem Auslandsjournal des ZDF vom 28. Mai 2008 zufolge konnten bereits weniger als 50 Prozent des Naturschutzgebietes nur noch tagsüber überwacht werden. Die Tierschutzorganisation „Wildlife Direct“ bezeichnete die Auswirkungen als „katastrophal“.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wally und Horst Hagen: Die afrikanischen Nationalparks als Lebensräume der Elefanten. In: Vitus B. Dröscher (Hrsg.): Rettet die Elefanten Afrikas. Rasch & Röhring Verlag, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-291-9, S. 226.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Masai Mara – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Masai Mara in der World Database on Protected Areas (englisch)
  2. Richard E. Leakey, Virginia Morell: Ein Leben für die Elefanten. Fischer-Verlag, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-596-16052-9, S. 219.
  3. Thilo Thielke: Massai Mara in Kenia: Der Untergang des Paradieses. In: Spiegel Online. 27. Januar 2008, abgerufen am 4. Januar 2017.