Matola (Mosambik)

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Matola
Das Rathaus in Matola
Das Rathaus in Matola
Das Rathaus in Matola
Staat: Mosambik Mosambik
Provinz: Provinz Maputo
Distrikt: Cidade de Matola
Fläche: 375 km²
Höhe: m
Einwohner: 1.032.197
(2017)
Matola (Mosambik)
Matola (Mosambik)
Matola
www.cmcmatola.gov.mz (englisch)

Matola (portugiesisch 1968–1972 Vila Salazar, 1972–1975 Cidade Salazar) ist die Hauptstadt der Provinz Maputo in Mosambik. Die Stadt gehört zur Metropolregion von Maputo.

Namensherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Matola ist ein häufiger Familienname und leitet sich ab von Matsolo, einem Ronga-Königreich, das dort vor der Kolonisierung bestand. Während der portugiesischen Kolonialherrschaft war die Stadt zeitweise nach dem portugiesischen Präsidenten António de Oliveira Salazar benannt.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Matola liegt am westlichen Ende der Bucht von Maputo. Seit 1998 ist die Stadt eine eigenständige Municipio.

Durch Matola fließt der gleichnamige Fluss.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung 1997 hatte Matola 440.927 Einwohner. Bei der Volkszählung 2007 war die Einwohnerzahl auf 671.556 gestiegen und lag beim Zensus 2017 bei 1.616.267, womit es die größte Stadt in Mosambik wäre. Die Revision der Volkszählung ergab eine Einwohnerzahl von 1.032.197.[2]

Wirtschaft und Verkehrsinfrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Matola ist eine Industriestadt an der Nationalstraße EN4. Sie hat einen wichtigen Hafen für Chrom- und Eisenerz aus Eswatini und der Republik Südafrika, der zum Hafen Maputo gehört. Es gibt dort Raffinerien (im Augenblick außer Betrieb) und Fabriken, die unter anderem Zement, Seife und Agrarchemikalien herstellen. Der wichtigste Betrieb ist eine Aluminiumschmelzanlage von Mozal, die 2002 in Betrieb genommen wurde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Matola wurden Tonscherben einer frühen eisenzeitlichen Kultur gefunden, deren Dekor den in Kwale (Kenia) gefundenen bemerkenswert ähnelt. Da die Funde in Matola auf einen Zeitraum von 200 bis 400 n. Chr. datiert wurden,[3] stammen die Funde aus Mosambik und Kenia aus dem gleichen Zeitraum. Einige Funde in Matola werden der Gokomere/Ziwa-Tradition zugeordnet.

Am 30. Januar 1981 führten Kommandoeinheiten der Südafrikanischen Armee einen Angriff (Operation Beanbag) auf die Unterkünfte von Mitgliedern des African National Congress in Matola durch und töteten dabei mindestens 15 Personen. Unter den Toten befanden sich auch Mitglieder des Umkhonto we Sizwe. Am Einsatz waren Mitglieder des 5. Reconnaissance Regiment vom Special-Forces-Standort Phalaborwa beteiligt.[4][5]

Nach einer öffentlichen Erklärung des damaligen Armeebefehlshabers (CSADF) Constand Viljoen wurden dabei Planungs- und Führungsstellen des ANC-Hauptquartiers in Mosambik zerstört.[6]

Zu einer weiteren Kommandoaktion (Operation Skerwe) an diesem Ort durch südafrikanische Spezialeinheiten kam es am 23. Mai 1983. Hierbei verloren 41 ANC-Aktivisten und fünf unbeteiligte mosambikanische Zivilisten sowie ein Flüchtling aus Südafrika ihr Leben. Ein weiterer Angriff auf das ANC-Büro im Zentrum von Maputo ereignete sich im selben Jahr am 17. Oktober.[5]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Matola unterhält Gemeindepartnerschaften mit folgenden Städten: [7]

Stadt Land seit
Alvaiázere Portugal Centro, Portugal 2008
Loures Portugal Lisboa, Portugal 1996
Seixal Portugal Lisboa, Portugal
Viana do Castelo Portugal Norte, Portugal 2006
Viseu Portugal Centro, Portugal 2011

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Paul J. J. Sinclair: Archaeology in Eastern Africa: An Overview of Current Chronological Issues. In: The Journal of African History, Band 32 (1991), Nr. 2, S. 179–219.
  • Tim Maggs, Gavin Whitelaw: A Review of Recent Archaeological Research on Food-Producing Communities in Southern Africa. In: The Journal of African History, Band 32 (1991), Nr. 1, S. 3–24.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Matola – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Susanne Jahn: Namen und Macht in Mosambik. In: apropos [Perspektiven auf die Romania] Jg. 2022, Heft 8, S. 31–52, hier S. 45. ISSN 2627-3446 (online, PDF).
  2. Mosambik: Provinzen, Städte, urbane Siedlungen & Agglomerationen - Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 15. Mai 2018.
  3. Archaeology Wordsmith: Matola (Memento vom 11. März 2007 im Internet Archive). ehemals auf www.reference-wordsmith.com (englisch).
  4. Republic of South Africa, The Presidency: Matola Raid Martyrs (1981 - ). The Order of Mendi for Bravery in Gold. auf www.thepresidency.gov.za (englisch).
  5. a b TRC: Cross-border military operations/Raids. In: TRC Final Report, Volume 2, Chapter 2, Subsection 40, online auf www.sabctrc.saha.org.za (englisch).
  6. Nelson Mandela Centre of Memory: 1981. 30 January 1981. Eintrag auf www.nelsonmandela.org (englisch).
  7. Bombeiros Municipais de Viana vão formar colegas de cidade moçambicana. Porto Canal, 18. Juni 2014, abgerufen am 29. Oktober 2023 (portugiesisch).

Koordinaten: 25° 58′ S, 32° 28′ O