Max-Herrmann-Preis

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Der Max-Herrmann-Preis ist ein deutscher Bibliothekspreis, der seit 2000 vom Verein der Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin vergeben wird. Ein namensgleicher Preis war bereits von 1979 bis 1991 von der Deutschen Staatsbibliothek in Ost-Berlin an Bibliothekare ihres Hauses vergeben worden. Beide Preise erinnern an den Berliner Theaterwissenschaftler Max Herrmann, der 1942 von den Nationalsozialisten nach Theresienstadt deportiert wurde und dort im selben Jahr getötet wurde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Preis der Deutschen Staatsbibliothek (Ost-Berlin)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Max Herrmann hatte 1916 die Bibliothek Deutscher Privat- und Manuskriptdrucke in der Staatsbibliothek Berlin gegründet. Die Deutsche Staatsbibliothek vergab unter ihrer Generaldirektorin Friedhilde Krause von 1979 bis 1991 „stellvertretend für eine nicht zu zählende Reihe deutscher Juden“ einen „nach Max Herrmann benannten Preis an besonders engagierte Mitarbeiter des Hauses“.[1]

Preisträger waren:[2]

  • 1979 Ruth Lohmann
  • 1980 Martin Koch
  • 1981 Eveline Bartlitz
  • 1982 Ilona Steinbrück
  • 1983 Rita Fischer
  • 1984 Barbara Deschoufour
  • 1985 Hilde Glotz
  • 1986 Ilse Hub
  • 1987 Margot Apel
  • 1988 Brigitta Knorr
  • 1989 Irmgard Passing
  • 1990 Anja Rehfeldt

Die Übergabe des Preises sollte am 10. Mai jedes Jahres, dem Tag der Bücherverbrennung von 1933, erfolgen.

Preis des Vereins der Freunde der Staatsbibliothek[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Initiative von Heinz Knobloch stiftete der Verein der Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin im Jahr 2000 den Max-Herrmann-Preis neu mit dem Ziel, Persönlichkeiten zu ehren, „die sich in besonderer Weise um das Bibliothekswesen und die Staatsbibliothek zu Berlin verdient gemacht haben“. „Alternativ kann eine Persönlichkeit geehrt werden, die als Schriftsteller*in, Wissenschaftler*in, Verleger*in oder Bibliotheksmitarbeiter*in politische Verfolgung erfährt oder eine Persönlichkeit, die sich für die den Verfolgten des NS-Regimes gewidmete Gedenk- und Erinnerungskultur engagiert.“[3] Die Verleihung findet wiederum zumeist am 10. Mai statt. Sie ist verbunden mit der Überreichung eines Faksimiles aus den Beständen der Staatsbibliothek.

Träger des Preises[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Götz Aly: Max Herrmann – 1942 ermordet, im Osten geehrt, im Westen vergessen. In: Helmut Donat/Rheinhold Lütgemeier-Davin (Hrsg.) Geschichte und Frieden in Deutschland 1870-2020. Eine Würdigung des Werkes von Wolfram Wette. Donat, Bremen 2023, ISBN 978-3-949116-11-7, S. 217–228.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinz Knobloch Der Max-Herrmann-Preis S. 51-52 in: Berliner Feuilleton, Aufbau-Verlag Berlin/Weimar 1987 (bb-Taschenbuch 588) ISBN 3-351-00375-7.
  2. Artikel von Götz Aly in der Berliner Zeitung vom 12. November 2020, S. 3: Im Osten geehrt, im Westen vergessen; Der ZEIT-Artikel ist ergänzt mit Quellennachweisen/Fußnoten die Basis des Aufsatzes Götz Aly: Max Herrmann – 1942 ermordet, im Osten geehrt, im Westen vergessen. In: Helmut Donat/Rheinhold Lütgemeier-Davin (Hrsg.) Geschichte und Frieden in Deutschland 1870-2020. Eine Würdigung des Werkes von Wolfram Wette. Donat, Bremen 2023, S. 217–228.
  3. Website des Vereins der Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e. V.
  4. buchmarkt.de vom 25. September 2019: Max-Herrmann-Preis 2019 für Freshta Karim und Bara’a Al Bayati, abgerufen am 25. September 2019.
  5. Max-Herrmann-Preis 2022 an Clegg & Guttmann. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. 69, 2022, S. 351.
  6. Max-Herrmann-Preis der Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e.V. an Carola Pohlmann. In: Bibliotheksmagazin: Mitteilungen aus den Staatsbibliotheken in Berlin und München (2023), Heft 2, S. 89 (online).