Maximilian Ruef

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Maximilian Ruef (* 1. November 1804 in Freiburg im Breisgau; † 13. April 1881 ebenda) war ab 1828 großherzoglicher Hofgerichtsadvokat in Freiburg.

Jugend und Studium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maximilian Ruef war ein Sohn des Amtmanns Ruef und Neffe des Universitätsbibliothekars Johann Kaspar Ruef. Er besuchte die Schule in Freiburg und studierte an der Universität Rechtswissenschaft. 1821 trat Rueff in die Alte Freiburger Burschenschaft ein, in der er in den folgenden Jahren die Ämter Schreiber, Kassenwart und Sprecher bekleidete. Nach dem Universitätsgesetz der Karlsbader Beschlüsse von 1819 waren Burschenschaften auf dem Gebiet des Deutschen Bundes jedoch verboten; weiter bestehende Zusammenschlüsse von Studenten existierten somit außerhalb der Legalität. 1824/25 gehörte er dem Corps Allemannia Freiburg an. Am 26. Februar 1826 wurde Ruef zusammen mit weiteren Bundesbrüdern zu sechs Wochen Festungshaft verurteilt, die er in Kislau verbüßte.[1] Trotz dieser Vorstrafe wurde er im Frühjahr 1826 als Rechtspraktikant am Hofgericht des Oberrheinkreises in Freiburg angenommen und nach Abschluss seiner Ausbildung am 15. August 1828 dort zum Advokaten und Prokurator ernannt.[2]

Journalistische und politische Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruef gründete 1832 das vom Verein von Vaterlandsfreunde herausgegebene Badische Volksblatt.[3] Nachdem er aber auch Artikel für die liberale Zeitung Der Freisinnige schrieb, überließ er 1833 einem Freunde die Redaktion des Volksblatts, welches bereits Ende 1835 das Erscheinen einstellte. 1833 wählten die Freiburger Ruef in den Gemeinderat, aus dem er bereits 1838 wegen Unvereinbarkeit mit seiner Tätigkeit als Hofgerichtsadvokat wieder ausschied. Zusammen mit Karl von Rotteck gründete Ruef 1835 die Bürgerliche Lesegesellschaft Harmonie im Haus Zur Tannen in der Grünwälderstraße, die sich als fortschrittlich bewusst von der seit 1807 in Freiburg bestehenden bürgerlichen Lesegesellschaft unterschied.

In der Badischen Revolution[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 29. Februar 1848 versammelten sich 800 Personen in der Harmonie, wählten einen Volksausschuss, stellten einen Katalog revolutionärer Forderungen zusammen und sandten damit eine Delegation nach Karlsruhe. Doch mit dem Fortschreiten der Badischen Revolution entwickelte sich Ruef zu einem gemäßigten konstitutionellen Liberalen und gründete zusammen mit dem Freiburger Bürgermeister Joseph von Rotteck am 18. Februar 1849 im Saal des historischen Kaufhauses den fürstentreuen Vaterländischen Verein.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Cajetan Jäger: Literärisches Freiburg im Breisgau. Franz Xaver Wagner, Freiburg 1839, S. 132–133(Digitalisat).
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 9: Nachträge. Koblenz 2021, S. 144. (Online-PDF)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karl Gundermann: Die Mitglieder der alten Freiburger Burschenschaft (1816–1851). Freiburg im Breisgau 1984/2004.
  2. Baden (Germany): Badisches gesetz- und verordnungs-blatt. Malsch & Vogel, 1828, S. 179 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
  3. Staatsbibliothek zu Berlin, Zeitungsabteilung: Badisches Volksblatt: zur Unterhaltung, Belehrung und Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse für die Bürger in Stadt und Land. In: zefys.staatsbibliothek-berlin.de. 8. Februar 2012, abgerufen am 10. Januar 2015.
  4. Michael Hartmann u. a.: Der "Makel des Revolutionismus" und ein Ende mit Schrecken (1815–1849). In: Heiko Haumann, Hans Schadek (Hrsg.): Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau. Bd. 3: Von der badischen Herrschaft bis zur Gegenwart, 1996, S. 44.