Melissa Müller

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Melissa Müller (* 1967 in Wien) ist eine österreichische freie Journalistin und Schriftstellerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Melissa Müller studierte zunächst Germanistik und Betriebswirtschaftslehre. Danach arbeitete sie für verschiedene Wirtschaftsredaktionen und -magazine in Wien und München.

Mitte der 1990er Jahre entschloss sie sich, eine Biografie über Anne Frank zu schreiben und die historischen Lücken im Tagebuch der Anne Frank durch Recherche zu füllen. Sie befragte Historiker, Archive, Zeitzeugen, reiste u. a. nach Israel und in die USA. Das Buch Das Mädchen Anne Frank, mit dem Melissa Müller internationales Aufsehen erregte, wurde 1998 veröffentlicht und in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Drei Jahre später erschien die Verfilmung Anne Frank mit Ben Kingsley und Hannah Taylor-Gordon in den Hauptrollen. Der Film wurde mit dem Emmy-Award ausgezeichnet. 2012 wirkte Müller in Katharina Hoiers Dokumentarfilm Das Tagebuch der Anne Frank – Geschichte eines Verrats mit.

Bei den Recherchen zu einem Folgeprojekt über Künstler im Nationalsozialismus lernte Müller Traudl Junge kennen. Ursprünglich wollte die Autorin Adolf Hitlers Sekretärin über den Kunstgeschmack des „Führers“ befragen. Aus den Gesprächen entstand jedoch die Biografie Bis zur letzten Stunde. Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben.

Das Buch war am 4. März 2002 auf Platz 1 der Spiegel-Bestseller Liste Sachbuch Hardcover und hielt sich mehr als ein Jahr auf der Liste. Es würde in rund 25 Sprachen übersetzt und diente als eine der Grundlagen für den Oscar-nominierten Film Der Untergang aus dem Jahre 2004, der außerdem zwei Szenen aus dem Interview Im toten Winkel – Hitlers Sekretärin enthält.

2008 schrieb Melissa Müller zusammen mit Monika Tatzkow Verlorene Bilder, verlorene Leben. Das „Buch erzählt von den Schicksalen jüdischer Kunstsammler – und davon, wie man nach 1945 mit ihnen umging.“[1]

Melissa Müller lebt mit ihrer Familie in München.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Herausgeberin

Drehbücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2004 Hitler und der Adel, Dokumentarfilm
  • 2010 Der Traum vom Gelobten Land – Theodor Herzl und das moderne Israel, Dokumentarfilm, ZDF
  • 2013 Universum History – Die Mätressen des Wiener Kongress, Doku (Reihe), ORF
  • 2014 Universum History – Diplomatische Liebschaften. Die Mätressen des Wiener Kongresses, Doku (Reihe), ORF

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lisa Zeitz: "Auf der Spur der Bilder", in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. Januar 2009, Nr. 22, S. 29.