Melun

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Melun
Melun (Frankreich)
Melun (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Île-de-France
Département (Nr.) Seine-et-Marne (77)
Arrondissement Melun
Kanton Melun (Hauptort)
Gemeindeverband Melun Val de Seine
Koordinaten 48° 32′ N, 2° 40′ OKoordinaten: 48° 32′ N, 2° 40′ O
Höhe 37–102 m
Fläche 8,04 km²
Einwohner 42.367 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 5.270 Einw./km²
Postleitzahl 77000
INSEE-Code
Website ville-melun.fr

Insel Saint Etienne in Melun

Melun [məˈlœ̃] ist eine französische Stadt mit 42.367 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) in der Region Île-de-France. Sie ist Präfektur des Départements Seine-et-Marne.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt an der Seine 50 km südöstlich von Paris, 16 km von Fontainebleau, 100 km von Chartres und 100 km von Orléans.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Siedlung lag zunächst auf einer Insel der Seine. Caesar erwähnt die Siedlung Melun (lat. Meluneum) in seinen Aufzeichnungen über den Gallischen Krieg. Er schreibt von einer alten bedeutenden Siedlung. Die Normannen plünderten die Stadt im Jahre 845.

Elisabeth von Melun durfte im 10. Jahrhundert nach dem Tod ihres Ehemanns Aimon von Corbeil eine neue Ehe eingehen, sofern die Elisabeth gehörenden Festungen Melun und Corbeil einem Vertrauten des Königs übergeben würden. Die Wahl fiel auf Burchard den Ehrwürdigen, Graf von Vendôme und einen der engsten Vertrauten Hugo Capets, der Elisabeths Vater Fulcrad zu seinem Vizegrafen in Vendôme ernannte. Allerdings nahm König Robert II., Hugo Capets Sohn und Nachfolger, die Stadt 999 wieder an sich, und verkaufte sie später an Graf Odo II. von Blois.

Alte Familien und Häuser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das erste Haus wurde durch Josselin I. begründet, Markgraf von Melun, der im Range eines Fürsten am Hofe von Hugo Capet lebte sowie sein Sohn König Robert II. 998 wurde das Dorf Noisy-le-Sec an das Kloster von Saint-Maur-des-Fossés übergeben. Josselin I. ließ sich selbst ordinieren und starb dort am 19. März 998 oder 999. Am 26. Februar 999 annektierte Josselin I. von Meluns Enkel Manasses, unterstützt durch Odo, dem Grafen von Chartres, und dem Bürgermeister von Melun, das strategisch bedeutsame Flussschloss und das Dorf. König Robert besiegte mit seinen Heerführern Bouchard und Herve die Verschwörer. Odo und der Bürgermeister wurden gehängt. Überlieferungen über den Verbleib von Manasses sind verloren.
  • Herve, Markgraf von Melun, lebte noch 1030 nach den Aufzeichnungen in den Mirakeln von Saint Liesne. Er war der Vater von Ursion.
  • Ursion I. war der Vater von Guillaume I.
  • Guillaume I., Markgraf von Melun, wurde auch „Sargtischler“ genannt, da keine gegnerische Waffe seinen Schlägen standhalten konnte. Guillaume nahm am Deutschen Kreuzzug von 1096 teil. Er war der Vater von Ursion II. von Melun.

Neuere Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Melun ereignete 1913 sich die folgenschwere Flankenfahrt eines Schnellzuges in einen Postzug, wobei mindestens 40 Menschen starben.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Melun ist durch die Bahnstrecke Paris–Marseille auch mit dem Pariser Gare de Lyon verbunden.

Einige Kilometer nördlich von Melun ist der Flugplatz Melun-Villaroche.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Melun

Rue du Miroir, im Stadtteil Saint-Aspais

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen mit Beziehung zur Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Robert von Melun (≈1100–1167), britischer Philosoph und Theologe, der hier in den 1140er Jahren lehrte
  • Anna Gavalda (* 1970), Schriftstellerin und Journalistin; lebt in Melun

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deutschland Stuttgart-Vaihingen, Deutschland, seit 8. Mai 1985
  • Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Spelthorne, Bezirk von London, Vereinigtes Königreich, seit 8. Mai 1990
  • ItalienItalien Crema, Italien seit 1991
  • Benin Ouidah, Bénin seit 2003

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes de la Seine-et-Marne. Flohic Editions, Band 2, Paris 2001, ISBN 2-84234-100-7, S. 858–894.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Melun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien