Michael Grüttner

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Michael Grüttner, 2019

Michael Grüttner (* 10. Februar 1953 in Baden-Baden) ist ein deutscher Historiker. Seit 2003 ist er außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte an der Technischen Universität Berlin. Grüttner ist Experte für die Wissenschafts- und Universitätspolitik in der Zeit des Nationalsozialismus.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael Grüttner wurde als Sohn der Ärztin Gunda und des Arztes und Hochschullehrers Rolf Grüttner geboren. Nach dem Abitur am Hamburger Johanneum studierte Grüttner ab 1972 Geschichte, Philosophie und Soziologie an der Universität Hamburg. 1983 wurde er am Historischen Seminar in Hamburg (bei Klaus Saul) zum Dr. phil. promoviert. 1984 ging er an die Technische Universität Berlin, wo er zunächst als Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Reinhard Rürup und dann als Hochschulassistent tätig war. 1994 habilitierte er sich an der Technischen Universität Berlin. Zwischen 1998 und 2002 war er Visiting Professor an der University of California, Berkeley. 2003 wurde er an der TU Berlin zum außerplanmäßigen Professor für neuere Geschichte ernannt.[1]

Grüttners Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen in der Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, der Universitätsgeschichte, der Geschichte des Nationalsozialismus und der Spanischen Geschichte.[2] Viele seiner Veröffentlichungen beschäftigen sich mit der Geschichte der Hochschulen im Nationalsozialismus. Dazu gehören unter anderem seine Habilitationsschrift Studenten im Dritten Reich (1995) und das Biographische Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik von 2004. Für die 10. Auflage des klassischen Handbuchs der Deutschen Geschichte, den Gebhardt, verfasste er den Band über das Dritte Reich in den Jahren 1933–1939.

Grüttner ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herausgeberschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • The Expulsion of Academic Teaching Staff from German, 1933–45. In: Journal of Contemporary History 57 (2022), S. 513–533.
  • National Socialists and Conservative Nationalists in Germany 1933–1938. In: Ismael Saz, Zira Box, Toni Morant, Julián Sanz (Hrsg.): Nationalists, Fascists and Dictatorships in the Twentieth Century. Palgrave Macmillan, Cham 2019, ISBN 978-3-030-22410-3, S. 259–277.
  • Soziale Hygiene und Soziale Kontrolle. Die Sanierung der Hamburger Gängeviertel 1892–1936. In: Arno Herzig, Dieter Langewiesche, Arnold Sywottek (Hrsg.): Arbeiter in Hamburg. Unterschichten, Arbeiter und Arbeiterbewegung seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Verlag Erziehung und Wissenschaft, Hamburg 1983, ISBN 3-8103-0807-2, S. 359–371.
  • Die Hütten der Armut und des Lasters. In: Volker Plagemann (Hrsg.): Industriekultur in Hamburg. Des Deutschen Reiches Tor zur Welt. Beck, München 1984, ISBN 978-3-406-09675-4, S. 224–243.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedhelm Golücke: Verfasserlexikon zur Studenten- und Hochschulgeschichte. Ein bio-bibliographisches Verzeichnis. Köln 2004, S. 122 ff.
  2. Kurzbiographie Michael Grüttners in: Michael Grüttner, Rüdiger Hachtmann, Konrad H. Jarausch, Jürgen John (Hrsg.): Gebrochene Wissenschaftskulturen. Universität und Politik im 20. Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, ISBN 978-3-525-35899-3, S. 380.
  3. Besprechung von Marcus Heumann in: Deutschlandfunk, Andruck, 11.3.2024; Rezension von Daniel Siemens in der Süddeutschen Zeitung (14. März 2024); Rezension von Stephan Speicher in der Frankfurter Allgemeine Zeitung (30. März 2024)
  4. Rezension: Niels Beintker im Deutschlandfunk, Michael Grüttners Geschichte des Dritten Reichs.
  5. Besprechung von Rainer Hering: Ein Lexikon zum Weiterlesen. NS-Wissenschaftspolitik in Biographien, in: IASLonline.