Michael Klor-Berchtold

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Michael Klor-Berchtold (* 25. Oktober 1957 in München) ist ein deutscher Diplomat im Ruhestand. Er war zuletzt von 2022 bis 2023 außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Republik Österreich.[1] Zuvor war Klor-Berchtold Leiter der Abteilung für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung im Auswärtigen Amt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klor-Berchtold studierte Rechtswissenschaften in München und war nach dem zweiten juristischen Staatsexamen 1987 zunächst Richter am Landgericht München sowie ab 1989 abgeordneter Richter im Bundesjustizministerium in Bonn.

Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael Klor-Berchtold, rechts, schüttelt dem Iranischen Außenminister, Mohammed Dschawad Sarif, die Hand. Links steht Außenminister Heiko Maas.

Nach dem Ablegen der Laufbahnprüfung für den höheren Auswärtigen Dienst 1991 absolvierte Klor-Berchtold unter anderem Stationen in Addis Abeba, Tel Aviv und dem OSZE-Generalsekretariat in Wien, wo er Leiter des persönlichen Büros des Generalsekretärs der OSZE war.

Im Jahr 2006/2007 war Klor-Berchtold Interim-Leiter der deutschen Botschaft in Kinshasa in der Demokratischen Republik Kongo, wo er kurzfristig Reinhard Buchholz vertrat.[2] Als Sonderbotschafter im Kongo war er dafür verantwortlich, dass 1200 deutschen Soldaten der EU-Militärmission EUFOR Kongo nach den Wahlen rechtzeitig abgezogen wurden. Anschließend war er sieben Monate Sonderbotschafter für den Friedensprozess in Somalia.[3] 2007 wurde Klor-Berchtold als Nachfolger von Frank Marcus Mann zum Botschafter der Bundesrepublik Deutschland im Jemen berufen.

Ab Februar 2011 kehrte Klor-Berchtold in die Zentrale des Auswärtigen Amts nach Berlin zurück, wo er als Leiter des Krisenstabs der Bundesregierung und Krisenbeauftragter des Auswärtigen Amts Walter Lindner nachfolgte,[4][3] sein Nachfolger in diesem Amt wurde Rüdiger König. Im Anschluss wurde Klor-Berchtold 2014 Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes.[5]

Im Sommer 2016 wurde Klor-Berchtold als außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in die Islamische Republik Iran entsandt, wo er Michael von Ungern-Sternberg nachfolgte.[6][7]

2020 wurde Klor-Berchtold aus dem Iran in die Zentrale des Auswärtigen Amts in Berlin zurückberufen und zum Abteilungsleiter für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung ernannt. Von Mai 2022 bis Sommer 2023 war er Botschafter in Österreich.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lebenslauf. In: Website der Deutschen Botschaft Wien. Auswärtiges Amt, archiviert vom Original am 2. Dezember 2022; abgerufen am 6. Februar 2024.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Meldung im Bundesanzeiger: BAnz AT 31.05.2022 S1
  2. RP ONLINE: Persönliche Gründe: Deutschlands Botschafter verlässt Kongo. 4. November 2006, abgerufen am 6. Februar 2024.
  3. a b Rainer Hermann: Vertrauensbildung mit Kalaschnikows. In: FAZ, 7. Februar 2011, S. 6
  4. Organisationsplan des Auswärtigen Amts. (PDF) In: Auswärtiges Amt. 22. Mai 2012, abgerufen am 24. Februar 2024.
  5. Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes. Bundesnachrichtendienst, archiviert vom Original am 24. Januar 2015; abgerufen am 6. Februar 2024.
  6. Deutsche Botschaft Teheran - Mehr. Archiviert vom Original am 26. August 2017; abgerufen am 16. Juli 2017.
  7. Meldung im Bundesanzeiger: BAnz AT 10.01.2017 S1