Michel Adanson

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Michel Adanson
Adansons Grab auf dem Friedhof Père Lachaise

Michel Adanson (* 7. April 1727 in Aix-en-Provence; † 3. August 1806 in Paris) war ein französischer Botaniker, Ethnologe und Naturforscher. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Adans.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adanson studierte an der Universität Paris unter René Antoine Ferchault de Réaumur und Bernard de Jussieu. Er unternahm 1748 eine Forschungsreise auf die Kanaren und in die französischen Kolonien am Senegal, wo er sich bis 1753 der Erforschung der Natur und der Völker Senegambiens widmete.

Als er sich im August 1749 auf der von ihm so genannten Insel Senegal aufhielt, besuchte er wiederholt die benachbarte Insel Sor, um dort zu jagen; allein vergaß er das Jagen, als er an einem Tag einen Baum von ungewöhnlicher Größe erblickte. Es war der erste Affenbrotbaum, den er auf seiner Reise fand. Er hatte zwar keine außerordentliche Höhe, aber sein Stamm war ungeheuer dick und hatte einen Stammumfang von 65 Fuß. Adanson erfuhr, dass die einheimischen Wolof diese Art von Baum Goui nannten. Er wunderte sich, noch in keiner Reisebeschreibung über diese doch sehr ins Auge fallende Baumart etwas gelesen zu haben und unternahm es in der Folge, diese wissenschaftlich zu beschreiben, zumal sie, wie er fand, im ganzen Land verbreitet war.[1][2]

Adanson publizierte seine Beobachtungen in der Histoire naturelle du Sénégal (Paris 1757; deutsch von Martini, Brandenburg 1773, und von Schreber, Leipzig 1773).

Er schrieb Monographien einzelner Pflanzenarten, unter anderem über den Affenbrotbaum, über die Oszillatorien, und machte 1751 erstmals den Zitterwels bekannt, dessen Schläge er schon mit denen der Leidener Flasche verglich[3].

Adanson starb in ärmlichen Verhältnissen und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof Père Lachaise (Division 23).

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach ihm wurde die Pflanzengattung der Affenbrotbäume (Adansonia L.) aus der Familie der Malvengewächse (Malvaceae), Unterfamilie Wollbaumgewächse (Bombacoideae) benannt.[4] Ebenso ist die Zeitschrift Adansonia (1860 bis 1879 sowie ab 1961 erschienen) zu seinen Ehren benannt worden. Im Jardin des plantes in Paris wurde zu seinem Andenken 1856 eine Marmorstatue aufgestellt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michael Adansons Nachricht von seiner Reise nach Senegal und in dem Innern des Landes erste Beschreibung des Kürbis- oder Affenbrotbaums siehe Scan-Seite 84ff
  2. A Voyage to Senegal, the Isle of Goreé, and the River Gambia. By M. Adanson. London 1759 erste Beschreibung der calabash-trees auf Englisch siehe Scan-Seite 96ff
  3. Histoire naturelle du Sénégal, S. 134.
  4. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Michel Adanson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien