Mike Salmon (Rennfahrer)

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Der Nimrod NRA/C2 mit dem Mike Salmon 1982 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans am Start war
Mit einem Jaguar Mark 2 ging Salmon 1966 in der britischen Tourenwagen-Meisterschaft an den Start

Peter Michael Thomas „Mike“ Salmon (* 12. Oktober 1933 in Lausanne; † 13. Januar 2016 in Saint Helier) war ein britischer Autorennfahrer.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mike Salmon hatte eine der längsten Karrieren im internationalen Motorsport, zumindest wenn es um den Zeitraum von seinem ersten bis zu seinem letzten Rennstart geht. Von 1955, als er bei einem nationalen Sportwagenrennen im schottischen Crimond hinter John Lawrence Zweiter wurde[1], bis 2008, als er beim 24-Stunden-Rennen von Silverstone ausfiel, dauerte dieser Zeitraum 53 Jahre. Die Karriere Salmons hatte zwei Phasen; die Erste von 1955 bis 1968, als er nach dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans dieses Jahres, erstmals vom Rennsport zurücktrat und von 1977 bis 1984, als er in den Sportwagensport zurücktrat. Beim überraschenden Start in Silverstone 2008 war er eine lebende Legende für die Zuschauer und Journalisten seiner Generation und für die Jüngeren vor Ort völlig unbekannt.

Salmon war Touren- und Sportwagenpilot. Zu Beginn der 1960er-Jahre war er bereits erfolgreicher Tourenwagenpilot und ging bis 1966 regelmäßig in der British Touring Car Championship an den Start. Bei 112 Starts sowohl im Sport als auch im Tourenwagen konnte der Brite vier Gesamt- und 6 Klassensiege feiern. 24 beendete er Rennen auf dem Podium der ersten Drei. Seine erfolgreichste Rennsaison hatte er 1961, als er alle seine vier Rennsiege erreichte.

Sein Debüt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans gab er 1962. Einsatzwagen war ein sich in seinem Besitz befindlicher Aston Martin DB4 GT Zagato; sein Beifahrer war Landsmann Ian Baillie. Das Fahrzeug fiel nach 124 gefahrenen Runden wegen eines Zylinderschadens aus. Im folgenden Jahr ging er mit einem Ferrari 330LMB von Maranello Concessionaires mit Partner Jack Sears ins Rennen. Der fünfte Schlussrang war gleichzeitig der Klassensieg für GT-Fahrzeuge mit einem Hubraum zwischen 3- und 4-Litern. In dieser Phase seiner Karriere wurde er abseits von Le Mans 1965 gemeinsam mit Innes Ireland auf einem Ferrari 250LM Sechster beim 1000-km-Rennen von Monza[2] und 1967 gemeinsam mit Jackie Oliver auf einem Ford GT40 Siebter beim 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps[3].

Mike Salmon war nach dem Ende des 24-Stunden-Rennens von Le Mans 1968 zurücktreten. Zur Rückkehr auf die Rennstrecke wurde er 1977 von Robin Hamilton bewegt. Hamilton, ein Aston-Martin-Händler, hatte mit Unterstützung des Werks ein Sportwagenprojekt begonnen und den erfahrenen Salmon als Fahrer gewonnen. Bis 1984 fuhr er vor allem in Le Mans und bei von Hamilton sehr selektiv ausgewählten Sportwagenrennen. In Le Mans war die beste Platzierung der siebte Endrang 1977. Die letzte Zielankunft seiner Karriere war der vierte Platz beim Thundersports Brands Hatch 1983.[4][5]

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1962 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Salmon Aston Martin DB4 GT Zagato Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ian Baillie Ausfall Zylinderschaden
1963 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Maranello Concessionaires Ltd. Ferrari 330LMB Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jack Sears Rang 5 und Klassensieg
1964 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Salmon Aston Martin DP214 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Peter Sutcliffe Disqualifiziert
1965 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Maranello Concessionaires Ferrari 250LM Belgien Lucien Bianchi Ausfall Getriebeschaden
1966 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Maranello Concessionaires Ferrari Dino 206S Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Hobbs Ausfall Aufhängungsschaden
1967 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Wyer Automotive Ford GT40 Mk.I Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian Redman Ausfall Wagenbrand
1968 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Strathaven Limited Ford GT40 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Eric Liddell Ausfall Getriebeschaden
1977 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich SAS Robin Hamilton Aston Martin AM V8 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Robin Hamilton Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Preece Rang 17
1979 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Robin Hamilton Aston Martin AM V8 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Robin Hamilton Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Preece Ausfall Ölleck
1981 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Simon Phillips Ferrari 512BB LM Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Steve Earle Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Simon Phillips Ausfall Chassis gebrochen
1982 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Viscount Downe Pace Petroleum Nimrod NRA/C2 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ray Mallock Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Simon Philipps Rang 7
1983 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Viscount Downe Pace Petroleum Nimrod NRA/C2 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ray Mallock Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Steve Earle Ausfall Motorschaden
1984 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Viscount Downe Aston Martin Nimrod NRA/C2B Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Sheldon Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Attwood Ausfall Unfall

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
1962 Mike Salmon Aston Martin DB4 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien MAI Italien TAR Deutschland BER Deutschland NÜR Frankreich LEM Frankreich TAV Italien CCA Vereinigtes Konigreich RTT Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
DNF DNF
1963 Chris Kerrison
Maranello Concessionaires
Ferrari 250 GT
Ferrari 330LMB
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Belgien SPA Italien MAI Deutschland NÜR Italien CON Deutschland ROS Frankreich LEM Italien MON Deutschland WIS Frankreich TAV Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz OVI Deutschland NÜR Italien MON Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI
8 5
1964 Dawnay Racing
Mike Salmon
Aston Martin DP214 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Italien MON Belgien SPA Italien CON Deutschland NÜR Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz SIM Deutschland NÜR Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
DNF DNF DNF 13
1965 Maranello Concessionaires
Danway Racing
Ferrari 250LM
Ferrari 250 GTO
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien BOL Italien MON Italien MON Vereinigtes Konigreich RTT Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Italien MUG Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Italien BOZ Deutschland FRE Italien CCE Schweiz OVI Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI
6 DNF 6 DNF DNF
1966 David Piper
Ronnie Hoare
Maranello Concessionaires
John Downe
Ferrari 365P2
Ford GT40
Ferrari Dino 206S
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MUG Italien CCE Deutschland HOK Schweiz SIM Deutschland NÜR Osterreich ZEL
DNF DNF DNF 4
1967 Dawnay Racing
JW Automotive
Ford GT40 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Deutschland HOK Italien MUG Vereinigtes Konigreich BRH Italien CCE Osterreich ZEL Schweiz OVI Deutschland NÜR
8 DNF
1968 Strathaven Ford GT40 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Deutschland NÜR Belgien SPA Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL Frankreich LEM
11 DNF 17 DNF DNF
1979 Robin Hamilton Aston Martin AMV8 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten TAL Italien MUG Frankreich DIJ Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten ROA Italien VAL El Salvador ELS
DNF
1981 Simon Phillips Ferrari 512 BB Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Vereinigtes Konigreich BRH
DNF DNF
1982 Viscount Downe Nimrod NRA/C2 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Italien MUG Japan FUJ Vereinigtes Konigreich BRH
6 7 11 9
1983 Viscount Downe Nimrod NRA/C2 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Japan FUJ Sudafrika KYA
7 DNF DNF
1984 Viscount Downe Nimrod NRA/C2 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich BRH Kanada MOS Belgien SPA Italien IMO Japan FUJ Sudafrika KYA Australien SAN
DNF DNF

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian Moity, Jean-Marc Teissèdre, Alain Bienvenu: 24 heures du Mans, 1923–1992. 2 Bände. Éditions d’Art, Besançon 1992, ISBN 2-909413-06-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mike Salmon – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sportwagenrennen in Crimond 1955
  2. 1000-km-Rennen von Monza 1965
  3. 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps 1967
  4. Thundersports Brands Hatch 1983
  5. Doug Nye: Mike Salmon – One of Goodwood’s Finest