Mitteleuropäisches Übergangsklima

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die „klassisch“ österreichischen Klimaprovinzen

Das mitteleuropäische Übergangsklima, auch Oberdeutsche Klimaprovinz oder mitteleuropäisch-subatlantisches Klima, ist eine der vier nationalen Klimaprovinzen Österreichs. Es ist als atlantisch beeinflusste Klimaprovinz im Einflussbereich des Nordstaus der Westwinde an Alpen und böhmischer Masse zu verstehen. Dieser Einfluss – und damit die Niederschlagsmenge – nimmt von Westen nach Osten ab.[1]

Dieser Klimatyp erstreckt sich vom Bodensee über das Allgäu, die bayerischen Alpen und die Staulagen des Alpenvorlandes bis hin zum österreichischen Granit- und Gneisplateau. Im Süden bildet sich in den Randalpen der Übergang zur alpinen Klimaprovinz, im Osten zur pannonisch beeinflussten Zone.

Das mitteleuropäische Übergangsklima weist geringe jährliche Temperaturschwankungen, Jahresmitteltemperaturen um 8 °C sowie Niederschläge zu allen Jahreszeiten mit dem Maximum im Sommer auf.[2] Die größten Temperaturunterschiede finden sich zwischen den Niederungen und dem Hügelland der Randalpen. Das Klima kann als recht rau – durch kalte Winde aus dem Norden und Nordwesten – und allgemein kühl beschrieben werden. Dies gilt insbesondere für die Böhmische Masse, wo im Winter zudem viel Schnee fällt.[3][4]

Im Vergleich zu den international üblichen Klimaklassifikationen entspricht das mitteleuropäisches Übergangsklima nach Köppen & Geiger einem Übergangsklima zwischen Cfb- und Dfb-Klima (Ozeanklima und sommerwarmes feuchtes Kontinentalklima). Auf aktuellen Köppen-Karten fällt der Raum entweder unter Dfb[5] oder Cfb[6] Bei der Troll-Paffen-Klassifikation ist ein Übergangstyp zwischen III.2 (Ozeanisches) und III.3 (Subozeanisches Waldklima) anzunehmen; die Karte weist überall III.3 aus.[7] Im Gegensatz zu diesen effektiven Klassifikationen, deren Grenzziehungen aus definierten thermischen und hygrischen Werten entstehen, wurden die Grenzen zwischen den Klimaprovinzen aus der naturräumlichen Gliederung Österreichs[8] abgeleitet.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klima Österreichs, aus Unterrichtsmaterial BHMBA15, HTBLA Kaindorf, 2016, PDF, abgerufen am 25. Juni 2023.
  2. Klimaprovinzen Österreichs. Digitale Bildungsressource YaClass – Online Lernmaterialien, Geografie und Wirtschaftskunde, 11. Schulstufe, online abgerufen am 24. Juni 2023.
  3. Geographie und Wirtschaftskunde auf haus-und.heimat.eu, Großlandschaften – Klima, Teil 1 und Großlandschaften – Klima, Teil 2, abgerufen am 25. Juni 2023.
  4. Geographie und Wirtschaftskunde auf haus-und.heimat.eu, Großlandschaften – Klima, Teil 1 und Großlandschaften – Klima, Teil 2, abgerufen am 25. Juni 2023.
  5. vgl. commons:File:Köppen-Geiger climate classification map (1980-2016) - more coastline details.png
  6. vgl. climate.mapresso.com, Online-Kartenabruf am 3. Juli 2023.
  7. vgl. commons:File:Troll-Paffen Climate Classification Map.png
  8. vgl. Christian Sitte: Naturraumkarte Österreichs, Universität Wien, abgerufen am 3. Juli 2023.