Mizzi Günther

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Mizzi Günther, 1918

Mizzi Günther (* 8. Februar 1879 in Warnsdorf; † 18. März 1961 in Wien) war eine österreichische Opern- und Operettensängerin (Sopran) sowie Theaterschauspielerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgewachsen ist Mizzi Günther in Reichenberg.[1] Ihre Ausbildung erhielt sie unter anderem durch ihren späteren Ehemann A. Fischer. Ihr Debüt gab sie vermutlich 1897 am Sommertheater in Prag. Im selben Jahr trat sie am Theater von Hermannstadt auf, wo sie zwei Jahre blieb. Verheiratet war sie auch mit Fred Hennings.

Ihre nächsten Bühnenstationen waren das Operettentheater Venedig in Wien, Teplitz und Karlsbad. 1901 wurde sie an das Carltheater in Wien engagiert. Dort gab sie ihr Debüt als Mimosa in Die Geisha. Ihren ersten großen Erfolg feierte sie am 9. März 1901 bei der Uraufführung der Operette Die drei Wünsche von Carl Michael Ziehrer. 1903 bereiste sie mit dem Ensemble des Carltheaters Russland. Im Jahr 1905 spielte sie in der Uraufführung der Lustigen Witwe die Hanna Glawari.

In den folgenden Jahren galt Mizzi Günther im Fach der Soubrette als führende Operettensängerin Wiens. Sie sang und agierte am Theater an der Wien, an der Volksoper Wien, am Johann Strauß-Theater, Wiener Bürgertheater, Apollotheater und Raimundtheater. Sie wirkte bei folgenden Uraufführungen mit:

Ihre größten Erfolge hatte sie als Hanna Glawari in Die lustige Witwe, in der sie weit über tausendmal in Wien sowie auf Gastspielen unter anderem in London und Paris zu hören war. Weitere Rollen waren Rosalinde in Die Fledermaus, Bertha in Die Landstreicher von Carl Michael Ziehrer, Flametta in Boccaccio von Franz von Suppè und Harriet in Der arme Jonathan von Carl Millöcker.

In den späteren Jahren war Günther, an der außer ihrer Stimme auch ihre temperamentvolle darstellerische Leistung gelobt wurde, vor allem als Schauspielerin aktiv. Zuletzt war sie mit Kammerschauspieler Fred Hennings verheiratet. Noch 1950 bis 1952 war sie als Gast der Wiener Staatsoper mehrmals zu hören. Sie war Ehrenpräsidentin der Wiener Lehár-Gesellschaft. Im Jahr 1955 wurde sie im Rahmen einer Jubiläumsaufführung der Lustigen Witwe in der Wiener Volksoper gefeiert.[1] Ihre letzte Ruhestätte befindet sich in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (verehelicht Maria Pawlowski, Gruppe 33E, Reihe 17, Nummer 22).

Im Jahr 2016 wurde in Wien-Floridsdorf (21. Bezirk) der Mizzi-Günther-Weg nach ihr benannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mizzi Günther – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Reichenberg, Stadt und Land im Neissetal, Heimatkreis Reichenberg 1974, S. 174ff