Mondo Cane

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Film
Titel Mondo Cane
Produktionsland Italien
Originalsprache Italienisch
Erscheinungsjahr 1962
Länge 108 Minuten
Stab
Regie Gualtiero Jacopetti,
Franco Prosperi,
Paolo Cavara
Drehbuch Gualtiero Jacopetti
Produktion Gualtiero Jacopetti
Musik Nino Olivieri
Riz Ortolani
Kamera Antonio Climati
Benito Frattari
Schnitt Gualtiero Jacopetti
Besetzung

Mondo Cane ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 1962 von Gualtiero Jacopetti, Franco Prosperi und Paolo Cavara und gilt als Grundstein des Mondo-Genres. Die Filmpremiere in Italien fand am 30. März 1962 statt.

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gezeigt werden verschiedene Szenen aus aller Welt, die den Zuschauer schockieren, aber auch unterhalten sollen. Bei vielen Szenen geht es um den brutalen Umgang mit Tieren, Schlachtungen und Rituale. Es werden aber auch Bilder mit befremdlichen menschlichen Bräuchen gezeigt, beispielsweise stark alkoholisierte Besucher der Hamburger Reeperbahn.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wörtlich übersetzt bedeutet der italienische Titel Hundewelt (Mondo für Welt und Cane für Hund), sinngemäß hat er die Bedeutung Verfluchte Welt.[1]
  • Zur Untermalung wird die Filmmusik Ti guarderò nel cuore verwendet, die von Nino Oliviero und Riz Ortolani komponiert wurde. Die Komposition wurde in Gemeinschaftsarbeit zwischen Regie und Musik für die Szene, in der junge Küken für Ostern gefärbt werden, erstellt. Im April 1963 verfasste der britische Musikproduzent Norman Newell einen englischen Text unter dem Titel ,More’, der in mindestens 55 Versionen erschienen ist.[2] Am bekanntesten sind die von Steve Lawrence, Vic Dana und Frank Sinatra (aufgenommen am 12. Juni 1964). More rangiert auf Platz 12 der BMI-Top 100 Songs des Jahrhunderts.[3]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Der erste ,Mondo’-Film: Eine krasse Kontrastmontage – mit Aufnahmen aus Urwäldern und Feinschmeckerlokalen, aus Hawaii und St. Pauli usw. – stellt neben belanglosen Kuriositäten eine Sammlung menschlichen Fehlverhaltens und zerstörerischer Zivilisationserscheinungen zur Schau: Frauen, die Schweine säugen, religiöse Fanatiker, die sich den Körper blutig schlagen, Frauen halbwilder Eingeborener, die in Ställen gemästet werden, und dergleichen mehr. Zwischen den Bruchstücken von Bräuchen und Riten, die aus dem Zusammenhang gerissen sind und eher zynisch als kritisch kommentiert werden, gibt es auch einige zutiefst erschütternde Passagen, etwa über die Radioaktivität, die den Orientierungssinn der Tiere im Bikini-Atoll zerstört.“

„Mit ,Mondo Cane’ schuf der italienische Regisseur und Produzent Gualtieri Jacopetti damals einen neuen reißerischen Typ des Pseudodokumentarfilms, diverse andere italienische Regisseure setzten die Mondo-Reihe fort, deren Attitüde irgendwo zwischen ,Coupé’, frühem Splatter und der beliebten RTL2-Serie ,die dümmsten Verbrecher (Frauen, Autofahrer usw.) der Welt’ lag.“

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fortsetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben Mondo Cane 2, an dem ebenfalls Gualtiero Jacopetti und Franco Prosperi beteiligt waren, gibt es weitere Filme mit diesem Namen; diese haben jedoch nichts mit dem Film-Duo Jacopetti und Prosperi zu tun.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schockierende Dokus: In krassen Bildern um die Welt auf einestages vom 20. Juli 2012
  2. am 26. Juli 1963 berichtete der New Musical Express, dass es von More bereits 20 US-Versionen gebe
  3. BMI Top 100 Songs of the Century (Memento vom 15. Februar 2012 im Internet Archive)
  4. Mondo Cane. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 23. Mai 2021.
  5. Sex und Kaffernbier in Die Tageszeitung vom 18. Juni 2001