Montefalco

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Montefalco
Montefalco (Italien)
Montefalco (Italien)
Staat Italien
Region Umbrien
Provinz Perugia (PG)
Koordinaten 42° 54′ N, 12° 39′ OKoordinaten: 42° 53′ 33″ N, 12° 39′ 1″ O
Höhe 473 m s.l.m.
Fläche 69 km²
Einwohner 5.421 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 06036
Vorwahl 0742
ISTAT-Nummer 054030
Bezeichnung der Bewohner Montefalchesi
Website Montefalco

Montefalco

Montefalco ist eine italienische Gemeinde mit 5421 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Perugia in der Region Umbrien und ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia[2] (Die schönsten Orte Italiens).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt etwa 30 km südöstlich der Provinz- und Regionalhauptstadt Perugia und in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone E, 2 269 GG.

Auf einem Hügel oberhalb der Flüsse Topino und Clitunno in 431 Meter Höhe gelegen, bietet sich von diesem „Balkon Umbriens“ ein weiter Blick über die Ebene nach Perugia und Assisi, Foligno und Spello, Trevi und Spoleto.

Den Namen Falkenberg erhielt der Ort, welcher zuvor Coccorone hieß, in der Mitte des 13. Jahrhunderts, wahrscheinlich zu Ehren von Kaiser Friedrich II., der hier oft zur Falkenjagd weilte. Noch heute ziert der Falke das Stadtwappen und eines der Stadttore.

Zu den Ortsteilen gehören Camiano (390 m, ca. 120 Einwohner), Casale (360 m, ca. 130 Einwohner), Cerrete (409 m, ca. 120 Einwohner), Colle San Clemente (320 m, ca. 100 Einwohner), Fabbri (288 m, ca. 90 Einwohner), Fratta, Madonna della Stella (232 m, ca. 100 Einwohner), Montepennino (366 m, ca. 347 Einwohner), Pietrauta (397 m, ca. 200 Einwohner), Turri (309 m, ca. 50 Einwohner) und Turrita (309 m, ca. 220 Einwohner).[3]

Die Nachbargemeinden sind Bevagna, Castel Ritaldi, Foligno, Giano dell’Umbria, Gualdo Cattaneo und Trevi.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Altstadt ist von einer gut erhaltenen Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert mit vier Toren umgeben. Sehenswert sind:[4]

  • Palazzo Comunale, das Rathaus an der Piazza del Comune (erbaut 1270)
  • Patrizierhäuser: Palazzo Bontadosi (16. Jh.), Palazzo de Cuppis (wiedererbaut 1480/9), Palazzo Santi Gentili (spätes 16. Jh.), Palazzi Senili (16. Jh., Corso Goffredo Mameli/Piazza del Comune), Palazzi Tempestivi (16. Jh., Piazzetta Mustafà/Via Tempestivi)
  • Kirchen:
    • Sant’Agostino (Augustinerkirche, erbaut 1279–85, vorher San Giovanni Battista)
    • Kollegiatkirche San Bartolomeo, romanische Kirche (11. Jh.)
    • Santa Chiara da Montefalco (1615–70) mit dem Grab der heiligen Klara von Montefalco, Fresken, und dem Augustinerinnenkloster St. Klara [zum Heiligen Kreuz und St. Katharina von Alexandrien] (Santuario di Montefalco, Santuario di Santa Chiara della Croce)[5]
    • San Leonardo (13. Jh., ehem. Santa Maria del Paradiso) mit Kloster (Augustinerinnen, ehem. Mutterkloster von S. Chiara)
    • San Filippo Neri (Oratorianer, erbaut 1705, profaniert 1860)
    • San Fortunato (erbaut 1442, Observanten)
    • San Francesco (erbaut 1336/40, Franziskaner, profaniert 1863): Hier befindet sich die Pinakothek mit Werken von Perugino und Benozzo Gozzoli
    • Sant’Illuminata (1491/1500, Augustiner, dann der Collegiata di San Bartolomeo unterstellt)
    • Santa Maria della Consolazione (erbaut 1588): Fresken
    • Santa Maria di Piazza (16. Jh.)
    • Santa Maria della Selvetta, heute San Rocco (13. Jh., Kleine Franziskaner/Trertianer bis 1526, Klarissen 1536–1577, 1947 rekonstruiert)
    • Santa Maria di Turrita (12. Jh.)
    • sowie: Santa Maria delle Grazie (bis 1769, San Lorenzo, 12. Jh.), Santa Elisabetta di Vecciano (17. Jh.), Santa Maria dei Laici (17. Jh.), Chiesa dell’Addolorata (ca. 1269, ehem. Tertianerinnenkloster), San Clemente (erbaut 1577, ehem. Tertianerinnenkloster, baufällig)

In der Nähe der Stadt liegen die Kirchen San Fortunato (15. Jh.) mit Fresken von Benozzo Gozzoli, Santa Illuminata (16. Jh.), Madonna della Stella und San Rocco (erste Franziskanerkirche).

Wein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter dem Namen Montefalco DOC werden Weiß- und Rotweine aus Montefalco und Umgebung angebaut und vertrieben. Sie besitzen seit 1979 eine „kontrollierte Herkunftsbezeichnung“ (Denominazione di origine controllata – DOC), die zuletzt am 7. März 2014 aktualisiert wurde.[6] Im Jahr 2017 wurden von 435 ha 14.881 Hektoliter DOC-Wein erzeugt.[7]

  • Der Montefalco Bianco muss zu mindestens 50 % aus der Rebsorte Grechetto und zu 20–35 % aus Trebbiano Toscano bestehen. Höchstens 30 % andere weiße Rebsorten, die für den Anbau in der Region Umbrien zugelassen sind, dürfen zugesetzt werden.
  • Der Montefalco Rosso muss zu mindestens 60–70 % aus der Rebsorte Sangiovese und zu 10–15 % aus Sagrantino bestehen. Höchstens 30 % andere rote Rebsorten, die für den Anbau in der Region Umbrien zugelassen sind, dürfen zugesetzt werden.

Als Besonderheit wird rund um Montefalco die seltene Rebe Sagrantino angebaut, aus der auch der rote DOCG-Wein Montefalco Sagrantino gekeltert wird. Im Jahr 2017 waren es 7402 Hektoliter.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Montefalco – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • umbriatourism.it: Montefalco, Bilder und Wissenswertes (deutsch)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. I borghi più belli d’Italia. (offizielle Webseite), abgerufen am 13. August 2017 (italienisch).
  3. Offizielle Website des ISTAT (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Perugia, abgerufen am 17. März 2024 (italienisch)
  4. Monuments of Montefalco, keytoumbria.com (englisch, ausführliche Unterseiten).
  5. Chiara da Montefalco, Homepage (italienisch).
  6. Disciplinare di Produzione della Denominazione di Origine Controllata (Produktionsvorschriften und Beschreibung). (PDF) In: ismeamercati.it. 27. November 2017, abgerufen am 16. Juli 2018 (italienisch).
  7. a b Weinbau in Zahlen 2018. (PDF) In: V.Q.P.R.D. d’Italia 2018. federdoc.com, abgerufen am 4. Juni 2019 (italienisch).