Moradabad (Distrikt)

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Distrikt Moradabad
मुरादाबाद जिला
ضلع مرادآباد
Staat: Indien Indien
Bundesstaat: Uttar Pradesh
Division: Moradabad
Verwaltungssitz: Moradabad
Gegründet: 1801
Koordinaten: 28° 50′ N, 78° 47′ OKoordinaten: 28° 50′ 0″ N, 78° 47′ 0″ O
Fläche: 2 271 km²
Einwohner  (2011) 3.126.507
Bevölkerungsdichte: 1.377 Einwohner je km²
Soziale Daten[1]
Geschlechterverhältnis: 1,099 (M:F)
Website:
Positionskarte des Distrikts Moradabad
Lage des Distrikts Moradabad

Der Distrikt Moradabad (Hindi: मुरादाबाद जिला, Urdu ضلع مرادآباد) ist ein Distrikt des indischen Bundesstaates Uttar Pradesh; Verwaltungssitz ist die namensgebende Stadt Moradabad.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ramganga im Distrikt Moradabad

Der Distrikt Moradabad liegt in der Region Rohilkhand im Nordwesten Uttar Pradeshs und ist Teil der Division Moradabad. Nachbardistrikte sind Rampur im Osten, Sambhal im Süden, Amroha im Westen, Bijnor im Nordwesten und Udham Singh Nagar im Nordosten. Letzterer gehört zum Nachbarbundesstaat Uttarakhand.

Vor der Abspaltung des Distrikts Sambhal im Jahr 2011 hatte der Distrikt Moradabad eine Fläche von 3718 km².[2] Durch die Abtrennung Sambhals verkleinerte sich die Fläche auf 2271 km².[1] Das Gebiet gehört zur flachen und intensiv landwirtschaftlich genutzten Gangesebene. Das Distriktgebiet wird vom Ramganga, einem Nebenfluss des Ganges, durchflossen.

Der Distrikt Moradabad ist in die vier Tehsils oder Subdivisionen Thakurdwara, Kanth, Moradabad und Bilari unterteilt.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1801 trat der Nawab von Oudh (Avadh) die Region Rohilkhand an die Britische Ostindien-Kompanie ab. Diese teilte das Gebiet zunächst administrativ in zwei Distrikte ein, Moradabad und Bareilly. Da diese Distrikte von einer unpraktikablen Größe waren, wurden in den folgenden Jahrzehnten mehrere neue Distrikte geschaffen und die Distriktgrenzen mehrfach geändert. 1803–06 gab es Gebietsabtretungen an den Distrikt Bareilly, 1817 wurde der Distrikt Northern Moradabad (später Distrikt Bijnor) abgetrennt, 1822–23 entstand aus Teilen Moradabads der Distrikt Sahaswan (später Distrikt Badaun), 1837–38 gab es weitere Gebietsabtretungen an Bareilly, 1858 wurden der neue Distrikt Tarai abgetrennt und Territorien an den Fürstenstaat Rampur abgegeben, 1870 gingen Gebiete an den Distrikt Tarai und 1920/30 gab es kleine Gebietsgewinne vom Distrikt Meerut. Danach blieben die Distriktgrenzen bis zum Ende Britisch-Indiens 1947 konstant. Anfänglich gehörte der Distrikt zu den Ceded and Conquered Provinces (ab 1836 Northwestern Provinces), die 1902 zu einem Teil der United Provinces of Agra and Oudh wurden. Nach der indischen Unabhängigkeit ging aus den United Provinces der Bundesstaat Uttar Pradesh hervor.[4]

Auch im unabhängigen Indien gab es weitere Anpassungen der Verwaltungsgrenzen. 1951 wurden Gebiete an den Distrikt Rampur abgetreten und 1955 bzw. 1961 gab es Grenzkorrekturen zu den Distrikten Nainital und Sambhal.[4] Im Jahr 1997 wurde aus dem Westteil des Distrikts Moradabad der Distrikt Amroha (ursprünglich unter dem Namen Jyotiba Phule Nagar) gebildet. 2011 verkleinerte sich das Distriktgebiet nochmals, als aus Teilen der Distrikte Moradabad und Budaun der Distrikt Sambhal (ursprünglich Bheemnagar) gegründet wurde.[5]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straßenszene in Moradabad-Stadt

Die im Zensus 2011 für den Distrikt Moradabad angegebenen Zahlen beziehen sich auf das Distriktgebiet vor der Abtrennung des Distrikts Sambhal und sind daher für den Distrikt in seinen neuen Grenzen nicht mehr anwendbar. Es existieren nur wenige zuverlässige Zahlenangaben. Demnach hatte der Distrikt in seinen neuen Grenzen 3.126.507 Einwohner (1.637.031 Männer, 1.489.476 Frauen; Stand 2011). Bei einer Distriktfläche von 2271 km² ergab sich eine Bevölkerungsdichte von 1.377 Einwohnern pro km², deutlich über dem Durchschnitt Uttar Pradeshs (829 Einwohner je km²).[1] Wie große Teile der Region Rohilkhand ist der Distrikt Moradabad stark muslimisch geprägt. Im alten Distrikt (2011) stellten Muslime mit 52,14 % eine knappe Bevölkerungsmehrheit.[6]

Städtische Siedlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Tabelle führt die nach dem Zensus 2011 größten Städte bzw. städtischen Siedlungen im Distrikt auf (MC: Municipal Corporation, NP: Nagar Panchayat, NPP: Nagar Palika Parishad, CT: Census Town).

Stadt Einwohner
(2011)[2]
Bahjoi (NPP) 37.037
Bhojpur Dharampur (NP) 31.305
Bilari (NPP) 37.567
Kanth (NP) 26.381
Kundarki (NP) 29.951
Moradabad (MC) 887.871
Rustamnagar Sahaspur (CT) 18.677
Thakurdwara (NPP) 44.255
Umri Kalan (NP) 17.803

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • The Imperial Gazetteer of India. Band 17: Mahbūbābād to Morādābād. New edition. Clarendon Press, Oxford 1908, S. 421–429, Stichwort: Morādābād District.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Distrikt Moradabad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Statistical Diary Uttar Pradesh 2020. (pdf) Economic & Statistics Division, State Planning Institute, abgerufen am 20. Mai 2022 (englisch).
  2. a b Census of India 2011 - Uttar Pradesh - Series 10 - Part XII B - District Census Handbook, Moradabad. Office of the Registrar General & Census Commissioner, Ministry of Home Affairs, Government of India, S. 10–11, abgerufen am 19. Mai 2022 (englisch, mit Distriktkarte auf den ersten Seiten).
  3. Tehsil. Webseite des Distrikts, abgerufen am 21. Mai 2022 (englisch).
  4. a b Joshi, Esha Basanti: Moradabad. In: Uttar Pradesh District Gazetteers. 1968, S. 2–3 (englisch, online).
  5. igovernment.in: Three new districts in Uttar Pradesh, 28. September 2011. (Memento vom 7. März 2014 im Internet Archive)
  6. District Census 2011. Census of India 2011, abgerufen am 21. Mai 2022 (englisch).