Mosambikanisch-osttimoresische Beziehungen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mosambikanisch-osttimoresische Beziehungen
Lage von Mosambik und Osttimor
Mosambik Osttimor
Mosambik Osttimor

Die Staaten Osttimor und Mosambik unterhalten freundschaftliche Beziehungen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mosambikanische Kolonialsoldaten in Portugiesisch-Timor (1945)
Botschafter Francisco Miranda Branco und Premierminister Adriano Maleiane (2022)

Mosambik und Osttimor sind beides ehemalige Kolonien Portugals und Mitglieder der Gemeinschaft der Portugiesischsprachigen Länder (CPLP). In der portugiesischen Kolonialzeit gab es eine kleine mosambikanische Minderheit in Portugiesisch-Timor. Die meisten dienten als Soldaten der Kolonialmacht, einige der Mosambikaner waren nach Timor ins Exil geschickt worden, nachdem sie sich für die Unabhängigkeit Portugiesisch-Ostafrikas eingesetzt hatten. Teilweise hatte diese Bewegung auch Vorbildcharakter für die osttimoresische Nationalbewegung. So verbrachte der Osttimorese José Ramos-Horta von 1970 bis 1971 sein Exil in Mosambik.[1]

Während Mosambik am 25. Juni 1975 in die Unabhängigkeit entlassen wurde, rief die FRETILIN in Osttimor am 28. November 1975 zunächst einseitig die Unabhängigkeit aus. Mosambik gehörte zu den nur zwölf Staaten, die Osttimor als Staat anerkannten. Wenige Tage später begann Indonesien mit der offenen Invasion Osttimors und hielt das Land 24 Jahre lang besetzt. Zahlreiche FRETILIN-Aktivisten fanden Asyl in Mosambik, so Ana Pessoa Pinto, Gregório de Sousa und Madalena Boavida. Roque Rodrigues hatte als offizieller Vertreter der FRETILIN den Status als Botschafter Osttimors. Auch Marí Alkatiri, der Außenminister der Exilregierung der FRETILIN, lebte in Maputo. Diese Exilantengruppe hat noch heute großen Einfluss in Osttimors Politik und wird allgemein als Maputo-Gruppe bezeichnet.[2][3] Zur Unterstützung Osttimors entstand in Mosambik die Associação Moçambicana por Timor (AMOTIL).[4]

Die Unabhängigkeit Osttimors wurde am 20. Mai 2002 wieder hergestellt. Polizeibeamte aus Mosambik nahmen an der Übergangsverwaltung der Vereinten Nationen für Osttimor (UNTAET) teil.[5]

Nach den Zerstörungen durch den Zyklon Idai 2019 spendete Osttimor dem betroffenen Mosambik eine Million US-Dollar.[6]

Diplomatie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Botschaft Osttimors in der Av. do Arcebispado nº. 15 in Maputo

Die Botschaft von Mosambik im indonesischen Jakarta ist auch für Osttimor zuständig.[7] Außerdem gibt es in Dili ein Honorarkonsulat in der Avenida Mártires da Pátria.[8]

Mosambik war das erste Land Afrikas, in dem der neue Staat Osttimor eine offizielle Botschaft einrichtete. Sie wurde am 13. April 2004 durch Osttimors Außenminister José Ramos-Horta eröffnet. Marina Ribeiro Alkatiri, die Ehefrau von Marí Alkatiri, der zu diesem Zeitpunkt Premierminister war, wurde zunächst stellvertretend Botschafterin Osttimors.[9] Am 24. Juni 2009 wurde Marina Alkatiri offizielle Botschafterin ihres Landes.[10]

Einreisebestimmungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Osttimoresen erhalten bei der Einreise in Mosambik ein Visum.[11]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für 2018 gibt das Statistische Amt Osttimors keine Handelsbeziehungen zwischen Mosambik und Osttimor an.[12]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geoffrey C. Gunn: History of Timor. (Memento des Originals vom 24. März 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pascal.iseg.utl.pt Technische Universität Lissabon (PDF-Datei; 805 kB)
  2. Nassrine De Rham-Azimi, Li Lin Chang: The United Nations Transitional Administration in East Timor (Untaet): Debriefing and Lessons : Report of the 2002 Tokyo Conference, Institute of Policy Studies, Singapur, 2003.
  3. Damien Kingsbury: East Timor: The Price of Liberty, 2009, abgerufen am 9. Mai 2016.
  4. ETAN: List of East Timor Support and Solidarity Groups Worldwide, abgerufen am 24. Januar 2018.
  5. UNTAET: UNTAET – Facts and figures, abgerufen am 26. März 2018.
  6. Premierminister Osttimors: Nota Imprensa: Sorumutu Konsellu Ministru Loron 27 fulan Marsu 2019, 27. März 2019, abgerufen am 27. März 2019.
  7. GMN Diario Nacional: Mozambique ready to strengthen its cooperation with Timor-Leste, 22. Januar 2018.
  8. Mosambikanische Botschaft in Jakarta, abgerufen am 2. November 2019.
  9. IPPF: Timor-Leste abre primeira embaixada africana em Maputo, 14. April 2004, abgerufen am 11. Juli 2016.
  10. Sapo online Notícias: Embaixadora timorense termina missão, 16. Mai 2014, abgerufen am 14. Juli 2016.
  11. Timor-Leste Passport Holders: List of Countries That Offer Visa Free Entry, 24. Juni 2018 (Memento des Originals vom 15. Oktober 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.travelertips.org, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  12. Direcção-Geral de Estatística: External Trade Statistics Annual Reports 2018, abgerufen am 17. April 2019.