Moselbahn GmbH

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
MB Moselbahn Verkehrsbetriebsgesellschaft mbH
Basisinformationen
Unternehmenssitz Bernkastel-Andel
Webpräsenz www.moselbahn.de
Bezugsjahr 2021
Eigentümer Transdev SE & Co. KG 100 %[1]
Geschäftsführung Veronika Zänglein
Karsten Krämer
Verkehrsverbund VRT
Mitarbeiter 100
Linien
Bus 15
Anzahl Fahrzeuge
Omnibusse 58 (inkl. Kleinbusse)
Statistik
Fahrgäste 3 Millionen pro Jahr
Fahrleistung 2,67 Mio. Kilometer pro Jahr
Haltestellen ca. 150
Einwohner im
Einzugsgebiet
0,2 Mio.
Länge Liniennetz
Buslinien 592 km
Betriebseinrichtungen
Betriebshöfe Andel, Longuich

Die Moselbahn Verkehrsbetriebsgesellschaft mbH ist ein regionales Verkehrsunternehmen im Eigentum der Transdev GmbH, welches Personennahverkehrsleistungen mit Omnibussen im Bundesland Rheinland-Pfalz erbringt. Sitz des Unternehmens ist in Bernkastel-Andel.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Moselbahn Verkehrsbetriebsgesellschaft mbH ist 1964 aus dem seit 1937 bestehenden Omnibusbetrieb der 1899 gegründeten Eisenbahngesellschaft Moselbahn AG hervorgegangen.

Letztere eröffnete abschnittsweise eine 102 km lange, normalspurige Kleinbahnstrecke, die ausnahmslos auf dem rechten Ufer der Mosel verlief. Sie wurde auch Moseltalbahn genannt, während die überwiegend links der Mosel gelegene und von der Deutschen Bahn AG betriebene Verbindung von Koblenz nach Trier als Moselstrecke bezeichnet wird.

Die von der Deutschen Bahn betriebene Moselstrecke verlief zwischen Trier und Bullay nicht durchs Moseltal, sondern auf einem kürzeren Weg durch die Vordereifel. Von ihr zweigten zwei Stichbahnen nach Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach ins Moseltal ab.

Gründer der Moselbahn AG waren im Jahre 1899 einige Bankhäuser und die Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft in Köln. Diese und ihre Nachfolgerinnen – Vereinigte Kleinbahnen AG und Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft – übernahmen die Betriebsführung.

In den 1920er-Jahren erlangte die AG für Verkehrswesen die Mehrheit der Aktien, 1940 waren es fast 95 %. Diese Aktien veräußerte die AGV im Jahre 1962 an das Land Rheinland-Pfalz.

Obwohl das Land Rheinland-Pfalz fast hundertprozentiger Aktionär der Moselbahn AG geworden war, wurde die Strecke zwischen 1961 und 1968 schrittweise stillgelegt. Es begann am 30. September 1961 mit der Einstellung des Personenverkehrs auf dem Abschnitt von Bullay bis Traben-Trarbach, dem dann am 31. Dezember 1962 die anschließende Strecke bis Niederemmel-Piesport folgte, auf der auch der Güterverkehr von Bullay her wegfiel.

Am 22. Mai 1966 endete der Gesamtverkehr zwischen Niederemmel-Piesport und Neumagen-Neumagen-Dhron. Die Triebwagenzüge auf der verbliebenen Strecke bis Trier wurden nunmehr in den dortigen Hauptbahnhof eingeführt. Aber seit dem 1. Februar 1968 ruhte der Verkehr auch hier; nur der Güterverkehr zwischen Ruwer West und Trier wurde noch einige Jahre lang aufrechterhalten. Auch in Bullay Süd wurde noch das Anschlussgleis zum Raiffeisenlager – allerdings durch die Deutsche Bundesbahn – bedient.

Das Land Rheinland-Pfalz wandelte die Moselbahn AG Ende 1964 in eine GmbH um, die zunächst den Omnibusverkehr entlang der Mosel weiterbetrieb. Dieser ist inzwischen auf die Moselbahn Verkehrsbetriebsgesellschaft mbH übergegangen, die 2002 von Rhenus-Keolis übernommen wurde und 2007 nach deren Aufspaltung an Rhenus Veniro ging.

Zum 1. Juli 2012 stellte die Moselbahn ihre Verkehre mangels Wirtschaftlichkeit im Saargau ein und gab die Leistungen ab. Damit einhergehend wurde auch der Betriebshof in Saarburg geschlossen und der Firmensitz nach Bernkastel-Andel verlegt. Ein Teil des Fuhrparks wurde verkauft, das Personal vom Nachfolgeunternehmen übernommen.

Seit 2019 gehört die Moselbahn zur Transdev-Gruppe, einem französischen Dienstleistungsunternehmen aus dem Bereich des öffentlichen Personenverkehrs. Durch die Verschmelzung der ehemaligen Rhenus-Veniro-Unternehmen mit Transdev sollen deren Wettbewerbsposition und insbesondere die internationale Weiterentwicklung deutlich gestärkt werden.

Verkehrsleistung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Moselbahn Verkehrsbetriebsgesellschaft mbH erbringt auf den 592 Kilometern Buslinien 2,67 Millionen Fahrkilometer. Diese werden (Stand 2020) durch 58 Busse im Auftrag des Verkehrsverbundes Verkehrsverbund Region Trier (VRT) erbracht.[3]

Linien heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Linie[4] Strecke
22 TrierRuwerMertesdorfFellFastrauRiolLonguichSchweich
27 EhrangQuintRodtZemmerSchleidweilerDaufenbach
220 TrierKennSchweichMehringThörnichLeiwenTrittenheimNeumagen
221 TrierKennSchweichBekondKlüsserathKöwerichLeiwen
227 WaldrachKaselMertesdorfRuwerKennSchweich

nur Schulfahrten

228 Longen – Lörsch – Mehring

KiTa und Grundschulfahrten

229 Ensch – Köwerich – Thörnich – Detzem – Leiwen/Zummet

nur Schulfahrten

271 NaurathBekondFöhrenSchweichEhrang
272 DaufenbachSchweichRodtSchleidweiler
274 Schweich – Zemmer – Rothaus – Orenhofen – Preist – Speicher – Beilingen – Herforst

nur Schulfahrten

330 Bernkastel-Kues – Andel – Mülheim(Mosel) – Brauneberg – Wintrich – Minheim – Piesport – Neumagen-Dhron
332 Veldenz – Burgen – Brauneberg – Mülheim(Mosel) – Kesten – Minheim – Piesport – Neumagen
333 Trier – Schweich – Klüsserath – Leiwen – Neumagen-Dhron – Piesport – Wintrich – Brauneberg – Mülheim(Mosel) – Bernkastel-Kues

RadBus fährt nur vom 01.04 – 01.11 und an schulfreien Tagen

334 Neumagen-Dhron – Piesport – Minheim – Kesten – Lieser – Wintrich – Filzen – Brauneberg – Mülheim(Mosel) – Veldenz – Burgen – Hirzlei – Gornhausen
335 Bernkastel-Kues – Andel – Mülheim(Mosel) – Veldenz
360 Bernkastel-Kues – Wehlen – Graach – Zeltingen-Rachtig – Lösnich – Kröv – Wolf – Traben-Trarbach
361 Bernkastel-Kues – Graach – Wehlen (– Zeltingen-Rachtig – Erden – Lösnich) – Ürzig
362 Kues – Plateau – Kues
365 Bengel – Reil – Kövenig – Traben-Trarbach – Wolf – Kröv – Ürzig – Lösnich – Erden – Zeltingen-Rachtig

vereinzelte Fahrten

367 Traben-Trarbach – Kautenbach
368 Traben-Trarbach – Starkeburg /– Irmenach – Lötzbeuren – Büchenbeuren /– Blankenrath und wieder zurück
369 Traben-Trarbach – Reil – Kröv – Lösnich – Zeltingen – Bernkastel-Kues

nur Schulfahrten

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen – Band 1 Rheinland-Pfalz / Saarland – Freiburg 1989
  • Moselbahn-Gesellschaft mbH, Trier: Moseltalbahn Trier-Bullay: 1905 – 1980. Festschrift aus Anlaß des 75jährigen Bestehens. Trier 1980.
  • Hoppstädter, Kurt: Die Eisenbahnen im Moseltal nach den Akten des Staatsarchivs Koblenz. Verlag: Bundesbahndirektion. Saarbrücken 1973.
  • Moselbahn-Gesellschaft mbH, Trier: Lebensader einer Landschaft; Rückschau und Gegenwartsbericht zum 70jährigen Bestehen. Trier 1972.
  • Moseltalbahn. Von Trier nach Bullay. Reiseführer. Verlag: Schaar & Dathe. Trier 1925.
  • Moseltalbahn Trier-Bernkastel-Bullay. Trier, 1907.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Firmenhistorie und aktueller Firmenname. Abgerufen am 12. Dezember 2019.
  2. Impressum. Moselbahn Verkehrsbetriebsgesellschaft mbH, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 28. August 2010.
  3. Links/Partner. Moselbahn Verkehrsbetriebsgesellschaft mbH, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 28. August 2010.
  4. Verkehrsverbund Region Trier: Römische Weinstraße. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. April 2019; abgerufen am 3. September 2019.