Mosfilm

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Koordinaten: 55° 43′ 18″ N, 37° 31′ 43″ O

Ein Studio für Dreharbeiten auf dem Mosfilm-Gelände
In bekannten Filmen verwendete, historische Automobile im Mosfilm-Museum

Mosfilm (russisch Мосфильм) ist die bekannteste russische Filmgesellschaft und einer der größten Filmkonzerne Europas. Auf dem Firmengelände mit einer Fläche von 345.000 m² befinden sich 13 Studios.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mosfilm wurde 1920 aus den beiden verstaatlichten Filmwerkstätten von Alexander Chanschonkow und I. N. Jermolew gebildet. Im Jubiläumsjahr der Oktoberrevolution wurde mit dem Bau des damals so genannten Sojusstudio begonnen, das 1929/30 in vollem Umfang vom Staat monopolisiert wurde und 1935 seinen jetzigen Namen erhielt.[2] Als Logo dient seit 1947 bis heute die monumentale Stahlplastik „Arbeiter und Kolchosbäuerin“ der Bildhauerin Wera Muchina.

Zu Zeiten der Sowjetunion wurden bei Mosfilm etwa 2500 Filme gedreht. Die beliebtesten Filme waren die Tolstoi-Verfilmung von Krieg und Frieden (1966) sowie Moskau glaubt den Tränen nicht, die 100 Millionen Zuschauer in die Kinos brachte.

Wichtige Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den wichtigsten Regisseuren des sowjetischen Films, die in den Mosfilm-Studios arbeiteten und später Weltruhm erlangten, gehören Sergei Eisenstein und Andrei Tarkowski.[3]

Mosfilm heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eingangsschild des Mosfilm-Studios in der Straße Mosfilmovskaya.

Heute wie damals ist Mosfilm in Staatsbesitz und stellt seine Infrastruktur verschiedenen Filmfirmen und künstlerischen Vereinigungen zur Verfügung, an welche neben Aufnahmestudios auch Büros und Spezialeinrichtungen vermietet werden. Das reicht von der Transportlogistik über die Requisiten und Kostüme bis hin zur Pyrotechnik.

Seit 1998 ist der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Karen Schachnasarow (* 1952) Generaldirektor von Mosfilm.

Seit der Präsidentschaft von Wladimir Putin wurde die technische Ausrüstung modernisiert, allerdings erhält Mosfilm nur noch eine Subventionierung in Höhe von 30 % seines Budgets. Das zwingt das Unternehmen, auf eigene Kinoproduktionen weitgehend zu verzichten und stattdessen seine Infrastruktur an Fernsehproduktionen zu vermieten.[3]

Seit 2021 stellt Mosfilm Originalfassungen mit Untertiteln (OmU) historischer Produktionen in mehreren Sprachen auf YouTube bereit.[4] Aufgrund zum Teil abgelaufener Regelschutzfristen sind einige davon auch auf anderen Streamingplattformen zu sehen.

Dokumentarfilm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mosfilm. Russlands legendäre Traumfabrik. Dokumentation, Deutschland, 2011, 51 Min., Regie: Elisabeth Weyer, Produktion: hr, arte, Erstsendung: 20. Dezember 2011 auf ARD.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mosfilm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ВМЕСТЕ С 6 «А» НА ЭКСКУРСИИ ПО «МОСФИЛЬМУ». mosfilm.ru, 22. Mai 2015, abgerufen am 25. Dezember 2023 (russisch).
  2. Maja Turowskaja Mikrokosmos Mosfilm in Lettre International, Frühjahr 2015, S. 123–127
  3. a b Mosfilm - Russlands legendäre Traumfabrik. programm.ard.de, 20. Dezember 2011, abgerufen am 25. Dezember 2023.
  4. Die besten sowjetischen Mosfilm-Klassiker auf YouTube. In: Moviepilot. Abgerufen am 8. Februar 2024.