Crater Lake

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Crater Lake
Crater Lake mit Wizard Island im Vordergrund und Mount Scott links im Hintergrund
Geographische Lage Klamath County, Oregon (USA)
Inseln Wizard Island
Daten
Koordinaten 42° 56′ N, 122° 7′ WKoordinaten: 42° 56′ N, 122° 7′ W
Crater Lake (Oregon)
Crater Lake (Oregon)
Höhe über Meeresspiegel 1882 m
Fläche 53,2 km²
Länge 9,6 km
Breite 8 km
Volumen 17,46 km³
Maximale Tiefe 594 m
Mittlere Tiefe 350 m

Besonderheiten

Kratersee

Vorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-FLÄCHEVorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-SEEBREITEVorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-VOLUMENVorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-MAX-TIEFEVorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-MED-TIEFE

Crater Lake ist ein Kratersee des Vulkans Mount Mazama im Süden des Bundesstaates Oregon in den Vereinigten Staaten. Crater Lake ist das zentrale Objekt des Crater-Lake-Nationalparks und zeichnet sich durch seine ungewöhnlich tiefblaue Farbe aus. Der See entstand durch die Füllung der Caldera mit Regenwasser. Als Endorheischer See findet kein Wasseraustausch statt, die Höhe des Wasserspiegels stellt sich durch das Gleichgewicht von Niederschlägen und Verdunstung ein.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Crater Lake liegt in Klamath County, knapp 100 km nordwestlich der Klamath Falls und knapp 130 km nordöstlich von Medford.

Im Juni 1853 wurde der See erstmals von einem nicht-einheimischen amerikanischen Forscher unter dem Namen "Deep Blue Lake" beschrieben. Seitdem änderte der See mindestens dreimal seinen Namen: "Blue Lake", "Lake Majesty" und nun als "Crater Lake".

Geographische Dimensionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wasseroberfläche hat bei einer Höhe von 1883 m ü. d. M. eine Fläche von 53,2 km² und eine Uferlänge von 35,1 km. Der See hat eine horizontale Ausbreitung von etwa 8 km × 9,6 km und eine durchschnittliche Tiefe von 350 m. Mit seiner tiefsten Stelle von 594 m ist er der tiefste See der USA[1] und der zweittiefste Nordamerikas.

Es gibt zwei Inseln: die größere Wizard Island („Zauberer-Insel“) im Westen und die kleine bizarr geformte Phantom Ship Island („Geisterschiff-Insel“) im Süden.

Wizard Island hat bei mittlerem Wasserstand eine Höhe von 230 m und eine Fläche von 1,278 km². Wizard Island ist seinerseits ein kleiner (inaktiver) Vulkan, der etwa 4600 v. Chr. entstand. Phantom Ship Island hat bei mittlerem Wasserstand eine Höhe von 50 m und eine Fläche von 0,004 km² bei einer Größe von etwa 110 m × 50 m.[2]

Weiterhin gibt es im Norden eine größere Erhebung, die aber unterhalb der Seeoberfläche geblieben ist: der Merriam Cone.[3]

Wasser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Crater Lake mit einem Volumen von 17,46 km³[4] hat ein tiefblaues und klares Wasser. Der See besitzt weder Zu- noch Abflüsse. Das Wasser besteht aus Regen- und Schneeschmelzwasser. Die Wasserqualität ist die beste in ganz Nordamerika. 1972 wurde mit der Secchischeibe eine Sichttiefe von 144 Fuß (43,9 m) gemessen; dies ist einer der größten Werte, die je gemessen wurden.[5] Im Jahr 1997 wurde eine Sichttiefe von 142 Fuß (43,3 m) gemessen. Der pH-Wert liegt zwischen 7 und 8. Der Erhaltung der Wasserqualität wird von der Parkadministration große Wichtigkeit beigemessen. Auf dem See betriebene Motorboote verfügen über ein abgeschlossenes Treibstoffsystem, sodass keine Ölspuren ins Wasser gelangen.

Man kann eine etwa fünfstündige Rundfahrt auf dem See buchen.[6]

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Phantom Ship Island

Der Vulkan gehört zum Bogen der Kaskadenkette. Der einst ca. 3700 Meter[7] hohe Mount Mazama verlor 1600 Meter an Höhe, als der Vulkan vor etwa 7700 Jahren eruptierte; die genaue Datierung ist umstritten. Jüngere Analysen liegen bei

  • 5724±20 cal v. Chr., kalibriert mit CalPal aus 6845 C-14y Before Present;[8] oder
  • 5677±150 cal v. Chr.[9]

Die supermassive Eruption erreichte einen Wert von 7 auf dem Vulkanexplosivitätsindex und hatte einen Materialausstoß von 150 km³. Die Folge war, dass der Dom des Vulkans einbrach und die heutige Caldera formte. Zwischen 88 und 224 Millionen Tonnen an Aerosolen gelangten in die Atmosphäre und sorgten auf der Nordhalbkugel für einen Temperaturrückgang um etwa 0,6 °C. Auch die Ozonschicht wurde durch den Ausbruch merklich in Mitleidenschaft gezogen.[9]

Es folgten weitere Eruptionen, die zum Beispiel die zentrale Plattform, Wizard Island, Merriam Cone und andere Erhebungen im See formten. Die hydrothermale Aktivität am Boden des Sees ist ein Hinweis auf einen möglichen nochmaligen Ausbruch des Vulkans.

Entstehung der Caldera
1. Eruption aus einem (Seiten-)Krater
2. Der Boden senkt sich durch die einstürzende Magmakammer
3. Asche- und Geröllablagerungen am Boden; eindringendes Grundwasser kann zu Geysiren führen
4. Die erkaltete Caldera füllt sich mit einem Calderasee

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der See hatte im Laufe der Zeit folgende andere Namen: Deep Blue Lake, Blue Lake und Lake Majesty. Das in der Umgebung ansässige indigene Volk der Klamath verehrt den Crater Lake noch heute als heilige Stätte.[10]

Auf dem See treibt mindestens seit dem 19. Jahrhundert der Old Man of the Lake, ein jahrhundertealter Baumstamm, aufrecht im Wasser.[11]

Der Pacific Crest Trail führt am Westufer des Sees entlang.

Der See ist arm an Lebewesen und frei von Algen. Da der See keine ursprüngliche Fischpopulation aufwies, wurden von 1888 bis 1941 verschiedene Fische eingesetzt, von denen sich nur eine Unterart des Rotlachses (kokanee salmon) und Regenbogenforelle etablieren konnten.

Das Blau des Sees[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Das tiefe Blau des Crater Lake in Oregon, des tiefsten Sees der Vereinigten Staaten, ist von einer unerträglichen Schönheit, die die schwachen Kräfte rationalen Denkens weit übersteigt […] Da nur Schnee und Regen ihn füllen – während Sonne und Wind für Verdunstung sorgen – ist der See frei von Schwebeteilchen, wie sie bei fließenden Gewässern anzutreffen sind; die blauen Anteile des Sonnenlichts werden reflektiert, die übrigen Farben dagegen absorbiert, so dass er der blaueste aller blauen Seen der Welt ist.“

Alexander Theroux: Blau. (Aus dem Amerikanischen von Michael Bischoff)

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stephen L. Harris: Fire Mountains of the West: The Cascade and Mono Lake Volcanoes. Mountain Press Publishing Company, Missoula 1988, ISBN 0-87842-220-X.
  • Ann G. Harris, Esther Tuttle, Sherwood D. Tuttle: Geology of National Parks: Fifth Edition. Kendall/Hunt Publishing, Iowa 1997, ISBN 0-7872-5353-7.
  • Charles R. Bacon, Marvin A. Lanphere: Eruptive history and geochronology of Mount Mazama and the Crater Lake region, Oregon. In: Geological Society of American Bulletin. v. 118, 2006, S. 1331–1359. doi:10.1130/B25906.1

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Crater Lake – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alexander Theroux: Blau. Anleitungen eine Farbe zu lesen. Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 1998, ISBN 3-434-50428-1, S. 76. Aus dem Amerikanischen (erschienen New York 1994) übersetzt von Michael Bischoff.
  2. https://www.google.com/maps/place/42%C2%B054'40.0%22N+122%C2%B005'29.8%22W/@42.9109539,-122.0915626,121m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x0:0x0!8m2!3d42.9111!4d-122.0916?hl=de
  3. https://www.sciencephoto.com/keyword/merriam-cone
  4. www.oregonexplorer.inf (Memento des Originals vom 27. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oregonexplorer.info (englisch)
  5. Secchi Records. auf: secchidipin.org
  6. https://www.travelcraterlake.com/things-to-do/boat-tours/wizard-island-tours/
  7. Crater Lake. Informationsbroschüre zur Geologie
  8. C. A. Wood, J. Kienle: Volcanoes of North America: United States and Canada. Cambridge University Press, 1990, ISBN 0-521-36469-8, S. 193–195
  9. a b C. M. Zdanowicz, G. A. Zielinski, M. S. Germani: Mount Mazama eruption: Calendrical age verified and atmospheric impact assessed. In: Geology. Band 27, Nr. 7, 1. Juli 1999, ISSN 0091-7613, S. 621–624, doi:10.1130/0091-7613(1999)027<0621:MMECAV>2.3.CO;2 (geoscienceworld.org [abgerufen am 14. September 2017]).
  10. sacred-destinations.com: Crater Lake (englisch)
  11. Galileo TV, aufgerufen am 18. Oktober 2016.