Musangs

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Musangs

Fleckenmusang (Paradoxurus hermaphroditus)

Systematik
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Unterordnung: Katzenartige (Feliformia)
Familie: Schleichkatzen (Viverridae)
Unterfamilie: Palmenroller (Paradoxurinae)
Gattung: Musangs
Wissenschaftlicher Name
Paradoxurus
F. Cuvier, 1821

Die Musangs (Paradoxurus) sind eine Gattung der Schleichkatzen. Sie werden manchmal auch als Palmenroller bezeichnet – ein Name, der aber häufiger auf die gesamte Unterfamilie angewandt wird, der sie angehören. Es gibt fünf Arten, von denen der Fleckenmusang (Paradoxurus hermaphroditus) die bekannteste und am weitesten verbreitete ist. Er ist in ganz Südasien und in Teilen Südostasiens beheimatet.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musangs erreichen eine Kopfrumpflänge von 43 bis 71 Zentimeter, wozu noch 41 bis 66 Zentimeter Schwanz kommen. Ihr Gewicht variiert zwischen 1,5 und 4,5 Kilogramm. Beim Fleckenmusang ist das Fell grau gefärbt und mit schwarzen Mustern versehen, die anderen Arten sind einheitlich gelblich oder bräunlich gefärbt.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lebensraum der Musangs sind Wälder, in erster Linie tropische Regenwälder. Sie sind reine Nachttiere und halten sich meist auf den Bäumen auf. Den Tag verschlafen sie in Asthöhlen und hohlen Stämmen. Außerhalb der Paarungszeit leben sie einzelgängerisch. Musangs sind Allesfresser, die sich von kleinen Wirbeltieren, Insekten, Früchten und Samen ernähren.

Über die Fortpflanzung ist nicht viel bekannt. Nach rund 60-tägiger Tragzeit bringt das Weibchen zwei bis fünf Jungtiere zur Welt, die nach rund einem Jahr geschlechtsreif werden.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innerhalb der Musangs werden fünf Arten unterschieden:[1][2]

P. musangus und P. philippinensis werden in je zwei Unterarten unterteilt. Für P. hermaphroditus werden zwei oder drei Unterarten angegeben.[2]

Musangs und Menschen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musangs sind zu einem gewissen Grad Kulturfolger. Sie suchen oft die Nähe des Menschen und lassen sich in dessen Bauten nieder. Der Fleckenmusang ist auch für seine Rolle beim Entstehen des Kopi-Luwak-Kaffees bekannt, seine Verbreitung auf etlichen Inseln dürfte auf menschliche Einbürgerungen zurückzuführen sein. Der Goldmusang ist ähnlich zutraulich wie der Fleckenmusang. Dagegen soll der Jerdon-Musang sehr scheu sein und die Nähe des Menschen meiden.

Hauptbedrohung der Musangs ist wie bei vielen südostasiatischen Waldbewohnern die Rodung der Wälder. Die IUCN listet den Jerdon-Musang und den Mentawai-Musang aufgrund ihres kleinen Verbreitungsgebietes als gefährdet.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Don E. Wilson & DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Paradoxurus in Mammal Species of the World. A Taxonomic and Geographic Reference (3rd ed). 2005
  2. a b c d Géraldine Veron, Marie-Lilith Patou, Mária Tóth, Manori Goonatilake & Andrew P. Jennings: How Many Species of Paradoxurus Civets are there? New Insights from India and Sri Lanka. Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research, 1–14, 2014 doi:10.1111/jzs.12085

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999, ISBN 0801857899

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Paradoxurus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien