Myrna Loy

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Myrna Loy bei der Beerdigung von Jean Harlow (1937)
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Myrna Loy (* 2. August 1905 in Helena, Montana, als Catharina Myrna Adele Williams; † 14. Dezember 1993 in New York City) war eine US-amerikanische Schauspielerin. Mit William Powell bildete sie in 14 Filmen ein populäres Leinwandpaar, unter anderem in der Filmreihe Der dünne Mann. 1991 wurde sie für ihr Lebenswerk mit einem Ehrenoscar ausgezeichnet.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Loy (links) mit ihrer Cousine in Helena, Montana (1911)

Myrna Loy war die Tochter eines Politikers, der starb, als sie 13 Jahre alt war. Danach zog die Familie nach Los Angeles, wo sie die Westlake School for Girls besuchte und ihre Faszination für die Schauspielerei entdeckte. Mit 15 trat Myrna Loy in lokalen Theatern auf, wo sie dann auch entdeckt wurde.

Sie debütierte 1925 in What Price Beauty und spielte für die nächsten Jahre eine Vielzahl von Nebenrollen. Ihre Karriere litt darunter, dass sie immer wieder als exotische Verführerin, Sirene, Vamp oder alles gleichzeitig eingesetzt wurde. Erst als David O. Selznick ihr 1932 in den Komödien The Animal Kingdom mit Ann Harding und Leslie Howard und Topaze (mit John und Lionel Barrymore) gehaltvolle Nebenrollen gegeben hatte, bekam die Schauspielerin bessere Angebote. Im selben Jahr wechselte sie zu MGM, wo sie 1933 eine Hauptrolle in Liebeslied der Wüste neben Ramón Novarro hatte. In dem Film war Loy in einer sehr diskreten Nacktszene zu sehen. Später im Jahr spielte sie in When Ladies Meet an der Seite von Ann Harding und Robert Montgomery. Durch die Mitwirkung in Nachtflug, der eine Starbesetzung mit Helen Hayes, Clark Gable und den Barrymore-Brüdern aufbot, gewann sie zusätzlich neue Fans. In Manhattan Melodrama, der im Frühjahr 1934 in den Verleih kam, war sie das erste Mal neben William Powell und Clark Gable zu sehen, mit denen sie später jeweils noch weitere Filme drehte. Berühmt wurde der Film, weil der Gangster John Dillinger, dessen Lieblingsschauspielerin Myrna Loy angeblich war, beim Besuch einer Vorstellung dieses Films vom FBI erschossen wurde. Später im Jahr hatte Loy mit Der dünne Mann, der Verfilmung des gleichnamigen Kriminalromans von Dashiell Hammett, ihren Durchbruch. Das Zusammenspiel von Powell und Loy machte aus der günstig produzierten Verfilmung einen Kassenschlager und machte aus Powell und Loy ein populäres Leinwandpaar. Sie spielten im selben Jahr noch in Evelyn Prentiss zusammen, es war ihr einziger gemeinsamer Auftritt in einem dramatischen Film.

Im Jahr darauf trat Loy in dem Film Wings In The Dark das erste Mal neben Cary Grant auf. Kurz nach der Fertigstellung heiratete sie den Produzenten Arthur Hornblow jr. und trat in einen Streik, bis MGM ihren Gehaltsvorstellungen mit einem neuen Vertrag entgegenkam. Vom Studio als „perfekte Ehefrau“ bezeichnet, spielte Myrna Loy ab dann sehr erfolgreich in Komödien. Ihre besten Rollen hatte sie an der Seite von Jean Harlow in Seine Sekretärin aus dem Jahr 1935 und Lustige Sünder von 1936. Ausflüge in dramatische Rollen lehnten die Fans meist ab. Ihr größter Flop wurde daher auch die Mitwirkung in Parnell von 1937, der fiktionalen Schilderung der Beziehung zwischen Katharine O’Shea, gespielt von Loy, und dem irischen Nationalistenführer Charles Stewart Parnell, der von Clark Gable verkörpert wurde. Gegen Ende des Jahrzehnts bekam die Schauspielerin zunehmend Rollen angeboten, die andere Stars abgelehnt hatten, und so begann ihr Ruhm zu verblassen.

Ab 1942 war Myrna Loy für das Rote Kreuz tätig. Nach dem Krieg hatte sie einige ihrer besten Rollen und Die besten Jahre unseres Lebens wurde zu einem ihrer bekanntesten Auftritte. Neben Cary Grant spielte sie 1947 in Nur meiner Frau zuliebe sowie in So einfach ist die Liebe nicht, in dem auch Shirley Temple mitwirkte. Ihre Karriere verebbte mit dem Beginn der neuen Dekade und Myrna Loy übernahm zunehmend Nebenrollen an der Seite von bekannten Stars.

Grab von Myrna Loy in Helena

1973 debütierte sie am Broadway mit The Women. 1983 erhielt sie den Career Achievement Award der Los Angeles Film Critics Association. 1987 erschien ihre Autobiographie Myrna Loy: Being and Becoming. Myrna Loy, die nie für einen Oscar nominiert wurde, erhielt auf der Oscarverleihung 1991 den Ehrenoscar für ihr Lebenswerk. Seit einem gemeinsamen Auftritt in dem Stummfilm Pretty Ladies im Jahr 1925 war die Schauspielerin eng mit Joan Crawford befreundet. Sie verteidigte deren Ansehen stets vehement gegen die Anschuldigungen ihrer Adoptivtochter Christina Crawford.

Die Schauspielerin war viermal verheiratet; von 1936 bis 1942 mit Arthur Hornblow jr., von 1942 bis 1944 mit John Hertz, von 1946 bis 1950 mit Gene Markey und von 1957 bis 1960 mit Howard Sergeant. In ihren letzten Jahren lebte die Schauspielerin sehr zurückgezogen. Sie war zeitlebens politisch aktiv, wobei sie im Gegensatz zu vielen Kolleginnen die Demokraten unterstützte. Sie setzte sich auch für die Belange der UNESCO ein.

Im Alter von 88 Jahren starb Myrna Loy in New York während einer Operation. Ihre sterblichen Überreste wurden eingeäschert und auf dem Forestvale Cemetery in Helena beigesetzt.[1]

Popkulturelle Nachwirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ende der 1980er Jahre gegründete deutsche Band Myrna Loy hat sich nach der Schauspielerin benannt.[2]

2017 veröffentlichte der US-amerikanische Sänger und Songwriter Josh Ritter auf seinem Album Gathering einen Song namens Myrna Loy.[3]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Loys Hand- und Schuhabdrücke vor Grauman’s Chinese Theatre mit Dank an Sid Grauman

Oscar

  • 1991: Ehrenoscar

Los Angeles Film Critics Association Awards

  • 1983: Preis für ihr Lebenswerk

National Board of Review

  • 1979: Preis für ihr Lebenswerk

Hollywood Walk of Fame

  • 1960: Stern auf dem Hollywood Blvd. (6685)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Myrna Loy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. knerger.de: Das Grab von Myrna Loy
  2. Artist: Myrna Loy / Release: immerschoen, Seite des Labels Normal Records zu einer Veröffentlichung der Band
  3. Seite zum Album auf Discogs