NMZS

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
NMZS auf dem Open-Source Festival in Düsseldorf 2011

NMZS [ˈnɛməzɪs],[1] bürgerlich Jakob Wich (geboren 28. November 1984 in Düsseldorf; gestorben 20. März 2013 ebenda), war ein deutscher Rapper und Mitglied der Düsseldorfer Antilopen Gang. Sein Stil war nachdenklich, selbstironisch und humorvoll, geprägt durch Einflüsse des Freestyle- und Battle-Rap.

Musikalische Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

NMZS wurde in seiner Jugend nach eigenen Angaben durch die Musik der Fantastischen Vier geprägt und fand über den Freestyle-Treff des Jugendzentrums Icklack in Düsseldorf-Flingern frühzeitig seinen Weg zum Hip-Hop.[2]

2004 bildete NMZS mit Gabo und Total sowie DJ Zarok und Produzent Scoobie Drum die „WDR Crew“ und veröffentlichte die EP Wenn Dann Richtig.[3] Die Formation tourte durch Nordrhein-Westfalen und gab im November 2006 ihr Abschiedskonzert. Bereits 2005 entwickelte NMZS mit den Rappern Koljah, Panik Panzer, Danger Dan, Lea-Won und Tai Phun die „Anti Alles Aktion“ (AAA).[4] In diesem Rahmen entstand auch sein erstes Solo-Album: Trash wurde im Jahre 2007 veröffentlicht und auf seiner Internetpräsenz kostenlos zum Download angeboten.[5] Im Jahr darauf erschien die EP Robopommes.[6] Der Erfolg der Solo-Veröffentlichungen blieb gering. 2008 erschien mit Koljah und Tai Phun das Album L’avantgarde.[7] Mit der „Anti Alles Aktion“ tourte NMZS durch viele alternative Jugendzentren.[8]

Nach der Auflösung der AAA[4] gründete er 2009 mit Koljah, Panik Panzer und Danger Dan die Antilopen Gang. 2009 erschien das erste Album der Musiker: Spastik Desaster erhielt eine deutlich größere mediale Aufmerksamkeit als die bisherigen Veröffentlichungen der Rapper, vor allem wegen des Internet-Hits Fick die Uni.[9] Der Song fand auch Eingang in den Soundtrack des Films Pixelschatten von Anil Kunnel.[10] 2011 produzierten die „Antilopen“ NMZS und Koljah das Album Motto Mobbing.[11][12] Im selben Jahr erschien auch NMZS’ Solo-EP Egotrip.[13] Gegen homophobe Tendenzen in der Hip-Hop-Szene wandte er sich mit dem Track Go Homo.[14]

NMZS absolvierte mit der Antilopen Gang viele Auftritte im deutschsprachigen Raum,[15] insbesondere bei der „Tortur Tour 2011“.[16][17] Auf ihrem YouTube-Kanal veröffentlichte die Antilopen Gang aufwendig produzierte Videoclips. Mit ihrem Track Fick die Industrie wandten sie sich gegen die Musikindustrie und setzten auf freie Downloads.[18] Am 6. Juni 2012 nahm NMZS an Rap am Mittwoch teil. Nach anderen Projekten erschien zuletzt das Album Aschenbecher von NMZS und Danger Dan.[19] Das viel beachtete Werk mit „einer cleveren Gesellschaftskritik rund um den ‚kulturellen Aschenbecher‘“[20] verkaufte sich verhältnismäßig gut und wurde ebenfalls zum kostenfreien Download und als CD inklusive Aschenbecher angeboten.[21]

Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 22. März 2013 meldete die Antilopen Gang,[22] NMZS habe sich am 20. März 2013 das Leben genommen. Der Künstler sei „schwer depressiv“ gewesen. Rap-Magazine[23][24] berichteten über den Tod des 28-Jährigen.

Zwei Wochen nach dem Tod des Rappers kündigte die Antilopen Gang an, ein bereits vollständig aufgenommenes Album mit dem Titel Der Ekelhafte von NMZS zu veröffentlichen.[25] Das Album wurde von Pitlab produziert; den musikalischen Inhalt hatte NMZS selbst ausgewählt.[26]

Am 17. August 2013 fand ein Gedenkkonzert unter dem Titel „Tribute to NMZS“ im Zakk in Düsseldorf statt;[27] am 28. November 2013 – seinem 29. Geburtstag – erschien posthum das Album Der Ekelhafte als kostenloser Download und als CD. Die ersten 200 Besteller erhielten zu der CD einen von NMZS selbst gezeichneten Comic.[28]

Anlässlich des 10. Todestages fand am 20. März 2023 erneut ein „Tribute to NMZS“ Konzert im Zakk in Düsseldorf statt.[29]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[30]
Egotrip
  DE 32 24.09.2021 (1 Wo.)
Aschenbecher (mit Danger Dan)
  DE 28 28.10.2022 (1 Wo.)
Der Ekelhafte
  DE 10 24.03.2023 (1 Wo.)
Nichts als die Wahrheit 2004–2012
  DE 11 24.03.2023 (1 Wo.)

EPs

  • 2004: Keep It Gangsta
  • 2007: Trash
  • 2008: NMZS/SZMN – Robopommes
  • 2011: Egotrip

Alben

  • 2013: Der Ekelhafte (CD, Digital)
  • 2023: Der Ekelhafte (Vinyl Re-Release)
  • 2023: Nichts als die Wahrheit – Geniestreiche, Dummheiten und Raritäten 2004–2012 (Compilation; Vinyl, Digital)

Kollaborationen

  • 2004: Wenn dann richtig (EP) (mit Gabo, Total, Scoobie Drum & DJ Zarok)
  • 2008: L’avantgarde - Gute Sprüche 05-07 (Album) (mit Koljah & Tai Phun)
  • 2009: Spastik Desaster (Album) (mit Koljah & Panik Panzer)
  • 2011: Motto Mobbing (Album) (mit Koljah)
  • 2012: Aschenbecher (Album) (mit Danger Dan)

Songs

  • 2007: Go Homo (Disstrack gegen G-Hot & Kralle)
  • 2011: Rapdarwinismus (rap.de Exclusive)
  • 2012: Der Promomove (Video)
  • 2013: Freaks ’n‘ Geeks (Free Track)
  • 2013: 99 Leben (Song auf der JUICE CD)
  • 2021: Bau es auf (Song auf dem Antilopen Geldwäsche Sampler 1)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ↑ Praktikant gesucht!!!, Dem NMZS sein Blog, 18. Mai 2009
  2. ↑ NMZS - Rapdarwinismus: Kuck mal, eine Antilope!, Interview mit NMZS auf rap.de, 7. November 2011
  3. ↑ WDR Crew, Myspace
  4. ↑ a b Anti Alles Aktion - Wir sind Geschichte
  5. ↑ Das ist nichts als Trash, nmzs.de
  6. ↑ Robopommes EP, nmzs.de
  7. ↑ L’avantgarde, Myspace
  8. ↑ Thomas Haas: NMZS. In: laut.de. Abgerufen am 25. August 2017.
  9. ↑ Antilopengang - Fick die Uni (feat. Danger Dan), Neon online, 28. Dezember 2011
  10. ↑ NMZS: posthumes Album (Post bei Facebook), Pixelschatten, 28. November 2013
  11. ↑ Zwischen den Zeilen: Koljah & NMZS, Backspin Hip Hop Magazin, 20. April 2011
  12. ↑ Koljah & NMZS: Motto Mobbing (Memento vom 12. März 2013 im Internet Archive), antilopengang.de
  13. ↑ NMZS - Viel zu Viel, Zombie-Video zur "Egotrip"-EP, Last.fm discover
  14. ↑ nmzs - go homo, YouTube, 24. Januar 2010
  15. ↑ Kampfansage & Dunstkreiskollektiv präsentieren Antilopengang, Konzert im Nürnberger DESI, redside.tk, 16. Februar 2013
  16. ↑ Tortur Tour 2011. Deutschland schafft sich ab
  17. ↑ Es geht um Sprüche, sonst nichts (Memento vom 21. Mai 2011 im Internet Archive), Interview mit Koljah zur Tortur Tour, Unique, Studierenden-Zeitschrift Uni Wien, 05/2011
  18. ↑ Panik, Koljah & NMZS - Fick die Industrie, YouTube, 9. August 2011
  19. ↑ Danger Dan & NMZS veröffentlichen gemeinsames Mixtape „Aschenbecher“, Backspin Hip Hop Magazin, 23. Oktober 2012
  20. ↑ NMZS & Danger Dan veröffentlichen „Aschenbecher“ und neues Video, 16bars.de, 29. Oktober 2012
  21. ↑ NMZS & Danger Dan – So ungefähr (Memento vom 20. Juni 2013 im Internet Archive), Hip-Hop-Magazin Juice, 29. Oktober 2012
  22. ↑ Antilopen Gang, Facebook, 22. März 2013
  23. ↑ R.I.P. NMZS. Antilopengang-Mitglied tot, rap.de, 22. März 2013
  24. ↑ NMZS von der Antilopen Gang ist tot, www.hiphop.de, 22. März 2013
  25. ↑ Antilopen Gang, 5. April 2013
  26. ↑ „Wenn ich König von Deutschland wär…“, laut.de vom 25. Februar 2014
  27. ↑ Tribute to NMZS, Juice, 15. August 2013
  28. ↑ NMZS - Der Ekelhafte, Hiphop.de
  29. ↑ Das FM4 Überraschungskonzert mit der Antilopen Gang in Salzburg. 22. März 2023, abgerufen am 9. April 2023.
  30. ↑ Chartquellen: DE
Personendaten
NAME NMZS
ALTERNATIVNAMEN Wich, Jakob (wirklicher Name)
KURZBESCHREIBUNG deutschsprachiger Rapper
GEBURTSDATUM 28. November 1984
GEBURTSORT Düsseldorf
STERBEDATUM 20. März 2013
STERBEORT Düsseldorf
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=NMZS&oldid=239739623“