Nara (Sprache)

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Nara (Nera, „Barya“/„Barea“)

Gesprochen in

Eritrea
Sprecher etwa 80.000 (Stand von 2001)
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Anerkannte Minderheiten-/
Regionalsprache in
Eritrea Eritrea[1]
Sprachcodes
ISO 639-3

nrb

Nara (auch: Nera, eigentlich: nəra bana „Himmels-Sprache“[2]) ist eine Sprache, die im Westen[3] Eritreas nördlich von Barentu in der Region Gash-Barka[1] von etwa 80.000 Menschen gesprochen wird.

Sie ist auch unter der abwertenden Bezeichnung Barya (auch: Barea, amharisch für „Sklave“), die früher für ihre Sprecher verwendet wurde, bekannt. Die Sprecher werden Nara genannt und sind Muslime.

Nara wird dem ostsudanischen Zweig der nilosaharanischen Sprachfamilie zugerechnet. Innerhalb dieser Gruppe gehört es zu der Untergruppe von Sprachen, die das Pronomen der 1. Person Singular („ich“) mit dem Element k bilden (ag).

Die Grundwortstellung der Sprache ist Subjekt-Objekt-Verb.

Die Sprache hat bis um 1976, als Nara ihre Sprache zu schreiben begannen, praktisch keine Literaturtradition.[4]

In Eritrea ist Nara als eine von neun „Nationalsprachen“ anerkannt, die formell als gleichberechtigt gelten; faktisch haben Tigrinya und Arabisch die weitaus größte Bedeutung als Amtssprachen.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Leo Reinisch: Die Barea-Sprache. Grammatik, Text und Wörterbuch. Braumüller, Wien 1874. (nach den handschriftlichen Materialien von Werner Munzinger Pascha)
  • Thilo C. Schadeberg: Die nilosaharanischen Sprachen. In: Bernd Heine u. a. (Hrsg.): Die Sprachen Afrikas. Buske, Hamburg 1981, S. 298.
  • M. Lionel Bender: Analysis of a Barya word list. In: Anthropological Linguistics. Bd. 10, Heft 9, 1968, S. 1–24.
  • M. Lionel Bender: Nilo-Saharan. In: Bernd Heine, Derek Nurse (Hrsg.): African Languages. An introduction. Cambridge University Press, 2000, S. 43–73.
  • E. D. Thompson: Nera. In: M. Lionel Bender (Hrsg.): The Non-Semitic languages of Ethiopia. Michigan State University, East Lansing 1976, S. 484–494.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Marie-Claude Simeone-Senelle: Les langues en Erythrée (Memento des Originals vom 6. Januar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cy.revues.org, in: Chroniques Yeménites 8, 2000 (französisch)
  2. M. Lionel Bender: Nilo-Saharan. In: Bernd Heine, Derek Nurse (Hrsg.): African Languages. An introduction. Cambridge University Press, 2000; S. 48.
  3. Ethnologue, Languages of the World: Eritrea (Karte)
  4. Chefena Hailemariam: Language and education in Eritrea: a case study of language diversity, policy and practice; Studies in multilingualism; Aksant 2002; ISBN 9789052600819; S. 106.