Geodaten zu dieser Seite vorhanden

Naturschutzgebiete in Namibia

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Übersichtskarte der staatlichen Schutzgebiet in Namibia

In Namibia wurden zahlreiche staatliche Nationalparks sowie staatliche und private Naturschutzgebiete eingerichtet, um die noch unberührte Natur des Landes zu schützen und zu erhalten. Mit dieser Maßnahme kommt man zugleich auch einem verfassungsrechtlichen Auftrag nach, denn der Naturschutz genießt in Namibia Verfassungsrang. Die Verwaltung und Organisation des staatlichen Naturschutzes übernimmt hierbei das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (mit Ausnahme von Mangetti, der gemeinsam mit der Ukwangali Traditional Authorityund dem Regionalrat von Kavango-West unterhalten wird). 2013 standen 138.163,7 km² unter direktem staatlichem Schutz. Dieses sind knapp 16,8 Prozent der Landesfläche Namibias.[1] Hinzu kommen 177.435 Quadratkilometer[2] (etwa 21,5 Prozent der Landesfläche), die unter teil-staatlichem Schutz stehen (sogenannte Conservancies).

Schutzstatus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Namibia unterscheidet rechtlich nur zwei Arten von Schutzgebiete, den Wildpark (englisch „Game Park“) und das Naturreservat („Nature Reserve“), die einen gleichberechtigten Schutzstatus haben. Es findet keine Kategorisierung nach IUCN statt. Um dennoch den besonderen Status einzelner Schutzgebiete hervorzuheben, tragen diese den namentlichen Zusatz Nationalpark („National Park“). Zudem gibt es seit 2009 die Einrichtung eines Meeresschutzgebietes („Islands’ Marine Protected Area“), seit 2012 der Landschaftsschutzgebiete („Protected Landscape Conservation Areas“).[3]

Staatliche Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naturreservate und Wildparks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle: State of Protected Areas in Namibia - A review of progress and challenges, MET, 2010, S. 18 ff[1]

Name Größe (km²) Proklamation Besonderheiten Status IUCN-Kategorie Foto
ǀAi-ǀAis Heiße QuellenKlicklaut / Hunsberge
ǀAi-ǀAis Richtersveld Transfrontier Park
4611 1968 (ǀAi-ǀAis)
1988 (Hunsberge)
Fischfluss-Canyon; Apollo-11-Höhle Naturreservat; grenzüberschreitender Peace Park II Fischfluss-Canyon
Bwabwata-Nationalpark 6274 1963 (Caprivi-Naturpark)
seit 2007 inklusive Mahango-Wildpark
eines der wenigen Schutzgebiete das bewohnt wird Nationalpark (Wildpark); Teil des grenzüberschreitenden Peace Park KAZA keine Elefanten im Park
Dorob-Nationalpark >7800 2010
1973 (Nationale Westküste)
Nationalpark (Naturreservat); geplant als Teil des Namib-Skelettküste-Nationalpark keine Dünen im Park
Daan-Viljoen-Wildpark 40 1968 eines der wenigen Schutzgebiete mit Wandermöglichkeit Wildpark II (Nationalpark) Blick auf Windhoek vom Park
Etosha-Nationalpark 22.270 1907 eines der wichtigsten Schutzgebiete Afrikas; Etosha-Pfanne Nationalpark (Wildpark) II (Nationalpark) Etoscha-Pfanne
Groß-Barmen Heiße Quellen 1 1968 Thermalbad Naturreservat III (Nationaldenkmal) Thermalbad vor der Renovierung
Hardap-Erholungsgebiet 252 1968 Hardap-Damm (großer Staudamm und See) Wildpark V Hardap-Stausee
Khaudum-Nationalpark 3842 1989 unberührtestes Schutzgebiet des Landes Nationalpark (Wildpark) II Bild gesucht
Robbenreservat Kreuzkap 60 1968 Kreuzkap; weltgrößte Population des südafrikanischen Seebär Wildpark IV Robben
Mangetti-Nationalpark 420 2008 ehemaliges Wildtierzuchtgebiet Nationalpark (Wildpark) keine Bild gesucht
Mudumu-Nationalpark 1010 1990 Nationalpark (Wildpark); Teil des grenzüberschreitenden Peace Park KAZA II Eingang zum Mudumu NP
Namib-Naukluft-Park 49.768 1907 Sossusvlei; Sesriem; Naukluftberge Naturreservat; geplant als Teil des Namib-Skelettküste-Nationalpark II Dead Vlei
Naute-Erholungsgebiet 225 1988 Naute-Damm Naturreservat V Naute-Stausee
Nkasa-Rupara-Nationalpark (Mamili) 320 1990 großes Flutgebiet Nationalpark (Wildpark); Teil des grenzüberschreitenden Peace Park KAZA II Elefanten im Park
Popa-Wildpark 0,25 1989 Popafälle Wildpark; Teil des grenzüberschreitenden Peace Park KAZA III Popa-Fälle
Skelettküste-Nationalpark 16.390 1971 kein öffentlicher Zugang mit Ausnahme der Hauptstraße C34 und C39 erlaubt Naturreservat; geplant als Teil des Namib-Skelettküste-Nationalpark II Schiffswrack
Südwest-Naturreservat 0,12 1970 Botanischer Garten Naturreservat keine Bild gesucht
Tsau-ǁKhaeb-(Sperrgebiet)-Nationalpark 22.000 2008 gänzlich unberührt, da bis zur Proklamation Diamantensperrgebiet; Zugang nur mit ausgewählten Reiseunternehmen Nationalpark (Naturreservat); geplant als Teil des Namib-Skelettküste-Nationalpark keine Luftaufnahme des Sperrgebiets
Von-Bach-Erholungsgebiet 43 1972 Von-Bach-Damm Naturreservat V Von-Bach-Stausee
Waterberg-Plateau-Park 405 1972 Waterberg; seltene Tierarten, z. B. Rappenantilope Wildpark II Waterberg

Meeresschutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle: State of Protected Areas in Namibia - A review of progress and challenges, MET, 2010, S. 18 ff (Memento vom 4. September 2015 im Internet Archive) (PDF; 7,6 MB)

Name Größe (km²) Proklamation Besonderheiten Status IUCN-Kategorie Foto
Meob-Chamais 20.000 2009 Pinguinkolonien; zahlreiche Inseln Meeresschutzgebiet VI Halifax-Island

Fischschutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle: [4]

Name Größe (km²) Proklamation Besonderheiten Status IUCN-Kategorie Foto
Kalimbeza-Kanal 2011 Fischschutzgebiet
Simasiku-Lagune und Katoya-Kanal 2011 Fischschutzgebiet
Kasaya-Kanal 2011 Fischschutzgebiet Impalila Island

Landschaftsschutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landschaftsschutzgebiete wurden 2011 zur Erweiterung der Naturreservate und Wildparks eingeführt. Sie erweitern die Größe dieser landesweit um 15.550 km² und sind landesweit verteilt.

Name Größe (km²) Proklamation Status
Mudumu 2047 2011 Landschaftsschutzgebiet
Greater Waterberg 18.763 2011 Landschaftsschutzgebiet
Greater SossusvleiNamib 5730 2011 Landschaftsschutzgebiet
Greater Fish River Canyon 7621 2011 Landschaftsschutzgebiet
Windhoek Green Belt 888 2011 Landschaftsschutzgebiet

Geplante Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nachstehende Schutzgebiete sind geplant, jedoch noch nicht offiziell proklamiert.

Konzessionsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei sogenannten Concessions (Konzessionsgebieten) handelt es sich um Staatsland das zur Verwaltung für einen festgeschriebenen Zeitraum an private Konzessionäre übergeben wird. Ende 2009 gab es sieben solcher Konzessionsgebiete.

Private Naturschutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nachstehenden Schutzgebiete sind unter privater Leitung, wurden jedoch vom Staat anerkannt und auch z. B. durch das Black Rhino Custodian Project unterstützt.

Kommunalschutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt in Namibia zahlreiche sogenannte Communal Conservancies (kommunale Gebiete bzw. Farmzusammenschlüsse mit Schutzcharakter). Ende 2018 waren dies 86 Kommunalgebiete und 43 Kommunalwälder mit einer Fläche von 169.756 km².[5]

Nationaldenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naturschutzgebiete und Nationaldenkmäler sind besondere Anziehungspunkte für den nationalen und internationalen Tourismus in Namibia.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b State of Protected Areas in Namibia - A review of progress and challenges Directorate of Wildlife and National Parks, 2010 abgerufen am 26. Mai 2020
  2. Summary of conservancies. NACSO, Oktober 2014 abgerufen am 26. Januar 2015.
  3. Namibia Protected Landscape Conservation Areas Initiative (NAM-PLACE). Ministry of Environment & Tourism (Memento vom 5. Mai 2013 im Internet Archive) abgerufen am 23. Mai 2013.
  4. Fish Protection Areas: Documentation for their establishment in Sikunga and Impalila Conservancies December 2011. INTEGRATED CO-MANAGEMENT OF ZAMBEZI / CHOBE RIVER FISHERIES RESOURCES PROJECT, 2011.
  5. the state of community conservation in Namibia, Annual Report 2018. (PDF) In: www.nacso.org.na. NACSO, 2019, S. 8, abgerufen am 26. Mai 2020 (englisch).