Nicolás Massú

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Nicolás Massú Tennisspieler
Nicolás Massú
Nation: Chile Chile
Geburtstag: 10. Oktober 1979
Größe: 183 cm
Gewicht: 80 kg
1. Profisaison: 1997
Rücktritt: 2013
Spielhand: Rechts
Trainer: Gabriel Markus
Preisgeld: 4.343.298 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 257:238
Karrieretitel: 6
Höchste Platzierung: 9 (13. September 2004)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 82:102
Karrieretitel: 1
Höchste Platzierung: 31 (25. Juli 2005)
Grand-Slam-Bilanz
Olympische Spiele
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Nicolás Alejandro Massú Fried (* 10. Oktober 1979 in Viña del Mar) ist ein ehemaliger chilenischer Tennisspieler und heutiger -trainer.

Herkunft und Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Massús Mutter Sonia Fried ist jüdischer Abstammung, sein Vater Manuel Massú hat arabische Vorfahren. Massús Begeisterung für Sport wurde durch seinen Großvater Ladislao Fried geweckt, als Massú fünf Jahre alt war.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1997 war Massú einer der besten Nachwuchsspieler der Welt. Er gewann die Orange Bowl, das Juniorenturnier in Wimbledon sowie das Juniorenturnier bei den US Open. Ebenfalls 1997 schloss sich Massú dem Profitennis an.

2000 qualifizierte sich Massú für die Olympischen Spiele in Sydney und führte das chilenische Olympiateam während der Eröffnungsfeier als Fahnenträger an. Doch beim Tennisturnier schied er bereits in der zweiten Runde aus. 2003 und 2004 gewann er den World Team Cup mit seinem Freund Fernando González.

Seine größten Erfolge erreichte er bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen. Im Doppel gewann er mit seinem Partner Fernando González das erste Olympiagold für Chile überhaupt. In einem engen Fünfsatzspiel bezwangen sie die Deutschen Nicolas Kiefer und Rainer Schüttler. Einen Tag später krönte Massú seine Olympiateilnahme mit dem Sieg im Einzel. Im Finale siegte er gegen den US-Amerikaner Mardy Fish in fünf Sätzen mit 6:3, 3:6, 2:6, 6:3 und 6:4. In den darauf folgenden Jahren verlor er den Anschluss an die Spitze und stand oft im Schatten seines Landsmannes Fernando González, der in der Zeit wesentlich erfolgreicher war. Neben den bescheidenen Leistungen im Einzel, verliefen viele Davis-Cup-Aufeinandertreffen mit mäßigem Erfolg, was stets mit einem frühen Ausscheiden Chiles endete.

Massú fiel in der Rangliste weit zurück, was die Teilnahme an großen Turnieren erschwerte. Am 28. Juli 2008 nahm er im Rahmen der Vorbereitung für die Olympischen Spiele in Peking bei einem Challengerturnier in Belo Horizonte teil und erreichte das Finale. In Peking war er als Titelverteidiger gesetzt und überraschte viele, als er in der ersten Runde den favorisierten Belgier Steve Darcis 6:4, 7:5 besiegen konnte. In der zweiten Runde musste er sich dem Argentinier David Nalbandian mit 6:70 und 1:6 geschlagen geben.

Am 27. August 2013 gab Massú seinen Rücktritt vom professionellen Tennissport bekannt.[1] Seine beste Position in der ATP-Weltrangliste war Platz 9, den er kurz nach seinem Olympiasieg erreichte. 2019 gab Massú in Kitzbühel dank einer Wildcard an der Seite von Dominic Thiems Bruder Moritz Thiem im Doppel ein einmaliges Überraschungscomeback, sie unterlagen aber Hugo Dellien und David Vega Hernández in Runde 1.[2]

Von April 2019 bis April 2023 war er Trainer von Dominic Thiem.[3] Unter Massú gewann Thiem 2020 die US Open. Zudem erreichte Thiem das Finale der French Open im Jahr 2019 sowie das Finale der Australian Open im Frühjahr 2020.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Legende (Siege in Klammern)
Grand Slam
Tennis Masters Cup
Olympische Spiele (2)
ATP Masters Series
ATP International Series Gold (1)
ATP International Series (4)
ATP Challenger Tour (9)
ATP-Titel nach Belag
Hartplatz (2)
Sand (5)
Rasen (0)

Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turniersiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ATP World Tour[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 24. Februar 2002 Argentinien Buenos Aires Sand Argentinien Agustín Calleri 2:6, 7:65, 6:2
2. 20. Juli 2003 NiederlandeNiederlande Amersfoort Sand NiederlandeNiederlande Raemon Sluiter 6:4, 7:63, 6:2
3. 28. September 2003 ItalienItalien Palermo Sand FrankreichFrankreich Paul-Henri Mathieu 1:6, 6:2, 7:60
4. 25. Juli 2004 OsterreichÖsterreich Kitzbühel Sand Argentinien Gastón Gaudio 7:63, 6:4
5. 22. August 2004 Griechenland Athen Hartplatz Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mardy Fish 6:3, 3:6, 2:6, 6:3, 6:4
6. 26. Februar 2006 Brasilien Costa do Sauípe Sand SpanienSpanien Alberto Martín 6:3, 6:4
ATP Challenger Tour[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 13. September 1998 Ecuador Quito (1) Sand Mexiko Mariano Sánchez 3:6, 6:3, 6:0
2. 27. Juni 1999 Italien Biella Sand Usbekistan Oleg Ogorodov 7:6, 5:7, 6:4
3. 12. September 1999 Ecuador Quito (2) Sand Ecuador Luis Morejón 6:2, 3:6, 6:3
4. 7. November 1999 Chile Santiago de Chile Sand Marokko Karim Alami 6:7, 6:2, 6:4
5. 21. September 2003 Polen Stettin Sand Spanien Albert Portas 6:4, 6:3
6. 11. Mai 2008 Kroatien Rijeka Sand Belgien Christophe Rochus 6:2, 6:2
7. 12. Oktober 2008 Brasilien Florianópolis II Sand Frankreich Olivier Patience 6:74, 6:2, 6:1
8. 22. November 2009 Mexiko Cancún Sand Slowenien Grega Žemlja 6:3, 7:5

Finalteilnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 7. Mai 2000 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Orlando Sand Chile Fernando González 2:6, 3:6
2. 7. Januar 2001 AustralienAustralien Adelaide Hartplatz Deutschland Tommy Haas 3:6, 1:6
3. 27. Juli 2003 OsterreichÖsterreich Kitzbühel Sand Argentinien Guillermo Coria 1:6, 4:6, 2:6
4. 14. September 2003 Rumänien Bukarest Sand SpanienSpanien David Sánchez 2:6, 2:6
5. 19. Oktober 2003 SpanienSpanien Madrid Hartplatz (i) SpanienSpanien Juan Carlos Ferrero 3:6, 4:6, 3:6
6. 5. Februar 2006 Chile Viña del Mar (1) Sand Argentinien José Acasuso 4:6, 3:6
7. 30. April 2006 Marokko Casablanca Sand ItalienItalien Daniele Bracciali 1:6, 4:6
8. 23. Juli 2006 NiederlandeNiederlande Amersfoort Sand Serbien Novak Đoković 6:75, 4:6
9. 4. Februar 2007 Chile Viña del Mar (2) Sand Peru Luis Horna 5:7, 3:6

Doppel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turniersiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ATP World Tour[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 22. August 2004 Griechenland Athen Hartplatz Chile Fernando González Deutschland Nicolas Kiefer
Deutschland Rainer Schüttler
6:2, 4:6, 3:6, 7:67, 6:4
ATP Challenger Tour[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 6. November 2011 Kolumbien Medellín Sand Chile Paul Capdeville Italien Alessio di Mauro
Italien Matteo Viola
6:2, 4:6, [10:8]

Finalteilnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 7. März 2004 Mexiko Acapulco Sand Argentinien Juan Ignacio Chela Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bob Bryan
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mike Bryan
2:6, 3:6
2. 24. Juli 2005 NiederlandeNiederlande Amersfoort Sand Chile Fernando González Peru Luis Horna
Argentinien Martín García
4:6, 4:6

Grand Slam Bilanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turnier 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Australian Open - 1 1 - 1 2 1 1 1 1 -
French Open 2 1 - 2 3 1 3 2 - 2 1
Wimbledon 1 3 1 2 1 2 1 1 - - 1
US Open 1 2 3 3 2 AF 2 1 - 1 -

Doppel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turnier 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Australian Open - 1 - - - 2
French Open - - HF - 1 -
Wimbledon - 1 2 - - -
US Open 1 VF 3 2 2 -

AF = Achtelfinale, VF = Viertelfinale, HF = Halbfinale, F = Finale, S = Sieg Ziffer = Vorrunde

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nicolás Massú – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Massu Retires After 17 Years. atpworldtour.com, 28. August 2013, abgerufen am 28. August 2013.
  2. Nicolas Massu und Moritz Thiem bilden Überraschungs-Doppel in Kitzbühel. In: www.generaliopen.com. 26. Juli 2019, abgerufen am 3. Mai 2022.
  3. Tennis - Nicolas Massu: "Eines Tages kann Dominic Thiem die Nummer 1 werden". Abgerufen am 18. April 2019.