Niederdreisbach

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Wappen Deutschlandkarte
Niederdreisbach
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Niederdreisbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 45′ N, 7° 56′ OKoordinaten: 50° 45′ N, 7° 56′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Altenkirchen (Westerwald)
Verbandsgemeinde: Daaden-Herdorf
Höhe: 296 m ü. NHN
Fläche: 4,17 km2
Einwohner: 862 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 207 Einwohner je km2
Postleitzahl: 57520
Vorwahl: 02743
Kfz-Kennzeichen: AK
Gemeindeschlüssel: 07 1 32 075
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 4
57567 Daaden
Website: www.daaden-herdorf.de
Ortsbürgermeisterin: Andrea Morche
Lage der Ortsgemeinde Niederdreisbach im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
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Karte
Freibad Niederdreisbach

Niederdreisbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf an.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortsgemeinde liegt im Daadetal an der Mündung des Dreisbachs in den Daadenbach zwischen Schutzbach im Westen und Biersdorf (Daaden) im Südosten; im Süden liegt Weitefeld.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ursprünge des Ortes liegen in den Wanderungen der Kelten, die im heutigen Dreisbachtal nach Eisenerzvorkommen suchten. Vom keltischen Name des Baches dreisafa leitet sich der Ortsname ab, als dieser in Dreisbach umgewandelt wurde. Bis zur festen Besiedlung des Tales dauerte es noch bis zum 12. und 13. Jahrhundert, als das Dreisbachtal entsumpft, gerodet und urbar gemacht wurde und die ersten Höfe entstanden sind. Kernsiedlung von Niederdreißbach, wie es noch bis ins 18. Jahrhundert geschrieben wurde, war ein im Spätmittelalter errichteter Einzelhof in Blockflur. Eine Urkunde von 1252, in der ein Herbord von Dreisbach erwähnt wurde, bestätigt diesen Siedlungsbeginn, die sich im alten Flurnamen „Weijre Horstatt“ (zwischen den Fluren „In der Bruchwies“ und „In der Bitze“) erhalten hat.[2]

Niederdreisbach gehörte bis zum Jahr 1806 zur Grafschaft Sayn-Altenkirchen und zum Kirchspiel Daaden. Die Grafschaft Sayn-Altenkirchen kam 1791 auf dem Erbweg zu Preußen und wurde 1803 im Reichsdeputationshauptschluss dem Fürstentum Nassau-Usingen zugesprochen. 1806 traten die beiden nassauischen Fürsten dem napoleonischen Rheinbund bei, sodass die Region von 1806 an zum Herzogtum Nassau gehörte. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen wurde das Gebiet der ehemaligen saynischen Grafschaften an das Königreich Preußen abgetreten.

Unter der preußischen Verwaltung wurde Niederdreisbach der Bürgermeisterei Daaden im neu errichten Kreis Altenkirchen (Regierungsbezirk Koblenz) zugeordnet, der von 1822 an zur Rheinprovinz gehörte.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Niederdreisbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[1][3]

Jahr Einwohner
1815 133
1835 185
1871 245
1905 422
1939 496
1950 591
Jahr Einwohner
1961 667
1970 855
1987 979
1997 993
2005 985
2022 862

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Niederdreisbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender. Bis 2009 gehörten dem Gemeinderat 16 Ratsmitglieder an.[4]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andrea Morche wurde am 16. Februar 2023 Ortsbürgermeisterin von Niederdreisbach.[5] Bei der Direktwahl am 29. Januar 2023 war sie mit einem Stimmenanteil von 58,54 % gewählt worden.[6]

Morches Vorgänger Udo Bender hatte das Amt 2019 übernommen. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde ursprünglich Lea Sürken mit einem Stimmenanteil von 86,87 % gewählt. Sürken trat das Amt jedoch aus persönlichen Gründen nicht an. Daraufhin wurde am 26. Oktober 2019 eine Wiederholungswahl angesetzt, bei der Udo Bender mit einem Stimmenanteil von 75,37 % gewählt wurde. Er war damit Nachfolger von Stefan Strunk, der das Amt zehn Jahre ausgeübt hatte.[7][8][9] Im Oktober 2022 kündigte Udo Bender an, sein Ehrenamt zum 31. Oktober 2022 niederzulegen, wodurch eine Neuwahl notwendig wurde.[10]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswert sind die Fachwerkbauten im Ortskern. Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Niederdreisbach

In dem Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden wurde die Gemeinde mehrfach mit Medaillen ausgezeichnet.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hüttenindustrie prägte 200 Jahre lang den Ort, bis 1965 die „Niederdreisbacher Hütte“ stillgelegt wurde. Heute befindet sich an der Stelle der „Niederdreisbacher Hütte“ ein Betonwerk.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niederdreisbach besitzt einen Bahnhof an der Eisenbahnstrecke Daadetalbahn, auf welcher die Züge der Linie RB97 der Westerwaldbahn GmbH nach dem Rheinland-Pfalz-Takt täglich im Stundentakt von Betzdorf nach Daaden verkehren.

Linie Verlauf Takt
RB97 Daadetal-Bahn:
Betzdorf (Sieg) – Alsdorf (Westerw) – Schutzbach – Niederdreisbach – Biersdorf (Westerw) Ort – Daaden
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2022
60 min

Aufgrund der Lage im Landkreis Altenkirchen gilt der Tarif des Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Niederdreisbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Marianne Schubert-Thaler: Niederdreisbach (Westerwald). In: Heimatjahrbuch Kreis Altenkirchen 1982, S. 142 ff.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Regionaldaten
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Niederdreisbach. Abgerufen am 12. November 2019.
  5. Sitzungsbericht OGR Niederdreisbach 2/23. In: Pressemitteilung. Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf, 13. März 2023, abgerufen am 12. April 2023.
  6. Andrea Morche zur Ortsbürgermeisterin gewählt. In: Pressemitteilung. Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf, 30. Januar 2023, abgerufen am 9. Februar 2023.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Daaden-Herdorf, Verbandsgemeinde, neunte Ergebniszeile. Abgerufen am 12. November 2019.
  8. Daniel Montanus: Lea Sürken: Rückzieher vor dem Amtsantritt. Siegener Zeitung, 4. Juni 2019, abgerufen am 12. November 2019.
  9. Peter Seel: Udo Bender wird neuer Orts-Chef in Niederdreisbach. Rhein-Zeitung, 7. Oktober 2019, abgerufen am 12. November 2019.
  10. Achim Dörner: Udo Bender tritt zurück. Siegener Zeitung, 14. Oktober 2022, abgerufen am 18. Januar 2023.