Niob(V)-oxid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kristallstruktur
Kristallstruktur von Niob(V)-oxid
_ Nb5+ 0 _ O2−
Allgemeines
Name Niob(V)-oxid
Andere Namen
  • Diniobpentoxid
  • Nioboxid (mehrdeutig)
Verhältnisformel Nb2O5
Kurzbeschreibung

weißes, geruchloses Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1313-96-8
EG-Nummer 215-213-6
ECHA-InfoCard 100.013.831
PubChem 123105
Wikidata Q419787
Eigenschaften
Molare Masse 265,81 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,55 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

1491 °C (α-Modifikation)[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[1]
Toxikologische Daten

> 10.000 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Niob(V)-oxid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Oxide des Elements Niob. Es liegt in Form eines unbrennbaren, weißen und geruchlosen Pulvers vor.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niob(V)-oxid entsteht bei der Oxidation von Niob an Luft. In reiner Form kann es durch Hydrolyse von Niob(V)-chlorid gewonnen werden.

Niob(V)-oxid kann auch in einem Sol-Gel-Prozess aus Niobethoxid Nb(OC2H5)5 gewonnen werden.[3]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niob(V)-oxid besitzt eine monokline Kristallstruktur[4] und einen Brechungsindex von 2,3[5] bei 500 nm und ist im Bereich von 350 bis 7000 nm transparent.[2] Niob(V)-oxid kommt jedoch in mehreren Modifikationen vor, von denen die meist vorliegende B-Form unterhalb von 750 °C stabil ist. Sie kristallisiert monoklin in Blättchen und hat einen Aufbau wie Antimon(V)-oxid mit einem nahezu hexagonal dichten Sauerstoff-Gitter. Die Verknüpfung der Koordinationspolyeder entspricht dem Rutiltyp mit der Raumgruppe B2/b (Raumgruppen-Nr. 15, Stellung 3)Vorlage:Raumgruppe/15.3, a = 1273 pm, b = 556 pm, c = 488 pm, γ = 105°05'. Oberhalb von etwa 750 °C ist die H-Form thermodynamisch stabil.[6]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niob(V)-oxid wird zur Erhöhung des Brechungsindexes in optischen Gläsern, z. B. in Objektiven für Fotoapparate und Kopiergeräte sowie in Brillengläsern, verwendet. Zusätzlich wird es zur Herstellung von Lithiumniobat sowie Calcium-Barium-Niobat benutzt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Eintrag zu Niob(V)-oxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 29. März 2018. (JavaScript erforderlich)
  2. a b Datenblatt Niob(V)-oxid bei Merck, abgerufen am 20. Februar 2010.
  3. Science24: Tuning the nanostructuration of Nb2O5 oxides for specific optical non linear properties
  4. Taschenbuch für Chemiker und Physiker: Band 3; Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale; Von Roger Blachnik, Jean D’Ans, Ellen Lax, Claudia Synowietz; Springer Verlag 1998; ISBN 3-540-60035-3.
  5. Foyol: Evaporation Materials (Memento des Originals vom 5. März 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.foyol.com
  6. Georg Brauer (Hrsg.) u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band III, Ferdinand Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1465.