Niobgermanium

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Niobgermanium
_ Nb 0 _ Ge
Kristallsystem

kubisch

Raumgruppe

Pm3n (Nr. 223)Vorlage:Raumgruppe/223

Allgemeines
Name Niobgermanium
Andere Namen

Germaniumtriniob

Verhältnisformel GeNb3
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12025-22-8
PubChem 14475409
Wikidata Q7039311
Eigenschaften
Molare Masse 351,36 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Niobgermanium ist eine intermetallische chemische Verbindung aus der Gruppe der Niob-Germanium-Verbindungen. Neben der gut untersuchten Form GeNb3 sind noch GeNb, GeNb2, GeNb4, Ge3Nb, Ge7Nb10, Ge0,8Nb3,2, Ge3Nb5, Ge2Nb3, Ge2Nb sowie viele nichtstöchiometrische Phasen bekannt.[2]

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niobgermanium kann durch Abschrecken einer Schmelze der Elemente oder durch Reduktion Mischung aus Niobpentachlorid und Germanium(IV)-chlorid mit Wasserstoff bei 1000 bis 1300 °C gewonnen werden.[2][3][4]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niobgermanium ist ein Supraleiter mit einer Sprungtemperatur von 23,2 K,[5] was 1973 entdeckt wurde.[6] Er besitzt eine Kristallstruktur vom Typ der β-Modifikation des Wolframs.[2] Wie auch Nb3Sn kristallisiert es in geordneten Strukturen des so genannten A15-Typs mit der Raumgruppe Pm3n (Raumgruppen-Nr. 223)Vorlage:Raumgruppe/223, deren auffälliges Strukturmerkmal die kurzen Niob-Niob-Abstände von 258 pm sind.[7]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niobgermanium wird in Josephson-Kontakten und in supraleitenden Quanteninterferenzeinheiten (SQUIDs) verwendet.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. a b c d Jane E. Macintyre: Dictionary of Inorganic Compounds. CRC Press, 1992, ISBN 978-0-412-30120-9, S. 3315 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. William S. Rees, Jr.: CVD of Nonmetals. John Wiley & Sons, 2008, ISBN 3-527-61480-X, S. 57 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. S. Chikazumi, Norio MIURA: Physics in High Magnetic Fields Proceedings of the Oji International Seminar Hakone, Japan, September 10–13, 1980. Springer Science & Business Media, 2012, ISBN 978-3-642-81595-9, S. 20 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Heiko Lueken: Magnetochemie Eine Einführung in Theorie und Anwendung. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-322-80118-0, S. 26 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. I. A. Parinov: Microstructure and Properties of High-Temperature Superconductors. Springer Science & Business Media, 2013, ISBN 978-3-642-34441-1, S. 1 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Christoph Janiak, Hans-Jürgen Meyer, Dietrich Gudat, Ralf Alsfasser: Riedel Moderne Anorganische Chemie. Walter de Gruyter, 2012, ISBN 978-3-11-024901-9, S. 326 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).