Messe Nischni Nowgorod

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Nischni-Nowgoroder Messe
Ausstellungshalle der Messe

Ausstellungshalle der Messe

Daten
Ort Russland,
Nischni Nowgorod, Kanawinski Stadtbezirk
Baumeister Agustín de Betancourt
Architekt Auguste de Montferrand
Baustil Neo-russischer, Empire
Baujahr 1817
Koordinaten 56° 19′ 42″ N, 43° 57′ 39″ OKoordinaten: 56° 19′ 42″ N, 43° 57′ 39″ O
Besonderheiten
Dauerausstellung „Russland ist meine Geschichte“,
Sitz des die Einweihung des Gouverneurs

Die Nischni-Nowgoroder Messe (russisch Нижегородская ярмарка) war eine Messe in Russland, deren Vorgänger von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis 1816 jährlich im Juli in der Nähe des Makarjew-Klosters am linken Ufer der Wolga stattfand. Nach einem verheerenden Feuer im Jahr 1816 wurde sie nach Nischni Nowgorod verlegt. Trotzdem wurde sie für einige Jahrzehnte weiterhin als „Makarjew-Markt“ bezeichnet. Die Messe zog viele Kaufleute aus Indien, Iran und Zentralasien an.

Laut Durland, einem Journalisten, der 1905 die Messe besuchte, datieren die Ursprünge der Messe „vor der Entdeckung Amerikas“. Die Messe wurde von Moskowiter Fürsten gegründet, um mit der seit 1257 stattfindenden Messe von Kasan zu konkurrieren und den Handel von dieser wegzulenken. Zu der Zeit, als Durland die Messe besuchte, bestand sie aus 60 Gebäuden, 2.500 Basaren und 8.000 Exponaten mit Handelswaren zusammen mit einer breiten Palette von Auftritten für die Öffentlichkeit. Die Messe war ein Handelszentrum, das etwa die Hälfte der gesamten Produktion von Exportgütern in Russland verkaufen sollte.

Anfang 1922 wurde gemeldet, dass die Sowjetregierung eine Wiedereröffnung der regelmäßigen Messe plane und eine Untersuchung des Messegeländes hat vornehmen lassen.[1] Ab 1929 fand die Messe dann nicht mehr statt.

1991 wurde eine Gesellschaft namens Nishegorodskaja jarmarka (russisch Нижегородская ярмарка, Nischni-Nowgoroder Jahrmarkt/Messe) mit dem Hauptsitz im ehemaligen Hauptgebäude der Messe gegründet. Das Messegebäude wurde später ein Ausstellungszentrum. Das Hotel liegt im historischen Zentrum des alten Kanavino.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alexandre Dumas: De Paris à Astrakan ou Voyage en Russie, 1858.
  • Henry Alexander Munro-Butler-Johnstone: Eine Reise zur Wolga zur Messe von Nischni Nowgorod. J. Parker and co., Oxford 1876.
  • Anne Lincoln Fitzpatrick: Die große russische Messe: Nischni Nowgorod, 1840–90. Macmillan, Houndmills/Basingstoke/Hampshire; in association with St. Antony’s College, Oxford 1990, ISBN 0-333-42437-9.
  • Jules Verne: Michael Strogoff: Der Kurier des Zaren. (Dieser historische Roman enthält eine Beschreibung der Messe in Nischni Nowgorod).
  • Kellogg Durland: Die Rote Herrschaft, die wahre Geschichte eines abenteuerlichen Jahres in Russland. The Century Company, New York 1908, S. 320–329. (Eine Beschreibung der Messe, die der Autor, ein Journalist, 1905 kurz nach der Auflösung der ersten Duma besuchte).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wiedereröffnung der Messen in Nishni-Nowgorod. In: Der Rauchwarenmarkt Nr. 17, Berlin, 21. Januar 1922, S. 3.