Nitibe (Verwaltungsamt)

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Verwaltungsamt Nitibe
Posten der Grenzpolizei in Citrana
Verwaltungssitz Citrana
Fläche 299,50 km²[1]
Einwohnerzahl 13.496 (2022)[2]
Sucos Einwohner (2022)[2]
Banafi 1.968
Beneufe 3.164
Lelaufe 3.807
Suniufe 2.210
Usitaco 2.347
Übersichtskarte
Verwaltungsamt Nitibe
Nitibe (Osttimor)
Nitibe (Osttimor)
Nitibe

Nitibe (Nítibe) ist ein osttimoresisches Verwaltungsamt (portugiesisch Posto Administrativo) in der Sonderverwaltungsregion Oe-Cusse Ambeno. Hauptort ist Citrana.[3][4]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Nitibe liegt im Zentrum des Verwaltungsamts

Bis 2014 wurden die Verwaltungsämter noch als Subdistrikte bezeichnet. Vor der Gebietsreform 2015 hatte Nitibe eine Fläche von 301,72 km².[5] Nun sind es 299,50 km².[1]

Nitibe teilt sich in fünf Sucos: Banafi, Beneufe (Bene-Ufe, Bebe Ufe), Lelaufe (Lela Ufe), Suniufe (Suni Ufe) und Usitaco (Usi Taco) mit dem Ort Nitibe. Hauptort ist die Küstenstadt Citrana im Suco Beneufe.[3] Höchster Berg ist mit 1171 m der Manoleu, im Zentrum von Beneufe.[6] Fünf Kilometer vor der Küste des Verwaltungsamts Nitibes bei Citrana liegt die Insel Fatu Sinai (Batek), deren Besitz zwischen Indonesien und Osttimor ebenso umstritten ist, wie das Gebiet um Naktuka, das sogenannte Citrana-Dreieck.[7]

Einwohner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohner von Taknebo

Nitibe hat 13.496 Einwohner (2022), davon sind 6.854 Männer und 6.642 Frauen. Im Verwaltungsamt gibt es 2.928 Haushalte.[2] Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher des Atoni-Dialekts der Nationalsprache Baikeno. Der Altersdurchschnitt beträgt 18,0 Jahre (2010,[5] 2004: 18,8 Jahre[9]).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 2009 fuhr eine Gruppe von indonesischen Soldaten in das osttimoresische Dorf Naktuka (Suco Beneufe) und begann Fotos von neu errichteten Gebäuden zu machen.[10] Sie wurden von den Einwohnern kurzerhand rausgeworfen und über die Grenze zurückgeschickt. Am 26. Mai 2010 drangen 28 bewaffnete Soldaten der Streitkräfte Indonesiens in Beneufe ein und setzten in Naktuka ihre Flagge, einen Kilometer von der Grenze entfernt.[11] Am 29. Mai 2010 zerstörten sie die beiden Häuser zweier sozialen Einrichtungen im Suco.[12] Am 24. Juni drang erneut eine bewaffnete Einheit der indonesischen Armee einen Kilometer in das Gebiet von Naktuka ein, zog sich aber zurück, als sie auf eine Einheit der osttimoresischen Grenzpolizei traf. Einwohner sehen einen Zusammenhang mit der unklaren Grenzziehung zwischen den Ländern. Dies war der schwerste Vorfall zwischen den beiden Ländern seit der Unabhängigkeit Osttimors 2002. Am 4. März 2011 verletzten indonesische Soldaten erneut die Grenze und vertrieben Einwohner vom umstrittenen Landstreifen.[13] Am 28. Oktober 2011 schossen indonesische Soldaten auf Osttimoresen, die die Grenze illegal mit einem Wagen überquert hatten.[14]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Wahlen 2004/2005 wurde Miguel Busan von der Landesregierung Osttimors zum Administrator des damaligen Subdistrikts ernannt. 2014 war Eurico C. Bobo Administrator,[15] 2024 Teodoro Sila.[16]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

68 % der Haushalte in Nitibe verfügen über Kokospalmen, 69 % bauen Maniok an, 76 % Reis, ebenso viele Mais, 68 % Gemüse und 14 % Kaffee.[17]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nitibe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b c Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2023.
  3. a b Timor-Leste District Atlas: Oecusse District. (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF-Datei; 392 kB) Version 02, August 2008, United Nations Integrated Mission In Timor-Leste (UNMIT), abgerufen am 18. Juni 2014.
  4. Jornal da República: Diploma Ministerial n.o 24/2014 de 24 de Julho – Orgânica dos Postos Administrativos (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  5. a b Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English) (Memento vom 12. August 2011 im Internet Archive) (PDF; 2,5 MB)
  6. Caitlin Sanchez, Venancio Lopes Carvalho, Andrew Kathriner, Mark O’Shea und Hinrich Kaiser: First report on the herpetofauna of the Oecusse District, an exclave of Timor-Leste, Herpetology Notes, volume 5: 137-149 (2012), 28. April 2012 (Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.markoshea.info, abgerufen am 7. Juni 2014.
  7. GMN TV: Xanana aprezenta progresu negosiasaun fronteira marítima no terrestre ba PN, 21. Januar 2022 (Memento des Originals vom 6. Juli 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gmntv.tl, abgerufen am 23. Januar 2022.
  8. a b Seeds of Life
  9. Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004 (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 14 MB)
  10. International Crises Group, 20. Mai 2010, Timor-Leste: Oecusse and the Indonesian Border (Memento vom 8. August 2010 im Internet Archive)
  11. Diario Nacional, 1. Juni 2010, Indonesian TNI raises Merah Putih flag in Oe-cuse
  12. Radio Televisaun Timor Leste , 1 June 2010, Indonesia’s TNI soldiers destroy social houses in Oe-cusse
  13. Diario Nacional, 4. März 2011, TNI soldiers illegally enter Naktuka
  14. Suara Timor Loro Sa'e, 18. November 2011, Naktuka case investigated
  15. Ministerium für Staatsadministration: Nitibe, abgerufen am 19. Juni 2020.
  16. The Okussi Post: Staka sira iha Naktuka la’os liña fronteira definitivu, 2. Februar 2024, abgerufen am 4. Februar 2024.
  17. Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch) (Memento vom 9. April 2015 im Internet Archive) (PDF; 9,8 MB)

Koordinaten: 9° 21′ S, 124° 14′ O