Norbert Michelisz

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Norbert Michelisz (2015)

Norbert Michelisz (* 8. August 1984 in Mohács) ist ein ungarischer Automobilrennfahrer. Er war 2009 Meister im Seat Leon Eurocup. Von 2008 bis 2017 nahm er an der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC), sowie ab 2018 an dessen Nachfolgeserie dem Tourenwagen-Weltcup (WTCR) teil. In der Saison 2019 wurde er Gesamtsieger des Tourenwagen-Weltcups.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michelisz in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft 2011
Michelisz in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft 2014 (vorne)

Michelisz' Motorsportlaufbahn begann reichlich ungewöhnlich. In Ermangelung des Budgets für eine echte Rennfahrerkarriere bestritt Michelisz Grand-Prix-Legends-Rennen im Internet und wurde dabei vom ungarischen Rennfahrer Gábor Wéber entdeckt. Dieser empfahl ihn Teambesitzer Zoltán Zengõ weiter, der ihm 2005 einen Test auf dem Hungaroring ermöglichte, bei dem Michelisz überzeugte.[1] Er bekam daher 2006 ein Cockpit im ungarischen Suzuki Swift Cup, den er auf Anhieb gewann. Im Jahr darauf wurde Michelisz Meister im ungarischen Renault Clio Cup.[2] 2008 trat er im Seat Leon Cup an. Während er im Eurocup den 14. Gesamtrang belegte, wurde er Vizemeister des ungarischen Cups. Darüber hinaus debütierte er in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) in einem Seat Leon TFSI von Sunred Engineering. 2009 trat Michelisz erneut im Seat Leon Eurocup an und entschied in diesem Jahr die Meisterschaft für sich. Außerdem wurde er Dritter im spanischen Seat Leon Supercopa und im European Touring Car Cup. Darüber hinaus nahm er für Sunred Engineering erneut an einem Rennwochenende der WTCC teil.

Zwar startete Michelisz 2010 erneut bei fünf Rennen des spanischen Seat Leon Supercopa und wurde 23. in der Gesamtwertung, sein Hauptaugenmerk lag in dieser Saison jedoch auf der WTCC. Für sein altes Team Zengõ Motorsport startete er in einem Seat Leon 2.0 TDI. Michelisz nahm erstmals an allen Rennen teil. Nachdem er in Mimasaka als Dritter erstmals auf dem Podium stand, gewann er in Macau beim Saisonfinale sein erstes Rennen in der WTCC und wurde damit auch erster ungarischer Sieger eines FIA-Weltmeisterschaftslaufes.[2] Die Saison schloss er als bester Neuling auf dem neunten Gesamtrang ab. 2011 stieg er in einem BMW 320 TC für das Zengő-Dension Team zum zweiten Rennwochenende in die WTCC ein. Mit einem zweiten Platz als bestes Resultat lag er am Saisonende erneut auf dem neunten Platz in der Weltmeisterschaft. 2012 absolviert Michelisz eine weitere Saison in der WTCC. Wéber war bei einigen Rennen sein Teamkollege.[3] Auf dem Hungaroring gelang ihm ein Sieg. Darüber hinaus stand er bei zwei weiteren Rennen auf dem Podium. In der Weltmeisterschaft verbesserte er sich auf den sechsten Platz. Darüber hinaus bestritt er 2012 zwei Rennen in der Superstars International Series.

2013 wechselte Zengõ Motorsport auf einen Honda Civic WTCC. Michelisz gewann in Suzuka und erreichte insgesamt sieben Podest-Platzierungen. Er beendete die Saison ein weiteres Mal auf dem sechsten Gesamtrang. 2014 verfehlte Michelisz bei Zengõ Motorsport einen Rennsieg. Bis auf einmal schaffte er es aber stets in die Top-10. Ihm gelangen vier Podest-Platzierungen und in der Fahrerwertung verbesserte er sich auf den vierten Platz. 2015 ging Michelisz erneut für Zengõ Motorsport in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft an den Start.[4] Auf dem Hungaroring gewann er ein Rennen. In der Fahrerwertung erreichte er den sechsten Platz.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2006: Ungarischer Suzuki Swift Cup (Meister)
  • 2007: Ungarischer Renault Clio Cup (Meister)
  • 2007: Ungarischer Seat Leon Cup (Platz 22)
  • 2008: Ungarischer Seat Leon Cup (Platz 2)
  • 2008: Seat Leon Eurocup (Platz 14)
  • 2008: WTCC
  • 2009: Seat Leon Eurocup (Meister)
  • 2009: Spanischer Seat Leon Supercopa (Platz 3)
  • 2014: WTCC (Platz 4)
  • 2015: WTCC (Platz 6)
  • 2016: WTCC (Platz 4)
  • 2017: WTCC (Platz 2)
  • 2018: WTCR (Platz 4)
  • 2019: WTCR (Gesamtsieger)

Einzelergebnisse in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Punkte Rang
2008 Sunred Engineering Brasilien BRA Mexiko MEX Spanien ESP Frankreich FRA Tschechien CZE Portugal POR Vereinigtes Konigreich GBR Deutschland GER Europa EUR Italien ITA Japan JPN Macau MAC 0
DNF 16
2009 Sunred Engineering Brasilien BRA Mexiko MEX Marokko MAR Frankreich FRA Spanien ESP Tschechien CZE Portugal POR Vereinigtes Konigreich GBR Deutschland GER Italien ITA Japan JPN Macau MAC 0
DNF NC
2010 Zengõ-Dension Team Brasilien BRA Marokko MAR Italien ITA Belgien BEL Portugal POR Vereinigtes Konigreich GBR Tschechien CZE Deutschland GER Spanien ESP Japan JPN Macau MAC 104 9.
10 9 7 10 19* 8 6 7 7 DNF 9 7 DNF 14 8 11 11 12 3 7 5 1
2011 Zengõ-Dension Team Brasilien BRA Belgien BEL Italien ITA Ungarn HUN Tschechien CZE Portugal POR Vereinigtes Konigreich GBR Deutschland GER Spanien ESP Japan JPN China Volksrepublik CHN Macau MAC 88 9.
7 8 4 7 2 15 8 15 8 4 NC 12 15 DNF 7 6 15 9 11 DNF 8 9
2012 Zengõ Motorsport Italien ITA Spanien ESP Marokko MAR Slowakei SLK Ungarn HUN Osterreich AUT Portugal POR Brasilien BRA Vereinigte Staaten USA Japan JPN China Volksrepublik CHN Macau MAC 155 6.
9 8 7 4 9 DNF 61 6 7 1 9 5 43 10 9 5 35 2 13 DNF 153 24 NC 21*
2013 Zengõ Motorsport Italien ITA Marokko MAR Slowakei SLK Ungarn HUN Osterreich AUT Russland RUS Portugal POR Argentinien ARG Vereinigte Staaten USA Japan JPN China Volksrepublik CHN Macau MAC 185 6.
8 22 DNF 15* 33 21 22 8 14 3 34 5 DNF4 DNS 73 5 20 3 11 DNF 10 3 45 DNF
2014 Zengõ Motorsport Marokko MAR Frankreich FRA Ungarn HUN Slowakei SLK Osterreich AUT Russland RUS Belgien BEL Argentinien ARG China Volksrepublik CHN China Volksrepublik CHN Japan JPN Macau MAC 201 4.
9 DNS 74 8 6 10 34 C 9 4 9 7 7 7 24 7 6 5 54 4 4 3 24 4
2015 Zengõ Motorsport Argentinien ARG Marokko MAR Ungarn HUN Deutschland GER Russland RUS Slowakei SLK Frankreich FRA Portugal PRT Japan JPN China Volksrepublik CHN Thailand THA Katar QAT 193 6.
6 7 8 11 8 1 44 DNF 7 3 DNF 8 6 2 34 4 21 14* 6 11 DNF 12 7 3
Legende
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung
  • 1: Erster im Qualifying, 2: Zweiter im Qualifying,...

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Norbert Michelisz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Michelisz: Von der Spielkonsole in die Tourenwagen-WM“ (Motorsport-Total.com am 16. Oktober 2010)
  2. a b Career (michelisz.net; abgerufen am 26. Februar 2011)
  3. „Zengö-Team mit zwei Autos für Michelisz und Weber“ (Motorsport-Total.com am 2. März 2012)
  4. MOL Group wird Hauptsponsor von Norbert Michelisz 2015. ots.at, 13. Februar 2015, abgerufen am 28. Februar 2015.