Nordmark

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Die Nordmark zwischen 965 und 983

Die Nordmark war eine Markgrafschaft des Heiligen Römischen Reiches von 965 bis 983 zwischen Elbe und Oder. Sie umfasste im Wesentlichen das Gebiet der späteren Mark Brandenburg.

Nach dem Slawenaufstand von 983 kam das Gebiet vollständig unter slawische Herrschaft.

Gebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nordmark grenzte bis 983 im Norden (mit „fließenden Grenzen“) an die Mark der Billunger, im Osten an das Herzogtum Polen, im Süden an die Mark Lausitz und im Westen an das Stammesherzogtum Sachsen.[1]

Geschichte einschließlich der vorherigen Ostmark und der Zeit danach bis zur Mark Brandenburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ostmark 936–965[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 928/29 eroberte König Heinrich I. die Burg Brandenburg und das umliegende Gebiet und gliederte es ins Ostfränkische Reich ein. 936 wurde unter König Otto I. in den Gebieten östlich von Elbe und Saale die Sächsische Ostmark eingerichtet. Markgraf wurde Gero.

Nordmark 965–983[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Gero's Tod 965 wurde die Ostmark in fünf kleinere Marken, darunter die Nordmark, aufgeteilt. Erster Markgraf in der Nordmark wurde Dietrich von Haldensleben.

Slawisches Gebiet 983–1150[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Slawenaufstand von 983 kam das Gebiet vollständig unter slawische Herrschaft. Der Titel des Markgrafen wurde durch die deutschen Könige aber weiter verliehen, zuerst an die Grafen von Walbeck, dann an dessen Nachkommen. Bis etwa 1100 setzte wahrscheinlich kein Markgraf seinen Fuß in das Gebiet östlich der Elbe. 1109 drang Udo IV. kurzzeitig bis Brandenburg vor. In dieser Zeit scheinen kleine Gebiete östlich der Elbe (Elb-Havel-Winkel) wieder unter deutsche Herrschaft gekommen zu sein. Keine Urkunde oder erzählende Quelle dieser Zeit weist jedoch auf eine reale Herrschaftsausübung eines Markgrafen in diesem Gebiet hin.

Mark Brandenburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1150 eroberte Albrecht der Bär die Burg Brandenburg. Er legte damit die Grundlage für die Entstehung der Mark Brandenburg auf dem Gebiet der damaligen Nordmark. Andere Teile gingen zunächst an das Erzstift Magdeburg, die Markgrafschaft Lausitz und das Herzogtum Pommern, wurden aber später[2] durch seine Nachkommen größtenteils der Mark Brandenburg eingegliedert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lieselott Enders: Altmark, Nordmark und die Elbe. Werden einer historischen Region. In: Aedificatio terrae: Beiträge zur Umwelt- und Siedlungsarchäologie Mitteleuropas. Festschrift für Eike Gringmuth-Dallmer zum 65. Geburtstag, hrsg. von Gerson H. Jeute, 2007
  • Johannes Schultze: Nordmark und Altmark. 1957 (nachgedruckt in: Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte. 1964).
  • Lutz Partenheimer: Die Entstehung der Mark Brandenburg. Mit einem lateinisch-deutschen Quellenanhang. 1. und 2. Auflage, Köln/Weimar/Wien 2007

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Nordmark – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die von der älteren Forschung, zum Teil aber auch noch in neueren Darstellungen, angenommene weitgehende territoriale Übereinstimmung der Nordmark mit der Altmark wurde zuerst 1957 von Johannes Schultze abgelehnt; 2007 griff Lieselott Enders das Thema auf.
  2. um 1240 bis 1254