Numismatisches Museum Athen

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Iliou Melathron
Eingangsseite des Gebäudes

Das Numismatische Museum (griechisch Νομισματικό Μουσείο) in Athen zeigt die Herstellung und Verbreitung von Münzen sowie das Zahlungswesen in der griechischen Antike. Im 2. Stock werden mittelalterliche europäische Münzen ausgestellt. Eine neue Abteilung widmet sich der Währungsunion. Das Museum ist heute im früheren Wohnhaus von Heinrich Schliemann untergebracht, dem Iliou Melathron, das von Ernst Ziller entworfen wurde.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innenansicht der Ausstellungsräume

Kurz nach der Unabhängigkeit Griechenlands im 19. Jahrhundert wurden vom Staat erste Münzsammlungen in Ägina zusammengestellt. Die Sammlung wurde kontinuierlich durch archäologische Ausgrabungen, Aufkäufe und Spenden erweitert. Die Gründung des Museums geht auf das Jahr 1834 zurück, zu dieser Zeit wurde auch das Archäologische Nationalmuseum eingerichtet.[2]

Im Laufe der Jahre wurde das Museum durch mehrere Verordnungen und Gesetze zu einem unabhängigen Institut. Anfangs war die Sammlung Bestandteil der Staatsbibliothek Griechenlands, wo sie zuerst präsentiert wurde. 1946 wurde die Kollektion in das Archäologische Nationalmuseum integriert. Das Museum wurde erstmals 1893 und dann noch einmal 1965 zu einem eigenständigen Institut erklärt. Seit Dezember 1998 befindet sich die Ausstellung am jetzigen Ort.[3]

Direktoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andreas Moustoxydis (1829–1832)
  • Christian Giede (1834–1836)
  • Ludwig Ross (1836–1837)
  • Kyriakos Pittakis (1837–1842)
  • Georgios Gennadios (1842–1843)
  • Georgios Kozakis (1843–1856)
  • Achilleas Postolakas (1856–1888)
  • Ioannis N. Svoronos (1890–1922)
  • Georgios Oikonomos (1923–1928)
  • Konstantinos Konstandopoulos (1928–1940)
  • Ioannis Miliadis (1940)
  • Irini Varoucha-Christodoulopoulou (1940–1963)
  • Mando Oeconomides (Μάντω Καραμεσίνη–Οικονομίδου) (1964–1994)
  • Ioannis Touratsoglou (1994–2002)
  • Despina Evgenidou (seit 2002)

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sammlung des Museums verfügt über 600.000 Einzelstücke, hauptsächlich Münzen, aber auch Medaillen, Standardgewichte, Prägestempel, Marken und andere Stücke vom 14. Jahrhundert v. Chr. bis in unsere Zeit. Die Sammlung wurde analog zur Geschichte der Münzprägung chronologisch angeordnet. Das Museum hält eine sehr wichtige Sammlung von Münzen aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. bis zum Ende der Antike bereit, von der Epoche der griechischen Poleis bis hin zur hellenistischen und römischen Periode, daneben auch die Mittelalterliche und Byzantinische Hauptsammlung von West- und Osteuropa und dem Osmanischen Reich, außerdem aus aller Welt.

Einen Großteil der Sammlung machen Münzen aus, die in Depotfunden entdeckt wurden, während der Rest aus der ursprünglichen Sammlung von Aegina stammt oder aus neueren Ausgrabungen auf dem Festland Griechenlands und Spenden kommt.

Die Sammlung von Heinrich Schliemann befindet sich in Raum II, diese Abteilung würdigt sein Leben, präsentiert seine numismatische Sammlung und das Werk von Ernst Ziller, dem Architekten des Gebäudes. Die Sammlung von Schliemann, die dem Museum von seiner Frau Sophia Schliemann (griechisch Σοφία Σλήμαν) gespendet wurde, besteht aus 166 Münzen hauptsächlich aus Troja.[4]

Neben der Sammlung gibt es im Haus eine Bibliothek zur Münzgeschichte (12.500 Bücher), ein Archiv, sowie ein eigenes aufwändig ausgestattetes Labor zur Klassifizierung und Konservierung historischer Münzen.

Kleine Auswahl aus der Sammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Standort und Besucherinformation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Numismatische Museum befindet sich in der Panepistimiou (Universitätsstr.) 12 in der Nähe des Syntagma-Platzes, dort liegt auch die U-Bahn-Station Syntagma. Es gibt einen Museumsladen und ein Kaffeehaus im Garten.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Numismatisches Museum Athen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Georgios Stylianakos Korrés, Cornelia Maué: "Heinrich Schliemanns Wohnpalais Iliou Melathron in Athen". Sonderausstellung. Heinrich-Schliemann-Museum, 8. Juli 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Januar 2013; abgerufen am 21. August 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schliemann-museum.de
  2. NUMISMATIC MUSEUM ATHENS. THE HISTORY OF THE NUMISMATIC MUSEUM. Numismatic Museum Athens, 30. April 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. April 2011; abgerufen am 20. August 2011 (englisch): „The Numismatic Museum is one of the oldest public museums in Greece. It was established in 1834, the same year as the National Archaeological Museum.“  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nma.gr
  3. Dimitris Damaskos: Der zweite Palast von Troja Schliemanns Wohnhaus in Athen als Numismatisches Museum. Tagesspiegel, 25. April 1999, abgerufen am 20. August 2011: „Als Heinrich Schliemann (1822-1890) - der deutsche Ausgräber von Mykene und Troja - 1869 die Griechin Sophia Egastromenou heiratete, beschloß er, sich für immer in Athen niederzulassen und begann gleichzeitig, ein repräsentatives Wohnhaus im Zentrum der griechischen Hauptstadt, in der Universitätsstraße 12 zu errichten. Fast 120 Jahre nach dem Bau des Gebäudes beherbergt es nun das Numismatische Museum Griechenlands, eines der weltweit wichtigsten Museen seiner Art.“
  4. E. Ralli: Numismatic Museum. The permanent exhibition of the Numismatic Museum. Hellenic Ministry of Culture and Tourism, 31. März 2010, abgerufen am 27. August 2011 (englisch).
  5. Die Anschrift lautet: Numismatic Museum of Athens, Eleftheriou Venizelou 12, Ελευθερίου Βενιζέλου/Πανεπιστημίου, 10671 Athens (Greece), Tel. +30 210 - 3612519, siehe Numismatic Museum. Hellenic Ministry of Culture and Tourism, abgerufen am 27. August 2011 (englisch).

Koordinaten: 37° 58′ 40,1″ N, 23° 44′ 7,4″ O