Oberhofen am Thunersee

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Oberhofen am Thunersee
Wappen von Oberhofen am Thunersee
Wappen von Oberhofen am Thunersee
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Bern Bern (BE)
Verwaltungskreis: Thunw
BFS-Nr.: 0934i1f3f4
Postleitzahl: 3653
Koordinaten: 617379 / 175670Koordinaten: 46° 43′ 55″ N, 7° 39′ 58″ O; CH1903: 617379 / 175670
Höhe: 585 m ü. M.
Höhenbereich: 558–1052 m ü. M.[1]
Fläche: 2,71 km²[2]
Einwohner: 2465 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 910 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
12,7 %
(31. Dezember 2022)[4]
Website: www.oberhofen.ch
Schloss Oberhofen am Thunersee vom Wasser fotografiert
Schloss Oberhofen am Thunersee vom Wasser fotografiert

Schloss Oberhofen am Thunersee vom Wasser fotografiert

Lage der Gemeinde
Karte von Oberhofen am ThunerseeAmsoldingerseeBrienzerseeDittligseeUebeschiseeThunserseeKanton LuzernVerwaltungskreis Bern-MittellandVerwaltungskreis EmmentalVerwaltungskreis Frutigen-NiedersimmentalVerwaltungskreis Interlaken-OberhasliVerwaltungskreis Obersimmental-SaanenAmsoldingenBlumenstein BEBuchholterbergBurgisteinErizFahrniForst-LängenbühlGurzelenHeiligenschwendiHeimberg BEHilterfingenHomberg BEHorrenbach-BuchenHorrenbach-BuchenOberhofen am ThunerseeOberlangeneggPohlernReutigenSeftigenSigriswilSteffisburgStocken-HöfenTeuffenthalThierachernThunUebeschiUetendorfUnterlangeneggUttigenWachseldornWattenwil
Karte von Oberhofen am Thunersee
{w

Oberhofen am Thunersee ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Thun des Kantons Bern in der Schweiz.

Das Wahrzeichen des Dorfes ist das Schloss Oberhofen. In Oberhofen befindet sich der Hauptsitz des internationalen Skiverbandes, der Fédération Internationale de Ski. Erstmals erwähnt wurde die Gemeinde 1133.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der aktuelle Gemeindepräsident ist Philippe Tobler.

Die Stimmenanteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahl 2015 betrugen: SVP 34,1 %, FDP 17,0 %, BDP 13,3 %, SP 13,0 %, glp 8,2 %, GPS 7,3 %, EVP 3,0 %, CVP 1,5 %, EDU 0,8 %.[5]

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberhofen wird von den Autobuslinien 21 (Thun–Interlaken Ost), 22 (Hangbus Hünibach/Oberhofen), 24 (Oberhofen–Aeschlen–Schwanden–Sigriswil), 25 (Thun–Gunten–Sigriswil Eilkurs) der Verkehrsbetriebe STI bedient. Die Linie 21 ersetzte den zwischen 1952 und 1982 verkehrenden Trolleybus Thun–Beatenbucht. Von 1913 bis 1952 fuhr auf dem Abschnitt die Strassenbahn Steffisburg–Thun–Interlaken.

Die Schiffländte Oberhofen am Thunersee wird von der BLS Schifffahrt bedient.

Abwasser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Reinigung des Abwassers wurde die Gemeinde an die ARA Thunersee in der Uetendorfer Allmend angeschlossen.[6]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luftbild aus 150 m von Walter Mittelholzer (1925)

Bei der Erbauung der Landsitze Eichbühl und Hünegg gefundene Gräber zeugen von der Besiedlung des heutigen Gemeindegebiets schon in römischer und alemannischer Zeit.

In einer Urkunde vom 8. November 1133 wird Oberhofen erstmals erwähnt: Damals verlieh Kaiser Lothar III. dem Augustinerkloster zwischen den Seen, genannt „Matten“ (Interlaken), die freie Probst- und Kastvogtwahl.[7]

Grossbrand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 26. Juni 1864 wurde Oberhofen von einer Brandkatastrophe heimgesucht.[8] Wie in einer Chronik nachzulesen ist, brach das Feuer damals gegen 22 Uhr im Hause eines Samuel Zumbach an der Kupfergasse aus. Obwohl die Nachbarn rasch Alarm geschlagen haben, breitete sich das Feuer unterstützt vom Wind rasant aus. Die kleine Mannschaft der örtlichen Feuerwehr sah sich alsbald ausserstande, das wachsende Feuer zu bekämpfen. Innert weniger Stunden stand ein grosser Teil des Dorfes in Vollbrand. Diesem Brand fielen insgesamt 73 Gebäude, darunter 35 Wohnhäuser, zum Opfer. 105 Familien mit 414 Personen verloren ihr ganzes Hab und Gut und wurden obdachlos. Eine alte Frau starb in den Flammen. Die Brandursache konnte nie ermittelt werden.

Das schönste Dorf der Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2018 wurde Oberhofen am Thunersee zum „schönsten Dorf der Schweiz“ gewählt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Niklaus von Scharnachthal (1419–1489), 1446 Grosser Rat von Bern, 1451 Kleiner Rat von Bern, 1458 Schultheiss von Thun, 1463 bis 1472 Schultheiss von Bern
  • Karl Schall (1859–1925), Mechaniker, Unternehmer in Deutschland und Großbritannien, hatte Altersruhesitz in Oberhofen
  • Jakob Bürki (1872–1939), Lehrer und Verfasser von Berner Mundarterzählungen
  • Fritz von Niederhäusern (1876–1955), Baumeister und Architekt, in Oberhofen geboren
  • Paul Eggenberg (1918–2004), Lehrer, Manager und Mundart-Schriftsteller
  • Fritz Morgenthaler (1919–1984), Arzt, Psychoanalytiker und Autor
  • Adolf Stähli (1925–1999), Jodler, Dirigent, Komponist und Dichter
  • Polo Hofer (1945–2017), Mundartrocker, lebte in Oberhofen

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Oberhofen am Thunersee – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Resultate der Gemeinde Oberhofen. Staatskanzlei des Kantons Bern, 18. Oktober 2015, abgerufen am 30. Oktober 2016.
  6. Das Einzugsgebiet der ARA Thunersee. In: arathunersee.ch. Abgerufen am 16. Juli 2022.
  7. Geschichte der Gemeinde; abgerufen am 14. September 2022.
  8. Oberhofen brannte noch einmal. In: Berner Zeitung, 28. Juni 2014.