Olevano Romano

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Olevano Romano
Olevano Romano (Italien)
Olevano Romano (Italien)
Staat Italien
Region Latium
Metropolitanstadt Rom (RM)
Koordinaten 41° 52′ N, 13° 2′ OKoordinaten: 41° 51′ 37″ N, 13° 1′ 56″ O
Höhe 571 m s.l.m.
Fläche 26 km²
Einwohner 6.404 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 00035
Vorwahl 06
ISTAT-Nummer 058073
Bezeichnung der Bewohner Olevanesi
Schutzpatron Santa Margherita
Website Olevano Romano

Olevano Romano von Osten

Olevano Romano ist eine italienische Gemeinde in der Metropolitanstadt Rom in der Region Latium mit 6404 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage von Olevano Romano in der Provinz Rom

Olevano Romano liegt 57 km östlich von Rom und 50 km nordwestlich von Frosinone. Das historische Ortszentrum erstreckt sich den Monte Celeste hinauf, einem Bergrücken der Monti Prenestini, deren südliche Ausläufer das Gemeindegebiet einnimmt. Von hier hat man eine weite Sicht ins Tal des Sacco und zu den gegenüberliegenden Monti Lepini. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Höhe von 246 bis 700 m s.l.m.

Olevano ist Mitglied der Comunità Montana Valle dell’Aniene.

Die Gemeinde liegt in der Erdbebenzone 2 (mittel gefährdet).[2]

Die Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn: Genazzano, San Vito Romano, Bellegra, Roiate, Serrone (FR) und Paliano (FR).

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olevano, Gemälde von Albert Bierstadt, 1856/57
Serpentaralandschaft bei Olevano, Gemälde von Paul Weber, um 1860

Das älteste bauliche Zeugnis sind die Zyklopenmauern in der Via Ara de’ Santi, die von den Aequern zur Verteidigung gegen die Römer angelegt wurden und im Zusammenhang mit ähnlichen Befestigungsanlagen in Bellegra und Roiate stehen. Mit der endgültigen Niederlage der Aequer 304 v. Chr. wurde das Gebiet in die Römische Republik integriert. Zahlreiche archäologische Funde beweisen die fortdauernde Besiedlung des Gebiets, ohne dass schriftliche Nachrichten über eine Siedlung vorliegen.

Nach dem Untergang des Westteils des Römischen Reiches kam das Gemeindegebiet zum Territorium der Abtei Subiaco. Die erste schriftliche Erwähnung als feudum Castro Olibani datiert von 958, als Papst Johannes XII. der Benediktinerabtei den Besitz bestätigte.

Im 13. Jahrhundert erwarben die Colonna den Ort, den sie 1614 an Scipione Caffarelli Borghese verkauften. 1849 eroberte Giuseppe Garibaldi kurzzeitig Olevano, das 1870 Teil des Königreichs Italien wurde.[3]

Olevano war im 19. Jahrhundert das Ziel zahlreicher Maler aus Nordeuropa darunter vor allem die sogenannten Deutschrömer um Joseph Anton Koch. Der deutsche Kunsthistoriker Karl Friedrich von Rumohr besaß in den 1820er Jahren in Olevano Romano eine Villa, deren Ansicht 1824 durch ein Aquarell des deutschen Malers Friedrich von Nerly festgehalten wurde[4]

Friedrich Preller der Ältere – Die Serpentara bei Olevano

Der nahe Olevano gelegene Eichenwald Serpentara war den Deutschrömern ein besonders schützenswerter, heiliger Eichenhain. Die geplante Abholzung im Jahre 1873 wurde durch eine gemeinsame Aktion von Kunstfreunden und Malern verhindert, indem der Wald zugunsten des Deutschen Reichs und des Deutschen Kaisers angekauft wurde. Ein Viertel der Kosten wurde durch den Maler Carl Schuch übernommen. Heute unterhält die Akademie der Künste Berlin für ihre Stipendiaten die Villa Serpentara. Eine zweite Stipendiatenstätte ist die zur Deutschen Akademie Rom Villa Massimo gehörende Casa Baldi.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1881 1901 1921 1936 1951 1971 1991 2001 2011
Einwohner 3836 4753 6024 6615 6482 6114 6000 6814 6733

Quelle ISTAT[5]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Umberto Quaresima wurde im Juni 2016 zum Bürgermeister gewählt. Seine Bürgerliste Bene in comune stellt auch mit 8 von 12 Sitzen die Mehrheit im Gemeinderat.[6] Sein Vorgänger Marco Mampieri, der im Mai 2011 zum Bürgermeister gewählt wurde, kandidierte nicht mehr.[7] Zuvor war Guglielmina Ranaldi (PD) von 2001 bis 2011 Bürgermeisterin.

Städtepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • RusslandRussland Olevano Romano unterhält seit 2011 eine Städtepartnerschaft mit der russischen Stadt Wolgograd.[8]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im mittelalterlichen Castello Colonna sind Fresken aus dem 16. Jahrhundert zu sehen.
  • Palazzo Baronale
  • Kunstmuseum Olevano Romano

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2018 gewann Esther Kinsky den Preis der Leipziger Buchmesse mit ihrem Roman Hain: Geländeroman, der zum Teil in Olevano Romano spielt.[9]

Kulinarische Spezialitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der DOC-Wein Cesanese di Olevano Romano wird außer in Olevano nur in der Nachbargemeinde Genazzano angebaut.[10]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Italienischer Zivilschutz (Memento des Originals vom 9. Februar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.protezionecivile.it
  3. Vittorio Emiliani, Pino Coscetta: Nei borghi antichi la storia è vita, Hrsg. Provinz Rom, 2011. PDF (Memento des Originals vom 16. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.provincia.roma.it
  4. FAZ vom 15. Dezember 2010, S. N3: Maler, Gastrosoph, Museumsmann: Rumohrs Welt.
  5. Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2011.
  6. Information des Innenministeriums, abgerufen am 19. März 2018.
  7. Information des Innenministeriums, abgerufen am 23. Mai 2012.
  8. Pressemitteilung der Gemeinde Olevano 1. Februar 2011, abgerufen am 2. Juli 2012.
  9. Literaturpreis für "Hain: Geländeroman". In: Stern. 15. März 2018, abgerufen am 19. März 2018.
  10. Weinstraße des Cesanese (Memento des Originals vom 27. August 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stradadelvinocesanese.com

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Olevano Romano – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien